Ich glaub, es geht schon wieder los …
von Timo Görner
… es ist Sachsenpokal, Viertelfinale, der 22.03. und der Gast aus dem Tal bei Lößnitz will sich mal wieder bei uns zum Weiterkommen mühen. Die letzten 3 Versuche waren erfolglos, denn der Sachsenpokal ist unser Ding. Also ran an den Speck.
Die letzte Saison:
Nach dem enttäuschenden 14. Platz 2022/2023 vor allem aufgrund der Herbstrunde ging es deutlich aufwärts mit Rang 6 und 15 Punkten mehr. Vor allem die wiedergewonnene Heimstärke erfreulich, 41 der 60 Zähler gab es zu Hause. Dass es am Ende nicht reichte, um ernsthaft am Rennen um die Tickets zur 2. Bundesliga mitzuspielen, lag an der schlechteren Auswärtsbilanz. Die Startphase diesmal wesentlich erfolgreicher. Nach 6 Spieltagen standen 14 Zähler auf der Habenseite. Besser nur Dynamo. Alle 3 Spiele im Lößnitztal wurden gewonnen, höchster Sieg 3:1 gegen den HFC. Auf Reisen glückte das 2:1 beim TSV 1860 München.
Danach Sand im Getriebe. In Dresden (1:2) die Tabellenführung knapp verpasst. Das 0:1 gegen Zweitligaabsteiger Regensburg, 0:4 in Münster Puzzleteile der Ergebniskrise. Es ging runter ins "Niemandsland" der Tabelle (9.) Wechselhafte Leistungen und Ergebnisse bis zur Winterpause: 3 Siegen – 5 Remis – 3 Niederlagen. Mittelmaß statt Angriff auf oben. Ernüchterung nach den Heimpleiten gegen Verl und Ulm (1:2) wie nach Mannheim (0:3). Positiver Siege in Freiburg (1:0) und gegen Spitzenmannschaft Saarbrücken (2:0). Nach 20 Spieltagen dennoch noch nicht alles verloren, als 11. nur 5 Punkte auf Relegationsplatz 3. Die ersten beiden direkten Aufstiegsplätze hingegen meilenweit entfernt.
Die Frühjahrsrunde 2024 klare Steigerung und 32 Zähler aus 18 Partien. Aue wieder heimstark. 8 Begegnungen an der B 169 endeten siegreich. Einzig Münster holte das Maximum (3:2), 1860 ein 0:0. Dabei ging es knapp zu. In 5 Fällen 2:1, so im Derby gegen die SGD. Das 2:0 gegen Lübeck und Mannheim fast "Schützenfeste". Auswärts kam weniger, als dass man noch auf 3 landen konnte. Nur in Halle waren es 3 Punkte. Dafür gingen die Gastspiele in Verl (1:3), Saarbrücken (0:2) verloren. Der Rest Remis, wieder bemerkenswert die Gleichheit der Ergebnisse bei 3-mal 2:2. Da Regensburg und Dynamo eine maue Rückrunde ablieferten, während Ulm und Münster vorbeizogen, hätte es bis zum vorletzten Spieltag noch Platz 3 werden können. Eben in Dresden ging das Pokalfinale verloren, das 0:2 verschmerzbar. Zogen beide in den DFB-Pokal 2024/2025 ein.
Die Lila-Weißen Heimmacht, drittbeste Gemeinschaft mit 41 Punkten, gleichauf mit den Aufsteigern. Dazu mit der besten Defensive im eigenen Revier bei 16 Gegentoren. Auswärts wurde zu wenig gewonnen, 3 Partien. Aber auch nur 6 abgegeben. 51:47 Tore waren die elftbeste Offensive und sechstbeste Defensive.
Delegierungen für diese Saison:
Es gab durchaus reichlich Bewegung bis heute. 11 gingen und 12 kamen.
Rechtsverteidiger Tim Danhof (27/1860 München) blieb in der Liga, steuerte 4 Toren und Vorlagen bei. In 35 der 38 Punktspiele in der Anfangsformation. Marco Schikora (30/Sandhausen) im defensiven Mittelfeld wechselte auch in der Liga. Erzielte 3 Treffer. Dass die einzigen Abgänge, die Eckpfeiler betrafen. Die anderen spielten keine oder keine wichtige Rolle. Ansonsten konnten alle Leistungsträger gehalten werden.
Im Tor blieb im Grunde (fast) alles beim Alten. Max Uhlig (19) stieß aus der U19 zum Kader. Ein echtes "Eigengewächs".
In der Abwehr wurden 2 Rechtsverteidiger geholt mit dem Österreicher Pascal Fallmann (21) vom SK Rapid Wien, von dort aus verliehen an Drittligist Freiburg II. U21-Kicker des ÖFB mit 11 Einsätzen. Maxim Burghardt (21) kam von Oberligist Eintracht Trier, feste Größe dort. Erste Station außerhalb. Tim Hoffmann (20) ist Innenverteidiger, "Leihgabe" von Hertha BSC.
Das Mittelfeld sieht zwei "6er" mit Ali Loune (22/Nürnberg) und Can Özkan (25/Bielefeld). Özkan bei Arminia meist von der Bank gekommen, ausgebildet beim DSC. Weitere Stationen Dortmund II, Aachen und Fortuna Düsseldorf II. Dazu in Dänemark bei Zweitligist Naestved BK. Loune wurde vom Club aus Franken verliehen für Spielpraxis. Jonah Fabisch (23/Magdeburg) besetzt den "8er", konnte sich beim FCM nicht durchsetzen. Der Nationalspieler Simbabwes fast ausschließlich in der II. eingesetzt.
4 Neue im Angriff. Maximilian Schmid (22/1. FC Köln), Ricky Bornschein (25/Greuther Fürth II) sind Mittelstürmer. Schmid zog man in der Winterpause an Land, erst vor Saisonbeginn aus der U23 der "Geißböcke" in den Zweitligakader befördert. Zuvor verliehen in die Niederlande zu Roda JC Kerkrade. Bornscheins Referenz 17 Tore in der Regionalliga Bayern. Rechtsaußen Mika Clausen (22/St. Pauli II) spielte ebenfalls U23 und Regionalliga. Referenz: 8 Treffer und "Allrounder"-Fähigkeit. William Kallenbach (19) auf dem linken Flügel erkämpfte sich die Berufung als U19-Spieler.
Signifikant sind die jungen Akteure, die verpflichtet wurden. Mit Schmid, Bornschein, Clausen 3 vielversprechende Personalien im Sturm. Das Durchschnittsalter der Zugänge beträgt 20,7 Jahre. Dagegen gingen 23,8 Jahre im Mittel. Der Kader wurde damit verjüngt.
Die sportliche Leitung:
Nach dem Abgang von Pavel Dotchev (59) Anfang Dezember 2024, eigentlich erst für Saisonende geplant, galt Jens Härtel (55) als Wunschkandidat, den man auch bekam. Im Nordosten bekannte Größe. Als Spieler nur hier unterwegs. Wichtigste Stationen Union Berlin, Sachsen Leipzig, Zwickau. Bei den "Schwänen" 63 Spiele in der 2. Bundesliga. 2005 der Start als Trainer bei Germania Schöneiche. Danach ging es zum BAK, Magdeburg, Rostock, Braunschweig. Den FCM und Hansa führte er in die 2. Liga, konnte sie aber nicht etablieren. Als Co-Trainer unterstützen Jörg Emmerich (51) und Ex-Kicker Adam Susac (35).
Der Grieche Georgios Berneanou (40) betreut die Keeper. Matthias Heidrich (47) ist seit Mitte Dezember 2022 Sportdirektor. Olaf Albrecht (57), zuvor in Zwickau, arbeitet als Geschäftsführer. Thomas Romeyke (55) arbeitet in der Funktion des Teammanagers.
Die aktuelle Saison bislang:
Beim FCE wiederholt sich erstaunlicherweise einiges. Ergebnisse, eine starke Startphase, frühe Führungstreffer. So auch 2024/2025. Die ersten 4 Spiele gewonnen, effektiv mit 8 Toren. Gegen die Aufsteiger Hannover 96 II und Aachen am "Tivoli" ein 2:1. In Osnabrück und beim Derby gegen Dynamo 2:0. Lohn die Tabellenführung. Der Dämpfer beim Bielefelder Gastspiel, Mitfavorit auf die vorderen Plätze (1:3). Gut weggesteckt in den beiden Duellen in Unterhaching (2:2) und gegen Wehen Wiesbaden zum "Standard-Ergebnis". Man blieb oben, punktgleich mit Dresden und Sandhausen auf Relegationsplatz 3. Es lief ergebnistechnisch gut, dass es meistens wieder eng zuging mit etwas Glück hin und wieder, war den Wenigsten entgangen.
Was sich anschloss, war die wohl schwierigste Phase der Saison, auch wegen einer Personalentscheidung zur kommenden Spielzeit. Schlitterte die Mannschaft in eine Krise, war 4-mal in Folge Verlierer. Bei Viktoria Köln (0:2), in Mannheim (0:3) keine Tore und Punkte. Zu Hause Pleiten in den Ost-Duelle gegen Hansa, Cottbus. In der Tabelle ging es abwärts auf 9 ins "Niemandsland". Keine Tuchfühlung zur Spitze, aber auch keine zum Abstieg. Die Tendenz machte Sorgen mit nur 4 Punkten aus 7 Begegnungen. Cheftrainer Pavel Dotchev nun in der Kritik. Erfreulich für die Verantwortlichen, dass es danach wieder lief. In Großaspach beim VfB Stuttgart II wurde die Negativserie erfolgreich beendet, ein wichtiger Sieg auch gegen Essen mit 2:1 (natürlich) eingefahren.
Die Ambitionen wieder größer, Aue zurück im Aufstiegskampf und nur 3 Zähler von Rang 2 entfernt. Ausgerechnet jetzt wurde das Ende der Zusammenarbeit mit dem Coach zum Saisonende verkündet. Man wollte früh Klarheit schaffen, agierte hier etwas unglücklich. 2 Spiele später das sofortige Aus. In Dortmund und gegen Verl wurde verdient verloren, wackelte die Defensive bei 8 Gegentoren. Co-Trainer Jörg Emmerich übernahm als Interim bis zur Winterpause, erst dann sollten Fakten beim Chef folgen. Unter ihm gelang die Trendwende nach 0:1 in Ingolstadt. Offensiv stark in Sandhausen (6:4) und gegen 1860 zum 3:1.
Zum Jahreswechsel Zufriedenheit, ähnlich die Ausgangsposition wie Dezember 2023. Der Relegationsplatz in Sichtweite. Sogar die direkten Aufstiegsränge näher als damals. Auch die Wunschlösung beim Cheftrainer klappte. Nur fehlten vorerst die Erfolge. Zu Hause mühte man sich zu Remis gegen Osnabrück und Aachen. Auf Reisen hieß es in 3 Gastspielen 1:2, so beim Rückspiel in Dresden. Speziell in Bielefeld Pech dabei, 1 Punkt war überall verdient. Im 6. Anlauf schaffte Jens Härtel seinen ersten Sieg gegen Schlusslicht Unterhaching. Zwei weitere Siege schlossen sich an, das neue Stoppzeichen dann zuletzt in Rostock. Die Niederlage am Sonntag gegen die Mannheimer ernüchternd, da diese nicht mal richtig gut waren. Halbzeit 2 verstimmte erheblich. Sowohl zu Hause als auch auswärts ist man Mittelfeld der Liga, 41:47 Tore sind die zehntbeste Offensive, defensiv 14 besser. Wenig Perspektive für die Aufstiegsränge.
Das Spieler-Kollektiv:
Im Tor bleibt Martin Männel (37) die Identifikationsfigur. Seit über 17 Jahren da, das Spiel gegen Mannheim das 555. in Diensten der Gäste. 332 in der 2. Bundesliga. Sein Vertrag endet am Saisonende. In allen 29 Punktspielen im Tor, in Aachen in der 2. Halbzeit vom Luxemburger Tim Kips (24) vertreten. Dazu kam dieser zum Einsatz beim Achtelfinale im Sachsenpokal. Max Uhlig (18) ist noch ohne Praxis.
In der Abwehr dominiert die Viererkette. Feste Größe als Innenverteidiger Anthony Barylla (27/1). Niko Vukancic (23) fiel lange (Außenbandriss Knie) aus, erst Ende November 2024 wieder zurück. Steffen Nkansah (28/1) auch mit schwierigem Start, später nur zeitweise gesetzt wie schon im Vorjahr. Vukancic hingegen wenn fit fast immer Anfangself. Dazu kommt Tim Hoffmann (20), meist von der Bank. Als Linksverteidiger spielt Kilian Jakob (27/4) solide. Weitere Option Linus Rosenlöcher (24), ausgebildet beim FCN und 2022 für 50.000 € Ablöse gekommen. Rechts steht mit dem Österreicher Pascal Fallmann (21) ein starker Vorlagengeber (6). 11 Länderspiele für die ÖFB-U21. Dahinter kommt Maxim Burghardt (20/1). Gegen den Waldhof hieß die Abwehrformation Burghardt – Barylla – Nkansah – Rosenlöcher.
Auf dem "6er" gelten der Marokkaner Ali Loune (22/1) und Erik Majetschak (25/1) als wichtig, Majetschak zeitweise auch als Manndecker im Einsatz. Neuzugang Can Özkan (25) ist aufgrund schwerer Verletzung keine Variante. Jonah Fabisch (23) als "8er" erhielt in 7 Begegnungen das Vertrauen, der Montenegriner Mirnes Pepic (29/1) öfter. Für die rein offensive Ausrichtung ist der Ukrainer Boris Tashchy (31/1) zuständig, einer der erfahrensten Akteure. Seit Juli 2022 im Lößnitztal, in Fankreisen immer mal umstritten. Bewegte Vergangenheit u. a. mit den Stationen VfB Stuttgart, FC St. Pauli, Duisburg. 84-mal 2. Bundesliga und 9-mal im Oberhaus für die Schwaben.
Im Angriff sehen wir Qualität. Herausragend im Ligabetrieb Marcel Bär (32), Bilanz seit 2023: 60 Spiele – 27 Tore + 9 Vorlagen. In dieser Spielzeit 11 Treffer und 17 Torbeteiligungen. Sein Ausfall für die längere Zeit wiegt schwer. Als weitere Mittelstürmer stehen Maximilian Schmid (22) und Ricky Bornschein (25) zur Verfügung. Aber kein adäquater Ersatz. Bornschein mit Verletzungspech. Auf Linksaußen weiter Marvin Stefaniak (30/7), schon dabei vor 2 Jahren. William Kallenbach (19) gilt als "Perspektivspieler". Auf dem rechten Flügel schaut es gut aus mit Mika Clausen (22/4), bereits an 9 Toren beteiligt. Auch der zweite Montenegriner Omar Sijaric (23/6) torgefährlich.
25 Kicker sind der kleinste Kader der 3. Liga 2024/2025. 25,2 Jahre im Schnitt ungefähr Mittelwert der dritten Etage. Alles in allem sind Mannschaften wie Dynamo, Bielefeld, Saarbrücken oder Rostock besser besetzt. Zumindest, was den Marktwert betrifft. Aber man ist mindestens konkurrenzfähig. Für den Angriff auf ganz oben wird es schwieriger.
Die Einkaufsbilanz:
11 Neue waren zum Zweitligisten von 2022 gestoßen. Von denen haben sich Clausen (St. Pauli II), Fallmann (Rapid Wien), Loune (Nürnberg) etablieren können. Alle waren durchaus Verstärkungen, positiv für die Verantwortlichen, da jüngere Akteure. Vor allem Clausen überraschte.
Burghardt (Trier), Schmid (1. FC Köln), Hoffmann (Hertha BSC), Fabisch (Magdeburg) als ebenfalls "Jungspunde" gelang das zeitweise. Der Rest spielt (noch) keine Rolle. Wobei Özkan (Bielefeld) enormes Verletzungspech hatte und es 2 Zugänge aus der U19 gab.
Fazit insgesamt: ganz ordentlich, bedenkt man das Durchschnittsalter der Zugangsseite von gerade mal 20,7.
Krankenlager / Strafbank:
Can Özkan fehlt wegen Kreuzbandriss seit Anfang August 2024, kehrt wenn Anfang April zurück. William Kallenbach muss aufgrund Sprunggelenksverletzung pausieren, seit Ende Februar. Ricky Bornschein wird wegen einer Kopfverletzung nicht zur Verfügung stehen. Der schwerwiegendste Ausfall aber Marcel Bär, die "Lebensversicherung" der Gäste musste in Rostock raus, Diagnose: Achillessehnenriss, bedeutet eine Pause von meist 2 Monaten.
Die Bilanz gegen unseren Gegner:
Die "Mutter aller Derbys" für uns sieht mittlerweile 68 Duelle. Davon konnten wir 32 gewinnen und verloren 22. Wann es den letzten Sieg gab, sollte man nicht erwähnen müssen. Im eigenen Revier mussten wir uns nur 5-mal ärgern, letztens am 07.11.2015 in der 3. Liga. Dagegen wurde nach 21 Partien gefeiert. Insgesamt fielen 107:77 Tore. Im Sachsenpokal jedenfalls sind wir der Chef, hatten wir 3-mal das bessere Ende für uns seit 1998. Rechnet man den FDGB-Pokal 1989 dazu, sind es 4.
Das Umfeld / Wirtschaft/ Stimmung:
Dem Zweitligisten von 2022 geht es wie den meisten Vereinen, welche die 2. Bundesliga unter eher limitierten Rahmenbedingungen jahrelang ordentlich gehalten haben und dann irgendwann in die 3. Liga abgestiegen sind. Mit jedem Jahr Drittklassigkeit verbessern sich die wirtschaftlichen und sportlichen Möglichkeiten nicht, bestenfalls kann man sie stabil halten. Zwangsläufig bei dem nach wie vor erheblichen Einnahmedefizit, allein an TV-Geldern. Fans und Sponsoren müssen bei der Stange gehalten werden, denn in diese Ebene verschiebt sich im Wesentlichen die Basis. Beispiele von Traditionsvereinen die mittlerweile in den Niederungen der Viertklassigkeit agieren gibt es ja zur Genüge. Offenbach, Oberhausen, Duisburg, Trier u. a. Ziel ist wie man weiß, die möglichst zeitnahe Rückkehr in die 2. Bundesliga. Was man diese Saison vermutlich zum dritten Mal verfehlen wird.
Die erste Saison nach dem Zweitligaabstieg 2022/2023 wurde mit einem Minus von 1,5 Mio. € abgeschlossen. Maßgeblicher Grund der Einbruch bei den TV-Geldern, dazu kamen Kosten wie der Trainerwechsel, weniger Zuschauer mit 7.775 im Schnitt auch aufgrund des sportlichen Verlaufs mit Rang 14 am Ende. Schlechtestes Abschneiden der letzten Jahre. In 2023/2024 sollte es mit der "schwarzen Null" rausgehen, verfehlt mit Fehlbetrag von 400.000 €. Problematisch das nunmehr fast aufgebrauchte Eigenkapital. Maßnahmen waren erforderlich, die Kosten für das Nachwuchsleistungszentrum sollten um 500.000 € gesenkt werden. Dazu wurden Verträge mit Dienstleistern geprüft. Für diese Spielzeit verringerte sich der Etat noch mal in gleicher Höhe. Immer noch Nachwirkungen aus 2022. Und auch in Aue schwebt das Problem des Stadions, was die Finanzen belastet, über dem Verein. Hohe Betriebskosten für das Umfeld, die Pacht dazu. Man ist kein Insolvenzkandidat, muss aber wie viele im Nordosten kämpfen. Der erneute Einzug in den DFB-Pokal wäre da natürlich hilfreich, der Weg über die Liga als mindestens 4. ist deutlich steiniger, jedenfalls momentan.
In der laufenden Saison wurden bislang im Schnitt 8.922 an der B 169 begrüßt, solides Mittelfeld der 3. Liga. Ein wenn auch nur leichter Anstieg zu 8.745 aus dem Vorjahr. Aber klarer Aufwärtstrend zu den angesprochenen 7.775. Allerdings sind die "Kracher" schon enthalten. Highlight natürlich das immer wieder brisante Derby gegen die Schwarz-Gelben bei 14.788. Dahinter ein weiterer Ost-Klassiker gegen Hansa (13.218). Volles Haus noch mal gegen 1860, die Ränge mit 12.914 gut ausgelastet. Cottbus und Bielefeld lockten noch mal etwas mehr als 10.000 an. 2025 ging es da abwärts, Viktoria Köln mobilisierte 8.056. In den letzten 4 Begegnungen im eigenen Haus gibt es weniger attraktive Gegnerschaft mit Dortmund II, Stuttgart II, Sandhausen, Ingolstadt. Mannschaften mit wenig Gästefans. Die Stimmung rund um den Traditionsverein ist momentan eher gemischt. Viele hatten sich von der Personalie Jens Härtel wohl mehr versprochen, dazu der eher blasse Auftritt zuletzt gegen Kellerkind Mannheim.