Vereinsgeschichte
Persoenlichkeiten


Antonio "Toni" Ananiev

Ihn haben die Fans ins Herz geschlossen:Toni Ananiev Unter den guten der beste Torwart

Kurz vor 19 Uhr brach der Jubel los. Toni Ananiev gab das Mikrofon zurück und lief vom Mittelkreis zu seinem Team. Die 12.500 Zuschauer an der Gellertstraße waren glücklich. Soeben hatte er bestätigt, dass er bleibt. Mindestens bis 2002. Das war Balsam für die Seelen. Und Beruhigung der Nerven. Denn an jenem Freitag, den 26. Mai 2000, ging es um alles, ging es um den Verbleib in Liga 2. Ein Sieg gegen Tebe, und es wäre geschafft, das weitere Jahr fast ganz oben. Skela traf, Torwart Ananiev hielt alle Bälle, und Schäfers Truppe stieg ab. Wieder lagen sie ihm alle zu Füßen. Dabei spielt der Bulgare erst seine zweite Saison hier in Chemnitz. Selten kannte man dort ein Tormann-Problem, die Voigtländers, Schmidts und Hiemanns wurden alle zur Legende. Doch im Aufstiegsjahr 1998/99 kam es plötzlich eng. Aus Leipzig stieß ein Bulgare hinzu, 33jährig und voller bester Referenzen. Nationalspieler, WM-Teilnehmer, Bundesliga-Spieler. Und stand beim 4:0 gegen den VFC Plauen erstmalig im Tor. Was folgte, war eine fast unheimliche Siegesserie und über 1100 Minuten ohne Gegentor. Einmalig im deutschen Profifußball. Der Aufstieg in die 2.Bundesliga folgte. Und auch das Duell mit Osnabrück. Nach dem 2:0 standen erwachsenen Männern die Tränen in den Augen. Auf Toni war Verlass.

Später folgen wieder deutliche Niederlagen. Ein 0:4 in Mannheim, ein 0:5 in Mainz. Schwamm drüber! Die zweite Liga war ein hartes Brot. "Dass wir die Klasse halten konnten, ist auch ein Verdienst von Ananiev", erzählte später Christoph Franke. Diesem Satz des Aufstiegstrainers ist nichts hinzuzufügen. Hinter einer starken Abwehr fischte Toni alles weg und hielt auch diejenigen Hundertprozentigen, die man als Klasse-Keeper einfach halten muss. Schon nach wenigen Einsätzen hatte er alle überzeugt und war Stammgast in der kicker-Elf des Tages. Ein beherztes Zupacken rettete im Frühjahr 2001 seinem Kollegen Jendrossek, der benommen seine Zunge verschluckte, womöglich das Leben. Im Mai 2001 traf dann Antonio Ananiev ein schwerer Schicksalsschlag. Mit einem Male war alles Nebensache. Der Sport, das Tor, die Fischerwiese. Über Wochen wurde es ruhig. Nur die Presse mutmaßte weiter. Wechsel nach Jena, oder nach Ahlen? Das Ende für den Keeper kam langsam. Die Schulter schmerzte, bis es nicht mehr ging. OP und Ende der Karriere. Und lange kein Nachfolger in Sicht.

Ein Meister seines Fachs...Seit Sommer 2001 ist es nun amtlich: Torwarttrainer bei seinem Chemnitzer FC! Es kann wohl dafür keinen besseren geben. Nun laufen sich Hiemann, Klömisch und Süssner unter ihm warm, werden von Ananiev mit scharfen Bällen traktiert. Sein Können und seine Erfahrungen gibt er ihnen weiter. Und auch der 26.3.02 ist unvergessen. Mit einer Spielgenehmigung saß Toni wieder auf der Bank und sah der Arbeitsverweigerung seiner ehemaligen Kollegen gegen den Erzrivalen zu. Das hätte es bei ihm nie gegeben. Zu seinem 36. Geburtstag wird dieses vielleicht kurz vergessen werden. Dann nämlich wird sich das Stadion an der Gellertstraße wieder füllen. Mit vielen Gästen und Freunden von einst. Und nur für ihn. Ein Abschiedsspiel in Chemnitz, wann gab es das zuletzt? Nur eins steht fest, Antonio wird auch weiter alles geben!

(Stand 08.05.2002)

Zur Person:

- Geboren: 8. Mai 1965
- Familienstand: Verwitwet, Töchter Daniela und Eleonora

Karriere:

Vereine:

Lok, Slavia, ZSKA Sofia
1994-96 Energie Cottbus (3. Liga)
1996/97 1.FC Köln (4 Einsätze)
1997/98 VfB Leipzig (14 mal 2. Liga)
1998-01 Chemnitzer FC
seit 2001 Torwart-Trainer beim CFC und Tormann der 2. Mannschaft

14 + 2 mal Regionalliga, 48 mal 2. Bundesliga für die Himmelblauen
1. Spiel für CFC: 4:0 gegen Plauen am 06.02.1999
Letztes Profi-Spiel: 1:0 gegen Bielefeld am 13.5.2001 (kicker-Note 1,5)

Erfolge:

· 15 Länderspiele für Bulgarien
· WM-Teilnahme 1994 in den USA
· Aufstieg in die 2. Bundesliga 1998/99
· mehrfach in der kicker-Elf des Tages
· Tormann in der kicker-Elf des Jahres 1999/2000
· 1161 Minuten ohne Gegentor (mit Fröhlich) 1998/99

Spieler des Monats auf der Fanpage

· April 1999
· Hinrunde 1999
· März/April 2000
· Saison 1999/2000

Bilder: Autogrammkarte, CFC-Programmheft, Freie Presse

Unser Toni.

So kennt man ihn - immer mit 100prozentigem Einsatz


zurück