Auch
erstes Heimspiel desolat
Chemnitzer
FC gg. Hannover 96 0:2 (0:0)
Austragungsort: Fischerwiese, Chemnitz
Datum und Zeit: Freitag, den 18.08.2000 um 19 Uhr
Aufstellungen:
Chemnitzer FC: Ananiev - Bittermann, Holetschek, Biskup - Tetzner (46. Podunavac), Oswald (73. Kluge), Mehlhorn, Ivankovic - Krupnikovic (77. Kujat) - Skela, Avdic | Trainer: Franke
Hannover 96: Sievers - Dermech - Schäfer, Amadou - Lala, Stefulj, Baschetti, Linke - Simak (87. Bounoua) - Morinas (79. Molata), Stendel | Trainer: Ehrmantraut
Schiri: Keßler (Wogau)
Gelbe Karten: Oswald, Mehlhorn, Tetzner - Dermech, Stendel
Torfolge:
0:1 Stendel (68.)
0:2 Stendel (82.)
Zum Spiel
Nach der 1:4 - Auftaktniederlage in Fürth war Wiedergutmachung angesagt, will man die leider viel zu vielen Erfolgsfans nicht gleich zu Beginn der Saison vergraulen. Ausserdem wirkt sich ein verkorkster Saisonauftakt auch negativ auf die Moral und die Stimmung in der Mannschaft aus.
7.000 Zuschauer waren ins Stadion an der Gellertstrasse geeilt, um ihren Beitrag zum ersten Saison- und Heimsieg zu leisten. Trainer Franke liess die gleiche Elf spielen, die vor einer Woche in Fürth versagt hatte. Nun weiss ich nicht, ob er ihnen noch eine Chance geben wollte, damit sie sich einmal als Fussballer dem Publikum präsentieren können, oder ob er keine Alternativen hatte. Mit dem - zu Beginn noch zuversichtlichen - Publikum im Rücken begann der CFC auch gleich ganz ordentlich und präsentierte sich mit einem kompakten Mittelfeld und einer sicheren Abwehr. Die Gäste aus Hannover zogen sich zunächst zurück und beobachteten das Geschehen erst einmal aus der eigenen Hälfte. Für ein Auswärtsspiel eine durchaus angemessene Taktik. Die Gäste waren die gesamte erste Spielhäfte optisch und teilweise auch spielerisch überlegen. Im Mittelfeld waren Ansätze von Kombinationen zu erkennen und die Spieler, bis auf einige Ausnahmen, mühten sich redlich, ein ordentliches Spiel auf die Beine zu stellen. Hannover begnügte sich mit der Abwehrarbeit, dort allerdings fehlerlos. Immer wieder liefen sich die Offensivkräfte in Reihen des CFC an der gut gestaffelten Abwehr der Gäste fest, die meist schon früh in der eigenen Häfte störten. So endete die erste Halbzeit ohne Höhepunkte und liess auf mehr hoffen.
Auch in der 2. Halbzeit war zunächst der CFC Herr auf dem Rasen, allerdings wieder ohne nennenswerte Chance. Hannover verlagerte nun das Spiel etwas in die gegnerische Hälfte und versuchte sich nun im Kontern. Die Kräfte der Chemnitzer liessen nach einer Stunde langsam aber sicher nach. Daniel Stendel marschierte in der 68. Minute mal munter an der Strafraumgrenze entlang, nachdem bereits die gesamte linke Abwehrreihe des CFC gepennt hat, und schoss die Murmel unhaltbar in die rechte Ecke. 0:1 - die Abwarten und Kontern-Taktik der Niedersachen hat sich ausgezahlt. Die ersten Fans wurden unruhig und erste Pfiffe waren zu hören, irgendwo allerdings auch berechtigt. Denn nun begann das, was die Kicker schon in Fürth ausgezeichnet hat: Das Rumstehen. Holetschek per Kopf nach einem Skela-Freistoss verfehlte das Tor nur um Millimeter, das war noch die einzige Chance der Chemnitzer. Die Entscheidung fiel in der 82. Minute, als wiederum Stendel im Strafraum der Ball vor die Füsse fiel, nachdem Ananiev hervorragend passiert hatte. Die ersten Zuschauer verliessen das Stadion und die Gebliebenen verabschiedeten die Mannschaft mit einem Pfeifkonzert in die Kabine.
Mit dieser Leistung, einer an Harmlosigkeit schwer zu überbietenden Vorstellung wird es ein verdammt schweres Jahr für den CFC und seine Fans. Wenn sich die Spieler nicht bald zu einer Mannschaft finden und sich an ihren Kampfgeist erinnern ist der Club schon am Boden, bevor die Saison so richtig begonnen hat. Denn heute hat man gegen einen überaus schwachen Gegner 3 Punkte regelrecht verschenkt. Das sollte man in Zukunft wohl besser abstellen.Bericht: Thoralf Wätzold
Spielwertung: Spielnote 3,5. Teilweise ansehnlich, teilweise grottenschlecht.
Beste Spieler beim CFC: Skela, Biskup
Tabellenplatz: 18
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