Zum Spiel: Leipzig-Probstheida ist für den CFC einfach keine Reise wert. Erst das
1:4 im Pokal, jetzt das 0:2 im Punktspiel. Dabei waren rund 250
Chemnitzer Fans unter den 3800 Zuschauern eigentlich guter Dinge.
Schon in der 3. Minute hätte Erceg das 1:0 machen müssen, doch anstatt
den Ball ins leere lange Eck zu spitzeln wollte er ihn wahrscheinlich
durch den Leipziger Torhüter Grundmann "hindurchschießen". In der 38.
Minute wurde nach einem Foul des Vfblers Malarcane an Jörg Schmidt ein
klarer Elfer verweigert, Kujat lupfte nach 41 Minuten den Ball nur an
den rechten Pfosten.
Dafür der Schock nach geschätzten 51 Minuten (warum Schiri Blumenstein
so lange nachspielen ließ, weiß er wahrscheinlich selber nicht):
Fröhlich springt einem Leipziger im Strafraum in den Rücken, kann
dadurch den Ball nur zwei Meter weit abklatschen. Frank Edmond sagt
"Danke", zieht ab - 0:1.
Nach einer Pause ohne Glühwein (die Heizkannen des Caterers hatten bei
minus 12 Grad versagt) ging das Dilemma weiter. Bittermann fabrizierte
einen falschen Einwurf (48.), Erceg verunglückte eine Rückgabe zu
Fröhlich (50.). In der 56. Minute schlug nach einem Eckball Frank
Seifert zu - mit dem Knie stubste er den Ball unter Keeper Fröhlich
hindurch ins Eck. Zwei Fehler, ein Tor: Seifert litt an Einsamkeit, er
war fast ungedeckt. Und Fröhlich reagierte wie eine Packung
Schlaftabletten, ließ den Ball auch noch unter dem rechten Arm
durchrutschen. Danach spielte der VfB Leipzig sein Pensum herunter,
ein Kujat-Heber (57.) wurde noch über die Latte gelenkt - das war´s!
Für den einzigen "Lichtblick" im Gästeblock sorgten dann die
Mitglieder des VfB-Gegengerade-Pöbels: Eine grüne Leuchtrakete
schwirrte mitten in die Fans, eine weitere landete hinter dem Block.
Das so etwas ein Fall für den NOFV ist, scheint jedem klar - nur tut
niemand etwas. Ich werde in den nächsten Tagen einen Brief an den NOFV
verfassen, wer mit seinem Namen darunterstehen möchte, schicke bitte
eine Mail an
mich.
Zum fußballerischen
Fazit: Der CFC muß einfach noch lernen, auch in
Schlagerspielen was zu reißen. Auch auswärts. Ein erster Anfang war in
Zwickau zu sehen, so hätte es in Leipzig auch weitergehen müssen. Wenn
Christoph Franke jetzt den Torhüter wechselt muß er sich das aber
genauestens überlegen. Denn Fröhlich war trotz des verpatzten Freitags
hinter einer bis dahin guten Abwehr ein guter Torhüter, hielt außerdem
mehr als 600 Minuten in Folge zu null. Denn falls bei Ananiev wider
Erwarten Leistungsprobleme auftreten sollten, muß CF die Konsequenzen
tragen. Er sollte anstatt am Torhüter zu kratzen lieber überlegen, wie
er das Sturmproblem löst. Erceg ist dort einfach nicht cool genug, ein
Kujat allein gewinnt keine Spiele. Sobald Mirko Ullmann wieder fit
ist, muß er an alte Zeiten anknüpfen. Mit elf Gegentoren stehen wir
nach 19 Spielen nicht schlecht da - aber 25 Treffer sind für einen
Aufstiegskandidaten eigentlich zu wenig. Das muß sich schon gegen
Plauen ändern, am Ende kann auch das Torverhältnis sehr entscheidend
sein.
(siehe dazu auch die aktuelle Umfrage)
Bericht: Ronny
Licht
Bester Spieler beim CFC: Thomas Laudeley
Pressestimmen:
Freie Presse: "Frankes süßsaure Rückkehr nach Leipzig. Von 1965 bis
1969 bestritt er immerhin 63 Oberliga-Paarungen und 9 Euro-Spiele im
blau-gelben Dreß. Doch nach Nostalgie war Franke an diesem kalten
Januartag 1999 nicht unbedingt zumute."
Chemnitzer Morgenpost: "Erst patzte der Schiri, dann leider auch
Keeper Fröhlich. Das war nicht der Abend des CFC - 0:2 vor 3800
bibbernden Zuschauern in Probstheida."
Kicker: "Ein verdienter Sieg des Spitzenreiters in einem Spiel mit zwei grundverschiedenen Halbzeiten. [..] Die Führung Sekunden vor der Pause stellte das Spiel auf den Kopf. [..] Leipzig kontrollierte nach der Pause überlegen das Geschehen."