18. Spieltag der Zweiten Bundesliga
Ohne Mumm gegen Meyers Fohlenelf
Borussia Mönchengladbach gg. Chemnitzer FC 1:0 (1:0)
Austragungsort: Bökelbergstadion, Mönchengladbach
Datum und Zeit: Freitag, den 11.02.1999 um 19.00 Uhr
Aufstellungen:
Borussia Mönchengladbach: Kamps - Eberl, Asanin, Hausweiler, Frontzeck - Demo, Nielsen, Witeczek - Korzynietz (71. Hagner), Ketelaer (83. Frommer), van Lent | Trainer: Meyer
Chemnitzer FC: Ananiev - Weber - Bittermann (46. Tetzner), Mehlhorn (64. Laudeley) - Podunavac, Wienhold, Oswald, Jendrossek - Krupnikovic (56. Kujat), Skela - Dittgen | Trainer: Franke
Schiri: Meyer (Braunschweig)
Zuschauer: 21.200
Gelbe Karten: Bittermann, Mehlhorn, Podunavac
Tor:
Zum Spiel:
Der alte Trainer-Fuchs Hans Meyer hat wieder
zugeschlagen - diesmal allerdings gegen seinen
Ex-Verein. Während alle mit taktischem Geschiebe und
"Defensiv-Künsten" rechneten, ließ Meyer am Bökelberg
gegen die Himmelblauen stürmen, was das Zeug hielt. Es
klappte - für Meyer. Der wurde übrigens liebevoll von
den CFC-Anhängern mit einem 30-Meter-Transparent
begrüßt: "Die besten Fans der Welt grüßen Hans Meyer
und seine Gurkentruppe".
Von Anfang an. Die erste Überraschung und wichtigste
Änderung schon vorm Anpfiff: Laudeley saß auf der
Bank, "High Tower" Jörg Weber hieß der neue Libero.
Mehr als 800 Himmelblaue (ein großer Teil davon machte
diesem Namen auch alle Ehre) unter den 21 200
Zuschauern begannen aber schon in den ersten Minuten
zu zittern. Gladbach stürmte, hatte Chancen über
Chancen: Peter NIelsen (5.) knapp drüber, Marcel
Witeczek schnappt sich einen Fehlpaß des Totalausfalls
Nebojsa Krupnikovic - Latte (19.). 30 Sekunden später
klebt der Ball von Igor Demo abgeschossen am
Außenpfosten...
Nach 45 Minuten stand es 10:2 nach Ecken, alle hofften
auf den Pausenpfiff. Da schlug Witeczek zu: Aarie van
Lent legte mit dem Kopf auf, Witeczek schoß aus 12
Metern an Antonio Ananiev vorbei ins Netz - 0:1. Die
CFC-Chancen bis dahin - nur was für die Statistik:
Skela mit einem Schüßchen (10.), einen Schuß von
Krupnikovic kratzt Marcel Ketelaer von der Linie
(30.).
Nach der Pause endlich mal sowas wie Kampfeswillen bei
den Himmelblauen, Podunavac (58.) und Ronny Kujat kurz
nach seiner Einwechslung mit zwei Warnschüssen (63.).
Dann endlich der lang ersehnte Wechsel: Thomas
Laudeley kam in der 66. Minute für Ulf Mehlhorn, ging
auf die Libero-Position. Weber rückte wieder auf den
Manndeckerposten. Die jetzt vorhandene Ruhe in der
Abwehr nützt aber dem Chemnitzer Sturm nichts mehr -
es bleibt beim mehr als schmeichelhaften 0:1.
Ein Wort noch zur Mannschaft: Wenn es nach Spielschluß
lediglich Alex Tetzner (kam zur Pause, blieb blaß) und
Jörg Weber bis zum Zaun des Gästeblocks schaffen, u
sich zu bedanken, ist das beschämend. Ein kurzes
Winke-Winke von der Mittellinie hatten die
leidgeplagten Gästefans, die mit den Bussen teilweise
insgesamt 23 Stunden unterwegs waren, nichts verdient.
Fazit: Dieser Angsthasenfußball hatte mehr als nur ein
0:1 verdient. War´s die Kulisse (remember Nürnberg)?
War´s die berraschende Meyer-Taktik? Egal - zumindest
ein Gegenhalten und Kämpfen kann der geneigte CFC-Fan
dann doch erwarten.
Bericht: Ronny Licht
Spielwertung: Note 3. Die erste Halbzeit (neutral gesehen)
tolle Offensive der Gladbacher, die zweite Halbzeit
verflachte.
Bester Spieler beim CFC: Ananiev
Pressestimmen:
Freie Presse: "CFC verfällt bei 0:1-Niederlage in Gladbach in alte Fehler"
Sächsische Zeitung: "Webers Einstand missglückt [..] CFC mit wenig Mut in Mönchengladbach "
Tabellenplatz: 8