19. Spieltag der Zweiten Bundesliga
Teuer erkämpfter Punkt gegen Mitaufsteiger
Chemnitzer FC gg. SV Waldhof Mannheim 0:0
Austragungsort: Fischerwiese, Chemnitz
Datum und Zeit: Freitag, den 18.02.2000 um 19.00 Uhr
Aufstellungen:
Chemnitzer FC: Ananiev - Laudeley - Weber, Jendrossek - Bittermann, Podunavac, Krupnikovic (64. Kujat), König, Oswald (30. Tetzner) - Skela, Dittgen | Trainer: Franke
SV Waldhof Mannheim: Todericiu - Cisse, Sebök, Pasieka, Krauss - Ning (61. Teber), Montero, Vata, Protzel (88. Rehm) - Licht (57. Wassmer), Klausz | Trainer: Rapolder
Schiri: Weiner (Ottenstein)
Zuschauer: 6.400
Gelbe Karten: Krupnikovic, Kujat - Krauß, Licht, Montero, Sebök
Rote Karten: Bittermann (15., Handspiel)
Besonderes Vorkommnis: Licht schießt Handelfmeter über das Tor (16.)
Tore: Fehlanzeige
Zum Spiel:
Einen Punkt gewonnen? Einen Punkt verloren? Irgendwie
gab´s am Freitag gegen 20.50 Uhr kaum eine passende
Antwort auf eine der beiden Fragen. Das 0:0 gegen
Mannheim hinterließ mehr Fragen als Antworten.
Es war "Kult-Wetter". Dichtes Schneetreiben,
Temperaturen um die null Grad. Trotzdem versammelten
sich 6 200 Himmelblaue Gläubige - die anderen 200
kamen aus Mannheim - zur Andacht, um ihrem Club zu
huldigen. Nach einen ergreifenden Dankes-Gebet von
"Pfarrer" Olaf Kadner in Richtung CFC-Ober-Engel Lutz
Waszik ging´s dann auf zum jüngsten Gericht. Die
Himmelblauen spielten zuerst auf die Südkurve.
Eigentlich kein schlechtes Zeichen - gegen Fürth
stand´s so nach 45 Minuten 3:0. Aber jedes Spiel ist
anders (´nen Fünfer ans DSF) - und nach 15 Minuten
standen die Chemnitzer, die erwartungsgemäß wieder
Thomas Laudeley als letzten Mann aufgestellt hatten,
nur noch mit 10 Mann auf dem Platz. Bittis
Handballeinlage war erst Rot, nach dem verballerten
Elfer von Sascha Licht sogar Gold wert.
Danach Hektik im Spiel. Gelbe Karten wurden im
Zufallsverfahren verteilt, die Mannheimer
verwechselten Fußball zeitweise mit American Football.
Das Opfer: Karsten Oswald. Ein Tritt gegen´s
Schienbein führte zur Auswechslung, der befürchtete
Bruch bestätigte sich aber nicht. In der 40. Minute
die klarste Chance für die Waldhöfer: Krupnikovic kann
gerade noch einen Knaller von Fatmir Vata mit der
Brust von der Torlinie holen.
In de Halbzeit ordnete Christoph Franke seine Truppe
neu - und siehe da. Ein Unterschied war auf dem Platz
kaum zu erkennen. Mannheim zwar mit den klareren
Chancen. Aber dank eines hervorragenden Antonio
Ananiev und einer klasse kämpfenden CFC-Elf kam nix
zwingendes heraus. In den letzten 15 Minuten sogar ein
Übergewicht der Chemnitzer gegen die planlosen
Mannheimer. Wäre Marco Dittgen in der 82. Minute
genauso cool wie das Wetter gewesen - es hätte 1:0
gestanden.
So blieb nur ein 0:0. Ob Gewinn oder Verlust - egal.
Die Gebete der CFC-Gläubigen werden hoffentlich
erhört. Inhalt: Ein Punkt in Offenbach, eine Woche
später ein Sieg gegen die Kölner Fortuna.
Fazit: gibt´s erst am Ende der Saison. Denn erst dann
werden wir wissen, was dieses Ergebnis war - ein
gewonnener oder (vor allem in der Schlußphase) zwei
verlorene Punkte.
Bericht: Ronny Licht
Stimmen zum Spiel:
Christoph Franke: "Zuerst habe ich mich über Torsten geärgert, denn es wäre ja noch ausreichend Zeit gewesen, um den Rückstand aufzuholen. Doch letztendlich muss ich ihm dankbar sein."
Spielwertung: Note 2. Dank der Dramatik bis zur letzten
Sekunde. Es war eben ein typisches Chemnitzer Spiel - Kampf, Kampf, Kampf...
Beste Spieler beim CFC: Ananiev, Laudeley, König
Pressestimmen:
Freie Presse: "CFC moralischer Sieger"
Chemnitzer Morgenpost: "Himmelblaue Ladehemmung. Nur vier halbe Chancen und null Tore in den 180
Rückrunden-Minuten."
BILD Chemnitz: "CFC: "Retter" Bittermann - er fand sich gar
nicht gut."
Mannheimer Morgen: "SV Waldhof muss zwei vergebenen Punkten nachtrauern"
Sächsische Zeitung: "Rot für Retter Bitterman"
Tabellenplatz: 9