13. Spieltag der Zweiten Bundesliga
"Krummes Ding" besiegelte Niederlage in Oberhausen
Rot-Weiß Oberhausen gg. Chemnitzer FC 1:0 (1:0)
Austragungsort: Niederrheinstadion, Oberhausen
Datum und Zeit: Sonntag, den 28.11.1999 um 15.00 Uhr
Aufstellungen:
Rot-Weiß Oberhausen: Adler - Backhaus - Ciuca, Quallo - Luginger, Rus (62. Toborg), Tchipev, Lipinski, Judt - Obad (67. Komitov), Vier (78. Beyel) | Trainer: Ristic
Chemnitzer FC: Ananiev - Laudeley - Weber, Mehlhorn - Tetzner (40. Podunavac), Köhler, König (72. Jendrossek), Oswald - Krupnikovic (58. Kunze), Skela - Dittgen | Trainer: Franke
Schiri: Weber (Eisenach)
Zuschauer: 2.586
Gelbe Karten: Dittgen, Köhler
Tor:
Zum Spiel:
Der CFC konnte den positiven Trend der letzten Auswärtsspiele (zuletzt zwei Siege und ein Unentschieden) nicht fortsetzen und kassierte mit dem 0:1 in Oberhausen die zweite Niederlage in Folge. Damit haben die Himmelblauen den Anschluß nach oben erstmal verpaßt und finden sich im Mittelfeld wieder.
Die Himmelblauen begannen mit der gleichen Startaufstellung wie am Montag gegen Köln und wurden bereits nach drei Minuten kalt erwischt. Der Oberhausener Luginger hatte aus ca. 20 Metern einfach mal abgezogen und wahrscheinlich wäre der Ball irgendwo in den Wolken gelandet, wenn Weber ihn nicht unglücklich abgefälscht hätte. So aber hob sich der Ball in einer Bogenlampe über Ananiev und schlug hinter dem verduzten CFC-Keeper im langen Eck ein. Die Himmelblauen zeigten sich vom frühen Rückstand keineswegs geschockt, sondern machten jetzt ihrerseits Druck auf das Tor der Oberhausener. Durch Alexander Tetzner hatte der CFC seine besten Chancen. In der 5. Minute schoß der kleine Mittelfeldmann den Ball freistehend über das Tor, zehn Minuten später traf er nach schöner Vorarbeit von Skela nur die Latte. In der 40. Minute mußte der bis dahin beste Chemnitzer wegen einer Knöchelverletzung raus. Für ihn kam Podunavac. Oberhausen hatte durch Ciuca kurz vor der Pause die große Chance zu erhöhen, welche Ananiev jedoch im großen Stil zunichte machte. So ging es mit dem knappen Rückstand in die Halbzeit.
Wer gehofft hatte, daß sich die Himmelblauen in der zweiten Hälfte nochmal aufraffen würden, um den Ausgleich zu erzwingen, wurde enttäuscht. Die zweiten 45 Minuten wurden zum Spiel auf ein Tor und nur ihrem Keeper Antonio Ananiev hatte es die Franke-Elf zu verdanken, daß es bei dem einen Gegentor blieb. Mehrfach rettete der Routinier mit tollen Reflexen gegen Schüsse der Oberhausener, war zudem beim Schuß von Rus (53.) und dem Kopfball von Backhaus (58.) die beide an der Latte landeten, mit dem Glück im Bunde. Beim CFC ging nach dem Ausfall von Tetzner nichts mehr nach vorn, eine einzige Chance hatten die Himmelblauen in der zweiten Hälfte durch den eingewechselten Kunze, dessen Schuß aber knapp am Oberhausener Tor vorbeiging.
Fazit: Der Sieg für Oberhausen geht aufgrund der Großzahl an Chancen in der zweiten Hälfte absolut in Ordnung. Knackpunkt im Spiel war wohl der Ausfall von Alexander Tetzner, welcher in der ersten Halbzeit viel für den Aufbau des CFC-Spiels tat. Sein Fehlen konnte in der zweiten Spielhälfte nicht kompensiert werden.
Bei den Himmelblauen ist nach der zweiten Niederlage in Folge nun erstmal wieder Ernüchterung eingekehrt. Das was Christoph Franke schon seit Wochen predigt, daß es nämlich ganz allein gegen den Abstieg geht, hat sich bestätigt. Noch haben die Himmelblauen ein gehöriges Polster auf die Abstiesgränge. Damit dieses nicht weiter schmilzt, sollten am kommenden Freitag gegen Fürth nach Möglichkeit endlich mal wieder drei Punkte eingefahren werden.
Bericht: Pierre Schönfeld
Spielwertung: Note 2,5. Aus Sicht des neutralen Zuschauers ein gutes Spiel mit vielen spannenden Strafraumsituationen.
Beste Spieler beim CFC: Ananiev, Tetzner, Weber
Stimmen zum Spiel:
Christoph Franke: "Wir können uns nicht beschweren,
haben in der zweiten Halbzeit sehr schwach gespielt.
Außerdem hatten wir Glück, dass wir nicht noch ein
zweites Tor bekamen. Oberhausens Konter waren Gift. Es
schmerzt. Ich habe viele Fehler von uns im Spielaufbau
nach vorn gesehen, die vermeidbar waren. Ich dachte,
wir wären schon weiter."
Siegmar Menz: "Wir haben das Spiel verpennt und sind
vergeblich dem 0:1 hinterhergelaufen.
Alexander Tetzner: "Die Kapsel am linken Knöchel ist
kaputt. Vielleicht kann ich dieses Jahr gar nicht mehr
spielen."
Pressestimmen:
Kicker: "Franke gibt Skeptikern Recht [..] Franke: "Diejenigen, die immer wieder betonen, daß es bei uns nur um den Klassenerhalt geht, haben absolut Recht." "
Freie Presse: "Bäume wachsen nicht in Himmel [..] Zerknirscht sah Christoph Franke, Trainer des Chemnitzer FC, nach dem Schlusspfiff in Oberhausen aus. So eben war das deprimiernde Resultat amtlich geworden und prangte in leuchtend gelben Lettern auf der Anzeigetafel des Niederrheinstadions. 1:0 stand dort in luftiger Höhe zu lesen. Die zweite Niederlage in Folge war besiegelt. "Es schmerzt", verkündete der Übungsleiter des CFC kleinlaut, "ich habe viele Fehler von uns im Spielaufbau nach dem Wechsel gesehen, die vermeidbar waren. Ich dachte, wir wären schon weiter."
Chemnitzer Morgenpost: "Kalt getroffen: Nach zwei
Minuten war alles vorbei. Runter von Wolke 7! Dittgen ganz dünne, Tetzner im Pech."
BILD-Chemnitz: "0:1! Mit dem CFC gehts bergab!"
Sächsische Zeitung: "Nach drei Minuten alles vorbei"
Tabellenplatz: 8