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Vier Veilchen für die Lilien
SV Darmstadt 98 gg. Chemnitzer FC 2:4 (0:2)
Austragungsort: Stadion Böllenfalltor, Darmstadt
Datum und Zeit: 31.07.1999 um 15.30 Uhr
Aufstellungen:
SV Darmstadt 98: Clauß - Wölki - Schmidt, Örüm - Born, Sprecakovic, Lang (73. Corrochano) , Seeberger (68. Becht) - Gutberlet - Bury, Hoop (57. Dzemaili) | Trainer: Petrovic
Chemnitzer FC: Ananiev - Laudeley - Jan Schmidt, Mehlhorn - Bittermann, Köhler, Skela (48. Wienhold), König (47. Weber), Oswald - Kunze (72. Jörg Schmidt), Dittgen | Trainer: Franke
Schiri: Kircher (Rottenburg)
Zuschauer: 3.788
Gelbe Karten: Mehlhorn, König
Rote Karte: Oswald (88., wegen absichtlichen Handspiels)
Besonderes Vorkommnis: Ananiev hält Handelfmeter von Bury (88.)
Torfolge:
Zum Spiel:
Das erste Pflichtspiel des Chemnitzer FC als Aufsteiger - es war eine souveräne Nummer. Vor fast 4 000 Zuschauern, davon etwa 200 aus Chemnitz, legte der CFC los wie die Feuerwehr. 5. Minute: Ervin Skela (spielte für den verletzten Tetzner) wird an der Strafraumgrenze gefoult, Danilo Kunze zirkelt den Ball unhaltbar in die Maschen - 0:1. Kunze war von Christoph Franke relativ überraschend aufgestellt worden, Jörg Schmidt mußte dafür auf der Bank bleiben. Zehn Minuten später war´s dann wieder der Blondschopf: Im Getümmel im Darmstädter Strafraum spitzelte er den Ball an Freund und Feind vorbei ins lange Eck - 0:2. Nun mußte Darmstadt auch mal was zeigen - aber außer einer Chance von Tim Gutberlet, der den Ball freistehend nur ans Außennetz bugsierte, war nicht viel zu sehen. Die CFC-Abwehr stand, immer wieder war ein himmelblaues Bein oder Chemnitzer Kopf dazwischen.
Das gleiche Bild nach der Pause: Darmstadt stürmte, Chemnitz stand souverän. Aus einem Fehlpaß von Darmstadt-Stürmer Ronald Hoop entwickelte sich das dritte Chemnitzer Tor: Ulf Mehlhorn schlenzte den Ball am heraustürzenden SV98-Torhüter vorbei ins Tor - 0:3. Nach dem 1:3 der Darmstädter (63., Bury) wurde es nochmal spannend, die CFC-Abwehr schwomm bei einigen Darmstädter Angriffen. Nur Torwart Antonio Ananiev behielt zum Glück die Übersicht, rettete zweimal hervorragend. Dann waren allerdings die schlimmen sieben Minuten vorbei - Marco Dittgen machte in der 70. Minute sein erstes Pflichtspiel-Tor für die Himmelblauen. Kunze ging dann raus, dafür durfte Jörg Schmidt die letzten 15 Minuten ran. Der Rest war nur noch was für die Statistik. Zumindest bis zur 89. Minute: Karsten Oswald stand auf der Torlinie, wehrte einen Hammerball reflexartig mit beiden Händen vor dem Oberkörper ab. Schiri Knut Kirchner aus Rottenburg (Bayern) kannte keine Gnade - rote Karte, Elfmeter. Ananiev hielt den zwar, während "Ossi" weinend vom Platz schlich, aber Bury konnte mit dem Nachschuß sein zweites Tor machen. Sekunden später der Abpfiff und die Erkenntnis: Nach dem Sieg in Langerwehe - was anderes darf es dort nicht geben - wäre auch mal wieder ein Heimspiel schön.
Bericht: Ronny Licht
Spielwertung: Note 2,5. Ein nett anzuschauender Sommer-Kick, bei dem sich ein paar Chemnitzer Abwehr-Schwächen zum Glück nicht rächten.
Beste Spieler beim CFC: Danilo Kunze, Karsten Oswald, Thomas Laudeley, Lutz Wienhold, Antonio Ananiev
Stimmen zum Spiel:
Christoph Franke: "Wir haben gewonnen bei einem Gegner, der uns alles abverlangt hat. Ich bin nicht zufrieden mit einigen Dingen in der Abwehr. Zum Handspiel kann ich nichts sagen."
Slavko Petrovic: "Die Torchancen, die wir für den Gegner herausgespielt haben, waren einfach Klasse. Das Handspiel war nie und nimmer Absicht."
Marco Dittgen: "Der Auftakt stimmte. So soll es weitergehen."
Thomas Laudeley: "Wenn wir in den Punktspielen auch so lasch verteidigen, kriegen wir die Hütte voll."
Schiri-Beobachter Manfred Amerell: "Oswald hat als letzter Mann mit der Hand gespielt. Der Schiri hatte keine Wahl."
Pressestimmen:
Freie Presse: "Siegender Oswald weinend vom Platz. Gute Chancenverwertung und einige Abwehrfehler."
Chemnitzer Morgenpost: "Dittgen: Rambo & Techniker. Kunze nur dank Frankes Rotationsmaschine im Team."
BILD-Chemnitz: "CFC-Trainer ratlos: Wer ist Langerwehe?"
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