Spielbericht

Am 18. Spieltag mußten unsere Frauen nach Neukölln reisen. Im Hinspiel gab es eine 1:6-Klatsche, also war ausreichend Grund gegeben für eine sportliche Revanche. Zudem hatte man in den letzten Spielen die Nähe zu den Nichtabstiegsplätzen wieder herstellen können, ein Sieg gegen Neukölln und alles wäre realistisch greifbar gewesen. Allerdings gab es für unsere CFC-Damenmannschaft absolut nichts zu holen.

Von Beginn an übernahmen die Gastgeberinnen die Initiative, allerdings vorerst noch ohne nennenswerten Erfolg. In der 10. Minute dann der erste himmelblaue Angriff. Sandra Olma wäre frei durchgewesen, doch eine Neuköllner Spielerin hatte wohl etwas dagegen und bediente sich am Boden liegend der eigenen Hände, um unserer Stürmerin den Ball wegzuspitzeln. Angemerkt sei, daß diese Spielerin nicht die Torhüterin in Grün-Weiß war! Daher hätte es einen Handelfmeter geben müssen, allerdings konnte die ansonsten gute Schiedsrichtern Viola Fiedler diesen Vorfall aus ihrer Position leider nicht erkennen. So blieb die Aktion ohne Folgen für Neukölln. Praktisch im Gegenzug spielte Neukölln über die schwache rechte Chemnitzer Abwehrseite den Ball nach innen und verwandelte von halblinks aus 10 Metern unhaltbar (12. Minute). So stand es nun 0:1 aus Chemnitzer Sicht und das Unheil nahm seinen Lauf. Chancen für unsere Himmelblauen gab es noch in der 20. Minute nach einem Solo von Doreen Richter und kurz darauf durch Sandra Olma, deren Schuß allerdings die Torhüterin per Fußabwehr klären konnte.
Nach 28 Minuten rollte erneut ein Neuköllner Angriff über die linke Seite, eine gute Flanke folgte, doch den folgenden Schuß aus Nahdistanz konnte Ivonne Hesse per Glanzparade abwehren. Dabei allerdings verletzte sich unsere Torhüterin, sie hielt aber bis zum Schluß durch – danach war Halbzeit.

Nach Wiederanpfiff hatten nur noch die Neuköllner Torchancen (48., 52., 73.), die sie allerdings kläglich vergaben. Wer von unseren Frauen jedoch ein Aufbäumen erwartete, denn immerhin lag man nur mit einem Tor hinten und alles war noch möglich, wurde schwer enttäuscht. Nur aufgrund der mangelnden Chancenverwertung wurden unsere CFC-Damen noch lange im Spiel gehalten.
Doch Ballverluste und mangelnde Technik brachten immer wieder die Neuköllner ins Spiel. In der Offensive gelang unserer Elf in den zweiten 45 Minuten rein gar nichts mehr.
Stattdessen schoß Yasemin Yigit das Leder nach einer Fehlerkette in der Chemnitzer Abwehr per äußerst sehenswertem Fernschuß unter die Latte, um den 2:0-Endstand herzustellen. Eine Abwehrspielerin in Grün-Weiß machte also den Sack zu... Besonders ärgerlich hierbei ist, daß diesen Treffer CFC-Keeperin Hesse an guten Tagen mit der Mütze gefangen hätte (78.)!
Auch nach diesem Rückschlag gab es gegen einen keineswegs überragenden Gegner keinen Kampf, keinen Willen, daß Spiel noch an sich zu reißen. Und das gegen eine Mannschaft, gegen die man mit normaler Leistung sicher hätte mithalten können, ja, vielmehr sogar Siegmöglichkeiten hatte! Doch wenn selbst die notwendige kämpferische Einstellung bei einigen Spielerinnen völlig fehlt, kann man auch in Neukölln keinen Blumentopf gewinnen.
Allein der Innenverteidigung und dem Neuköllner Unvermögen ist es zu verdanken, daß es kein Debakel gab.
Nach einer solchen Leistung kann vom Klassenerhalt leider nicht mehr gesprochen werden. Wir sind mit solchen Spielen dabei, das, was in den ersten Spielen nach der Winterpause aufgebaut wurde, wieder mit Pauken und Trompeten einzureißen. Nach einer knappen und unglücklichen Niederlage in Erfurt scheint sich das erst frisch erlangte Selbstbewußtsein und der unbedingte Wille wieder in den Keller der Regionalliga zu verziehen. Das kann es nicht sein. Nehmt die Verantwortung an, zeigt am kommenden Sonntag, daß ihr die Klasse halten wollt! Für das Team, die Mannschaft, die Verantwortlichen und den Verein – und alle, die mit euch fiebern! Daß ihr es könnt, habt ihr schon bewiesen...