25. Spieltag der Zweiten Bundesliga
Zu spät aufgewacht
Hannover 96 gg. Chemnitzer FC 2:0 (1:0)
Austragungsort: Niedersachsenstadion, Hannover
Datum und Zeit: Freitag, den 31.03.2000 um 19.00 Uhr
Aufstellungen:
Hannover 96: Sievers - Reinhardt, Kehl - Linke, Stefulj - Cherundolo, Kreuz (86. Keita), Blank (81. Gärtner) - Lala (68. Bounoua), Kobylanski, Stendel | Trainer: Ehrmanntraut
Chemnitzer FC: : Süssner - Laudeley - Bittermann, Podunavac (58. Kluge), Mehlhorn - Kujat (79. Ullmann), Tetzner (68. Skela), König, Jendrossek - Krupnikovic, Dittgen | Trainer: Franke
Schiri: Gagelmann
Zuschauer: 8.542
Gelbe Karten: Blank, Cherundolo - Podunavac
Torfolge:
1:0 Stendel (23.)
2:0 Keita (88.)
Zum Spiel:
Nach der 1:2-Heimniederlage am Montag gegen Cottbus waren die Himmelblauen im Zugzwang, endlich auch mal wieder auswärts zu punkten. Aber es wurde wieder nichts. Im Duell der beiden punktgleichen Konkurrenten im Kampf gegen den Abstieg behielt Hannover 96 mit 2:0 die Oberhand. Während sich die Niedersachsen damit etwas Luft verschaffen konnten, steckt die Franke-Elf nun mitten im Abstiegsstrudel.
Im Vergleich zur Partie gegen Cottbus startete der CFC mit einer auf drei Positionen veränderten Mannschaft. Für den wegen einer gelben Karte pausierenden Oswald spielte Podunavac, König und Kujat kamen für Kluge und Ullmann. Hannover zeigte vor knapp 9000 Zuschauern im Niedersachsenstadion, darunter 150 Unentwegten aus Chemnitz, daß sie dieses Spiel unbedingt gewinnen wollten. Vom Beginn an bestimmten sie das Spiel. Die erste große Chance hatte allerdings der CFC. Torsten Bittermann zog in der 11. Minute nach dem ersten gelungenen Angriff des CFC im Strafraum der Hannoveraner ab, traf allerdings nur den rechten Pfosten. Jörg Sievers im Kasten der Niedersachsen wäre machtlos gewesen. Doch das war es bereits an Chancen für den CFC in der ersten Hälfte. Ansonsten stand man meist in der eigenen Hälfte und erwehrte sich der Angriffe der Niedersachsen. Nach 24 Minuten bekam der CFC die Quittung für seine Inaktivität. Stendel bekam den Ball in Höhe des Elfmeterpunktes, drehte sich um Podunavac und Tetzner und traf unhaltbar für Süßner zum 1:0. Mit dem Rückstand ging es in die Pause.
In der zweiten Hälfte zeigte sich Hannover weiter am Drücker und erspielte sich hochkarätige Chancen. Stendel traf aus 5 Metern nur den Pfosten (54.), den Knaller von Lala entschärfte Süßner mit einer Glanzparade (65.). In der 78. Minute hätte König den Niedersachsen beinahe bei ihren Abschlußversuchen geholfen. Nach einem Freistoß von Cherundolo köpfte der Blondschopf aufs eigene Tor, doch der beste CFCer an diesem Tag, Steffen Süßner, tauchte noch rechtzeitig ab und lenkte den Ball zur Ecke. Über ein 0:2 oder 0:3 hätten sich die Himmelblauen zu diesem Zeitpunkt nicht beschweren dürfen. Die drohende Niederlage vor Augen ging noch einmal so etwas wie ein Ruck durch die Mannschaft. V.a. die Einwechselung von Peer Kluge, welcher nach ca. einer Stunde für den völlig indisponierten Podunavac kam, sorgte für Belebung. In der letzten Viertelstunde bestimmten die Himmelblauen das Geschehen. Und beinahe hätte Kluge den Ausgleich erzielt, doch sein Schuß aus 20 Metern Entfernung ging knapp am Kasten vorbei. So kam es, wie es kommen mußte. Einen klassischen Konter der Niedersachsen über Bounoua schloß Keita zum 2:0 ab und besiegelte damit die endgültige Niederlage des CFC.
Fazit: Ein völlig verdienter Sieg für Hannover, welche das Spiel über weite Strecken bestimmten. Der CFC zeigte sich mal wieder zu passiv, und merkte zu spät, daß gegen die wahrlich nicht sattelfeste Abwehr der Niedersachsen viel mehr drin war. Wenn man diesem Spiel etwas Positives abgewinnen will, dann sind es höchstens die letzten 20 Minuten, als der CFC so etwas wie ein Aufbäumen zeigte. Wenn am nächsten Sonntag der Tabellenletzte aus Karlsruhe zu Gast ist, geht es um viel, wenn nicht schon um alles. Bei der momentanen Auswärtsschwäche sind die drei Punkte zu Hause gegen die Badener Pflicht. Ansonsten droht den Himmelblauen in der kommenden Saison wieder die Reise ins Lößnitztal. Die mitgereisten CFC-Getreuen meinten dazu bereits mit leichtem Sarkasmus "Nur nach Aue fahren wir nicht".
Bericht: Pierre Schönfeld
Spielwertung:Note 3,5. Durchschnittliche Bundesligapartie.
Bester Spieler beim CFC: Süßner
Pressestimmen:
Freie Presse: "CFC in Hannover wieder nur Punktelieferant [..] Aufbäumen kommt zu spät - Süßner verhindert Debakel"
Tabellenplatz: 14
