Spielbericht

Ein vorweihnachtliches Geschenk übergaben die CFC-Kickerinnen am ersten Advent ihren Gästen aus Hoyerswerda in Form eines desolaten Spieles, das folgerichtig in die Hosen ging. Konnte der Trainer seine Damen letzte Woche noch über den grünen Klee loben, so musste man am Sonntag um seinen Gesundheitszustand bangen.

Dabei begann das Match von Seiten der Himmelblauen eigentlich recht ordentlich. Bereits nach zehn Minuten hatten die fröstelnden Zuschauer den Torschrei auf den Lippen, doch der Schuss von Doreen Richter wurde auf der Torlinie zurück ins Spielfeld geschlagen. Danach versuchte sich A. Schneider aus der Distanz, doch der Ball ging über das Gebälk. Aber nach knapp einer halben Stunde drehten die Turbinen des CFC immer schwerfälliger und es fiel auf, dass man gegen die pfeilschnellen Außenstürmer ein ums andere Mal das Nachsehen hatte. Zudem war keine Defensivordnung vorhanden und Chemnitz spielte desolat und ohne Konzept. So mag es auch nicht verwundern, dass die Gäste mit einem unhaltbaren Sonntagsschuss von Schimang zur Führung kamen. Hierbei half der Wind noch kräftig mit und Solveig Weiß im CFC Kasten streckte sich vergeblich.
So plätscherte die erste Halbzeit dahin, Chemnitz hatte zwar wesentlich mehr Ballkontakten, spielte aber immer wieder durch die Mitte. Die Gäste stellten sich auf das viel zu hausbackene, ohne Spielkultur agierende Ensemble der Himmelblauen bestens ein und kamen immer wieder zu guten Möglichkeiten.

Nach dem wärmenden Pausengetränk und einigen personellen Veränderungen wollten es die Gastgeber nun wissen und zeigten endlich auch einmal wieder, wenn auch nur in Ansätzen, dass man das Fußballspielen noch nicht verlernt hat. Einen Geniestreich von Schneider sollte dem CFC den Ausgleich bescheren. Ein Freistoß hervorragend getreten schlug im kurzen Dreiangel der Gäste ein.
Wer nun aber gedacht hatte Chemnitz dreht die Partie, der sah sich getäuscht. Denn dieses kurze Strohfeuer verlosch schon bald. Ganz im Gegenteil, die immer frecher spielenden Gäste zwangen Solveig Weiß zu weltklasse Paraden. Zweimal hintereinander entschärfte sie die todsichere Führung und verletzte sich hierbei auch noch. Aber nach reichlich einer Stunde sollten die Angriffsbemühungen der Hoyerswerdaerinnen doch noch belohnt werden. Ein Stellungsfehler von K. Meinig und eine genaue Flanke auf die auffälligste Spielerin auf dem Platz, Kleppisius nutzte diese zur nicht unverdienten Führung ihrer Mannschaft.
Chemnitz antwortete mit wütenden aber wenig durchdachten Aktionen. Lediglich noch einmal, als Künzel in Mittelstürmerposition gut angespielt wurde, hatte man das Remis auf dem Schlappen, doch leider säbelte sie über das Leder.

So bleibt am Ende nur zu sagen, ein verdienter Sieg der Gäste, die im gegnerischen Strafraum wesentlich gefährlicher wirkten. In Sachen Schnelligkeit und gedanklicher Frische leistete der CFC einen Offenbarungseid und konnte in keiner Phase die Vorgaben des Trainers erfüllen. Wer nur viermal auf des Gegners Kasten schießt, steht letzten Endes mit leeren Händen da.
Man hat zwar eine Schlacht verloren, aber noch keinen Krieg und wenn die viel zu schwankenden Leistungen abgestellt werden können - da bin ich mir sicher werden - sich auch wieder Erfolge einstellen. Nun gilt es am kommenden Sonntag zum letzten Punktspiel des Jahres 2003 in Zwickau noch einmal eine gute Leistung abzurufen und danach sich auf die gestellten Aufgaben im neuen Jahr zu konzentrieren.