Vorbericht

2. Spieltag - Regionalliga Nord - Saison 2001/2002
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC
1:2
Dresdner SC
Dresdner SC

Große Dresdner Fußball-Tradition ohne Faszination ...

von Timo Görner

... für die noch verbliebenen Freunde des runden Leders in der Landeshauptstadt, dazu wirtschaftliche Probleme, die erst mit Einsparungen und dem persönlichen Engagement der Führungsetage rund um den ehemaligen glühenden Dynamo-Fan Thomas Dathe soweit gelöst werden konnten, dass man die Lizenz für die aktuelle Saison bekam. Zuvor war ein "zweites Leipzig" durchaus denkbar, denn eine Verweigerung der Spielberechtigung für den DSC stand durchaus ernsthaft im Raum, so das man sich zum mittlerweile ja nur noch viertklassigen 1. FC Dynamo Dresden in die Amateur-Oberliga-Süd gesellt hätte oder noch freiwillig noch tiefer gegangen wäre, siehe den SSV Ulm 1846 oder den FC Sachsen Leipzig, wo ein Rückzug bis in die Landesliga Sachsen denkbar war. Hauptursachen für die enormen Probleme des eigentlich durchaus ehrlich und solide wirtschaftenden Verein aus dem Friedrichsstädter "Ostra-Gehege" war in erster Linie die Einnahmeseite, die sich in der vergangenen Saison gleich zweifach eher enttäuschend gestaltete. Zum einen blieben in diversen Fällen Gelder von säumigen Sponsoren aus, mit denen man sich dann auch notfallss vor Gericht treffen wollte, zum anderen blieb der Zuschauerschnitt mit knapp 1.500 pro Spiel deutlich hinter dem aus meiner Sicht damals nicht unrealistischen Schnitt von kalkulierten 3.000 zurück, auch nach der Rückkehr ins "Steyer-Stadion" mit Beginn der Rückrunde, von der man sich doch eine Reaktivierung von Zuschauern nach dem vom DFB zunächst erzwungenen Umzug in die "Dynamo-Hütte" an der Lennestraße versprochen hatte. So kam es zu dem angesprochenen wirtschaftlichen Balanceakt, der gegen Ende der abgelaufenen Saison auch sportlich ein gewisse Bedeutung bekam, als man erst am vorletzten Spieltag gegen den "Punktelieferanten der Rückrunde" aus Braunschweig mit einem 1:0-Erfolg den Klassenerhalt (sportlichen) zementierte. Zu diesem Zeitpunkt saß mit Hans-Jürgen Kreische ausgerechnet der ehemalige Fußball-Virtuose der Dynamos auf der Trainerbank, den man vom Bezirkligisten FV Dresden-Laubegast geholt hatte und der den "zu weichen" Matthias Schulze (natürlich auch ein ehemaliger Schwarz-Gelber) nach dem 1:4 in Braunschweig am vorletzten Spieltag der Hinrunde entlassen hatte, was damals doch für eine gewisse Überraschung sorgte. Ein großartiger Effekt ist ausgeblieben und so bleibt zumindestens für mich diese Aktion einigermaßen umstritten, zumal unser heutiger Co-Trainer eher über die Inkonsequenz der DSC-Führung in Bezug auf die Star-Allüren von Sven Ratke stolperte. Am Ende konnte sich Dresden als einstige Fußball-Hochburg wenigstens in der Drittklassigkeit mit einem Verein behaupten, aber die eher mittelmässigen Perspektiven beider Vereine, ob des DSC oder Dynamo rief mal wieder "Fusioniäre" auf den Plan, die einen "DSC Dynamo Dresden" gedachten zu formen, der mit einem relativ guten Etat in der Regionalliga Nord antreten sollte. Der DSC hätte eine durchaus kompetente Führungsmannschaft sowie einen durchaus guten Kader mit z. T. erst-und zweitligaerfahrenen Kickern (Hoßmang, Ratke, Lau, Lucic, Milde u. a.) in die Ehe eingebracht, Dynamo sein Zuschauerpotential (das wär´s aber auch schon gewesen ;)), wobei allerdings erst mal die Akzeptanz des neuen "Plastikvereins" fraglich gewesen wäre.

Das Thema war und ist jedenfalls irgendwie immer aktuell, scheiterte aber eigentlich schon bevor es richtig ernst wurde und wer es immer angeschoben hatte, darüber streitet man sich auch in "Elb-Florenz". Die "Sportwelt" als möglicher "3. Faktor" in diesem fast schon lustigen Possenspiel soll auch mal der Initiator gewesen sein, na ja, sei es drum, z. Z. sehe ich als "Exil-Dresdner" jedenfalls keine Fusion kommen und ob dies den Dresdner Fußball mittelfristig wieder nach vorne bringen würde, bleibt abzuwarten. Fakt ist, dass beide Vereine auf Jahre nur eine Chance haben werden, wenn einer der beiden Clubs den Sprung in höhere Einnahmeregionen, sprich 2. Bundesliga schafft. Auf Dauer werden auch die bislang treuen Sponsoren nicht mehr in Verlustobjekte investieren. Ob eine Fusion einen schlagkräftigen Dresdner Fussballclub auf die Beine stellen würde, "Mensch des weesch doch ou ni !".

Der Kader des DSC für diese Saison lässt aus meiner Sicht zumindestens den Klassenerhalt auf "die Fahnen schreibbar erscheinen" (geniale Formulierung ;)). Großartige Abgänge hat es nicht gegeben, der Stamm der letzten Saison ist geblieben, dazu gekommen ist wieder Sergio Sanchez, der "Shooting-Star" der Saison 1999/2000, Alexander Kurilenko aus der "Konkursmasse" des VfB Gießen, welcher sich aus der Oberliga Hessen zurückgezogen hat und Martin Bronec vom FSV Hoyerswerda. Könnte man direkt "punktuelle Verstärkungen" (Abwehr, Mittelfeld, Sturm) nennen.

Dennoch geriet der Auftakt mit einem 0 : 2 gegen den KFC Uerdingen 05 ziemlich daneben und man bot den lediglich 1.200 Fans eher Schmalkost. Womit ich einen Schwenk auf die DSC-Fans machen möchte, von denen man zumindestens was die "Auto-Bepflockung" anbetrifft in Dresden mehr sieht als "bekennende Dynamiker", wobei 2 bislang gesichtete "Dynamo-Autos" zu überbieten so schwer nicht ist (DSC siegt somit knapp mit 4 : 2). Das Fanpotential der DSC´ler zu beschreiben ist nicht so leicht, weniger von der Quantität, mehr vom ganzen was sich im Fan-Lager der Schwarz-Roten so abspielt. Ein Teil scheint zwischen den beiden Dresdner Vereinen zu pendeln, so wurde aus "Opas Rache" des DSC "Vopos Rache" der Dynamiker (man möge mich berichtigen) es gäbe noch die "Germania Ostfront" als "kongeniales Gegenstück zur Dynamo-Badkurvenfraktion", dazu Fanfreundschaften mit denen des KFC Uerdingen 05 (die ihrerseits vor Jahren noch mit denen der SG Wattenscheid 09 verbandelt waren, die wiederum mit denen des 1. FC Kaiserslautern, die wiederum, na ja lassen wir das, ich finde diese Geschichten eh peinlich genug) und Teilen der Cottbuser Fanszene. Das DSC-Fanprojekt hat einen ganz guten Ruf und generell zählen die DSC-Fanatiker eher zu den angenehmeren Fußballfreunden (auch hier möge man mich wieder berichtigen). Zum ersten Mal Kontakt hatten die CFC-Freunde mit dem DSC beim Endspiel um den Landespokal 1996/1997 in Chemnitz, als im Gästeblock ein Transpi mit dem Schriftzug "Otto, wir danken Dir !" flatterte und man sich nach Spielschluß die Parole "Scheiss Dynamo !" in trauter Eintracht um die Ohren döste. Es waren an diesem Wochentag immerhin knapp 250 Schwarz-Rote, welche sich auf den Weg nach Chemnitz gemacht hatten. Damals befand sich der DSC noch auf dem Sprung in die Regionalliga und auf dem Weg, dereinst eine Liga höher als Dynamo zu spielen. Auf dem Sprung aus jahrzehntelangem tristem Dasein in den unteren "Volksport"-Ligen des DDR-Fußballs nach glorreicher Vergangenheit mit Meistertiteln und DFB-Pokal vor dem Ende des 2. Weltkrieges, was den DSC zu einem "bürgerlich-reaktionären" Verein stempelte, den es zu zertrampeln galt, aber die Geschichte ist uralt und auf den folgenden Webseiten kann man sie auch wesentlich besser erzählen als ich. So möge man sich auf den Sonntach freuen...
2. Spieltag - Regionalliga Nord - Saison 2001/2002
Samstag, 04. August 2001, 14:00 Uhr
Fischerwiese, Chemnitz
Zuschauer: 5.160
Schiedsrichter: Schepp (Wender)


Tore

Der Vergleich


Chemnitzer FC Dresdner SC
50,00 % Chancen gegeneinander 50,00 %
1 Tabellenposition 15
3
1
3,00
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
0
1
0,00
1 (100,00 %)
0 (0,00 %)
Siege
Niederlagen
0 (0,00 %)
1 (100,00 %)
4:0
4,00:0,00
Tore
Tore pro Spiel
0:2
0,00:2,00
4:0 gegen Fortuna Düsseldorf (A) Höchster Sieg  
  Höchste Niederlage 0:2 gegen KFC Uerdingen 05 (H)
1 Siege,
seit 1 Spielen nicht verloren
Aktuelle Serie 1 Niederlagen,
seit 1 Spielen nicht gewonnen

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele330010:0
Heimspiele22006:0
Auswärtsspiele11004:0
Ligaspiele22007:0
Pokal-/Relegationsspiele11003:0

Der Ergebnisrückblick

1996/1997SachsenpokalFinaleChemnitzer FC - Dresdner SC3:0 (1:0)
1998/1999Regionalliga Nordost4. SpieltagChemnitzer FC - Dresdner SC3:0 (2:0)
1998/1999Regionalliga Nordost21. SpieltagDresdner SC - Chemnitzer FC0:4 (0:3)