Vorstellungen 2002 (» 2008 | » 2007 | 2005 | 2004 | 2003 | 2001)

11.11.2002 · Kicker Fußball Jahrbuch 2002/2003
02.10.2002 · Der BFC war schuld am Mauerbau
01.08.2002 · Deutschlands Fussball. Das Lexikon.
10.06.2002 · Deutschlands Fussball in Zahlen. Die Saison 2000/2001.
24.04.2002 · Das grosse Buch der deutschen Fussball-Stadien
12.03.2002 · Fussball Weltatlas
03.02.2002 · Vereinslexikon - Neuerscheinung


11.11.2002 · Kicker Fußball Jahrbuch 2002/2003 - Hrsg.: Kicker Sportredaktion
Das Kicker Fußball Jahrbuch 2002/2003

A4, Festeinband - 159 Seiten

Verlag: Stiebner-Copress, München
Erscheinungsdatum: Sommer 2002
ISBN: 3-76790796-8
Preis: 19,90 Euro

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Rezension:

Ulf Mehlhorn mit Auftritt im neuen kicker Fußball Jahrbuch.

Unser Ulf in AktionWie jedes Jahr erschien auch diesmal bei Stiebner-Copress ein neues kicker Fußball Jahrbuch, das Ereignisse, Geschichten und Spielergebnisse der vergangenen Saison dokumentiert. Untermalt von zahlreichen Farbfotos erfährt man viel über Freude und Enttäuschungen der Bundesligaklubs sowie einzelner Spieler und Trainer wie z. B. Martin Max oder Hans Meyer. Ein umfangreicher nationaler und internationaler Statistikteil ergänzt dieses wieder gelungene Traditionsbuch, das sicher bei vielen Fußballfreunden Gefallen finden wird. Und auch der beigelegte Bundesligaplaner (32 S.) ist gut gefüllt mit Spielansetzungen und Team-Porträts.

Interessant aus Chemnitzer Sicht ist vor allem der Abschnitt Regionalliga, wo auf einer kompletten Doppelseite unser Ulf Mehlhorn ganz in Farbe sein Können zeigt. Endlich fand einmal ein Himmelblauer großformatigen Eingang in das Jahrbuch der kicker Sportredaktion! Obgleich auch wieder mit der traditionellen Ungenauigkeit, denn Uns Ulf wird ausdrücklich als ehemaliger BuLi-Spieler von Fortuna Düsseldorf genannt. Das stimmt zwar rein formell, erweckt aber den Anschein, dass er in Chemnitz nur noch abtrainiert. Auch die folgenden Seiten zeigen Erfreuliches, denn im Textteil wird der CFC im Gegensatz zum Vorjahr (schlechteste Elf, längste Niederlagenserie usw.) fast überhaupt nicht erwähnt. Das war in der vergangenen, der Verbotenen Saison noch anders.

Kaufunentschlossenen ist ein Blick auf die Seite 155 zu empfehlen. Dort erstrahlt Schirifrau Bibiana in voller Schönheit und dürfte diesem Buch eine besondere Note verleihen. Dagegen kommt Michael Ballack rein fototechnisch eher schlecht weg und ist nur nach längerem Suchen in Kleinformat zu entdecken. Das dürfte dem Micha aber eigentlich egal sein...

Bewertung:

CFC-Bezug: wenig
Kauftip: lesen reicht

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02.10.2002 · Der BFC war schuld am Mauerbau. Ein stolzer Sohn des Proletariats erzählt - Andreas Gläser
Der BFC war Schuld am Mauerbau

Taschenbuch - 220 Seiten

Verlag: Aufbau Taschenbuch Verlag
Erscheinungsdatum: Sommer 2002
ISBN: 3-74661861-4
Preis: 7,50 Euro

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Rezension:

Der BFC war schuld am Mauerbau!

So sieht es jedenfalls der Berliner Autor Andreas Gläser (Jahrgang 1965) und so heißt auch sein erstes Buch, nachdem er lange Zeit für Fußball-Fanzines sowie Lesebühnen schrieb und dabei den Ballsport nie außer acht ließ. In seinem neuen prosaischen Werk lässt Gläser seine mit dem DDR-hauptstädtischen Fußball eng verbundene Jugend witzig, ironisch und sarkastisch Revue passieren. Wer erinnert sich nicht selbst an diese Zeit im Arbeiter- und Bauernstaat, an Schule, Ferienlager, Rockmusik und Oberligaspiele. "Gläser erzählt lässig und schräg davon" heißt es im Klappentext, und "erzählt auch schillernd und kurios die Geschichte der DDR aus Fanperspektive". Es ist ein sehr lesenswerter Titel, trotz seiner BFC-Lastigkeit oder vielleicht gerade deshalb. Wer die Zeit damals miterlebte, wird sich an vieles wieder erinnern. Wie war das damals? Wie sah der typische DDR-Fußball-Fan aus? Und was dachte der Berliner Anhänger über die Provinz?

Auch unsere Himmelblaue Stadt fand Eingang in sein Buch: "In Karl-Marx-Stadt gab ich mein Debüt. Meinem Vater erzählte ich was von Klassenfahrt. Es wurde der lehrreichste und unterhaltsamste Schulausflug. Im Rahmen vieler Auswärtsspiele gab es eine Exkursion in den gegnerischen Fanblock..." Interessant sind auch die Stories nach der Wende, einer Zeit, als der FC Berlin sich dem Abgrund näherte. "Husch, husch, husch, wir holen den Paul Rusch"! So, oder ähnlich witzig überstanden Autor, Fans und Verein jeden neuen Tag und so ist es auch heute noch.

Wer Thomas Brussig ("Helden wie wir") mag, für den ist dieses Taschenbuch genau das richtige. Dem BFC Dynamo, den damals aus verständlichen Gründen kaum einer mochte, setzte Gläser dabei ein literarisches Denkmal. Wer etwas mehr über den Autoren erfahren möchte, auf www.baufresse.de ist einiges zu sehen. Und wer nun genau wissen möchte, wieso eigentlich der BFC Schuld am Bau der Mauer war, sollte unbedingt mal diesen Titel schmökern.

(Anm.: "Paul Rusch" ist der Berliner Landespokal)

Bewertung:

CFC-Bezug: Nein
Kauftip: Ja!

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01.08.2002 · Deutschlands Fussball. Das Lexikon. - Jürgen Bitter
Deutschlands Fussball. Das Lexikon.

Gebundene Ausgabe - 730 Seiten

Verlag: Sportverlag Berlin
Erscheinungsdatum: 2000
ISBN: 3-328-00857-8
Preis: 50 Euro

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Rezension:

Erneutes statistisches Großwerk zum Fußball in Deutschland

Mit freundlicher Unterstützung des Deutschen Fußball-Bundes gab im Frühjahr 2000 der Sportverlag Berlin ein Lexikon "Deutschlands Fussball" heraus und ergänzt so weiter den gut bestückten Markt an statistischen Werken. Auf über 700 Seiten stehen ca. 12 700 Stichworte und Einträge zu Spielern, Vereinen, Stadien oder Schiedsrichtern, welche mit etwa 2 000 Abbildungen illustriert werden. Alphabetisch geordnet und von Beginn der Geschichte des runden Leders an. So findet man z. B. unter dem Stichwort "Völkerschlacht von Leipzig" durchaus auch Nichtmilitärisches. Vor genau 80 Jahren wurde in Berlin das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft nach 189 Minuten abgebrochen (2:2), da es inzwischen dunkel wurde und man den Ball nicht mehr sah. Zum Wiederholungsspiel in der Pleißestadt rollten dann 30 Sonderzügen aus Hamburg sowie Nürnberg heran und sorgten für ein Chaos rund ums Oval. Über 30 Minuten benötigten die Spieler, um sich den Weg vom Umkleidezelt auf die Spielfläche durch die Anhängerscharen zu bahnen. Nach 117 Minuten und dem Stand von 1:1 brach der Schiedsrichter dann ab und man einigte sich, in der Saison 1921/22 keinen Meistertitel zu vergeben.

Zahlreiche bekannte und weniger berühmte Fussballer sind aufgeführt und sorgen für manchen Erinnerungs-Effekt. Jürgen Pommerenke? Uwe Tschiskale? Josip Kuze? Sie alle stehen hier und werden in knapper Form gewürdigt. Auch findet man auf Seite 9 einen Ernst Abbé, der von 1966 bis 69 dreizehn Mal für Eintracht Frankfurt auflief. Ein Stadion in Jena ist heute nach ihm benannt. Oder etwa nicht? Viel Raum erhielten große Namen wie Rudi Völler oder Bayern München, deren Verdienste für den deutschen Fußball sicherlich unbestritten sind. Auch manch völliger No Name hatte das Glück hier eingetragen zu werden und geriet so nicht völlig in Vergessenheit. Denn bereits einmal Bankdrücken in der 1. Bundesliga reichte für eine Aufnahme in die Datenbank aus. Viele historische Abbildungen erinneren an die Anfänge des Sports, Übersichten und Tabellen ergänzen die fortlaufenden Stichworte.

Gut vertreten sind auch Karl-Marx-Städter und Chemnitzer Kicker, welche insbesondere nach den Kriterien Länderspieleinsätze und Popularität ausgewählt wurden. Jürgen Bähringer ist deshalb ebenso dabei wie Joachim Müller, Toni Ananiev und zahlreiche weitere Balltreter. Auch Vater und Sohn Steinmann sowie Vater und Sohn Schuster fanden Eingang in das Lexikon. Auf Seite 138 folgt dann aber der obligatorische sachliche Fehler, denn unter D findet man den Eintrag "Dr. Fritz-Fischer-Stadion, Spielstätte des FC Karl-Marx-Stadt". Nun ja, Fischer Fritze fischte sicher frische Fische, aber diesmal fischte der Autor Jürgen Bitter im Trüben. Und der CFC ist dort immer noch im Sportforum zuhause, obwohl zum Redaktionsschluss (31.3.2000) die Himmelblauen bereits wieder an der Gellertstraße kickten. Schon bitter für Leser und Anhänger, denn ansonsten ist dieses Werk solide recherchiert und zusammengestellt. Auf jeden Fall ein Pflichtexemplar für Profi- und Hobbystatistiker. Aber auch in stillen Stunden bietet sich das Werk für jederman zum Schmökern und Erinnern wunderbar an.

Bewertung:

CFC-Bezug: mäßig
Kauftip: Ja

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10.06.2002 · Deutschlands Fussball in Zahlen. Die Saison 2000/2001. - Vom Deutschen Sportclub für Fußball-Statistiken e.V. (Hrsg.)
Deutschlands Fussball in Zahlen 2000/2001

Broschüre - 290 Seiten

Verlag: Agon Sportverlag, Kassel
Erscheinungsdatum: März 2002
ISBN: 3-89784-181-9
Preis: 19,80 Euro

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Rezension:

Das Statistik-Buch zur Verbotenen Saison

Unter dem Titel "Deutschlands Fussball in Zahlen" veröffentlichte zu Beginn des Jahres 2002 der Agon-Verlag in Kassel ein statistisches Großwerk, das die gesamte vergangene Kicker-Saison noch einmal Revue passieren lässt. Von der 1. Bundesliga bis hinunter in die Verbandsligen wurde der Fußball-Alltag noch einmal beleuchtet und zahlentechnisch aufgearbeitet. So stehen neben vielen Vereinsinfos sich auf zwei Seiten jeweils eine Tabelle der Spieler und deren Einsätze sowie eine Übersicht aller Duelle in der ersten bis dritten Spielklasse gegenüber. Auch der Frauen- und Jugendfußball sowie die DFB-Pokalbegegnungen kommen nicht zu kurz und runden diese weitere Ballsport-Zahlenfibel auf dem Büchermarkt ab.

Während die oberste Spielklasse 2000/01 für die meisten himmelblauen Fans längst uninteressant sein dürfte, lohnt sich ein Blick in die Tabellen der letzten Zweitliga-Serie vielleicht doch noch einmal. Wer waren eigentlich Alan Avdic und Carsten Lakies? Und welche Rolle spielte Dirk Anders beim vorjährigen CFC? Im schnelllebigen Fußballgeschäft scheinen diese Kicker schon fast wieder vergessen. Von den einst 33 Ballhelden sind heute nur noch acht an der Gellertstraße aktiv. Aber immerhin schafften mit Kluge und demnächst auch Krupnikovic zwei Spieler den Sprung in die erste Bundesliga. Hier im Buch kann man im Kapitel 2. Bundesliga auf den Seiten 64 und 65 noch einmal alles nachlesen, wer wo und wie lange für die Himmelblauen auflief und dabei wie viel Tore erzielte.

Alle 33 sind sie vertreten, von Antonio Ananiev bis Jörg Weber. Jörg Weber? Stimmt, das war doch der Abwehrturm aus Hüttenstadt, der in seinen 25 Einsätzen immerhin auch 2 Tore schoss. Leer gingen dagegen die meisten Balkan-Kicker aus, die man gleich im Dutzend aufgrund ihres Fußballs im Blut verpflichtete. Ob sie allein für den Abstieg verantwortlich waren, sei dahingestellt. Fakt ist aber, ein Blick auf diese beiden Seiten weckt teils schmerzhafte Erinnerungen. Am besten schließt man dieses Buch wieder sehr schnell und deckt den Mantel des Schweigens über letztes Jahr.

Bewertung:

CFC-Bezug: wenig
Kauftip: nur für Statistiker

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24.04.2002 · Das grosse Buch der deutschen Fussball-Stadien - Werner Skrentny (Hrsg.)
Das grosse Buch der deutschen Fussball-Stadien

Gebundene Ausgabe - 400 Seiten

Verlag: Die Werkstatt Göttingen
Erscheinungsdatum: 2. Auflage 2001
ISBN: 3-89533-306-9
Preis: 39,90 Euro

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Rezension:

Unzählige Stadiongeschichten zwischen Kiel und Chemnitz

Bereits in seiner 2. Auflage liegt nun "Das grosse Buch der deutschen Fussball-Stadien" in den Läden, ein Zeichen dafür, dass die großformatige Lektüre (A4, 1,9 kg) eine breite Leserschaft gefunden hat. Fast 350 deutsche große und kleinere Stadien sind aufgeführt, beschrieben und mit vielen meist historischen Abbildungen ummalt. Das, was den Titel vor allem lesenswert macht, sind zuallererst die unzähligen, teils rührigen Geschichten rund um die Stadien zwischen Kiel und Freiburg. Es sind die, welche das Leben schreibt, und welche von fleißigen Chronisten festgehalten wurden. Vor allem die kleineren Arenen sind umschmückt mit Story und Episoden, die heute in der Zeit der absoluten Kommerzialisierung des Ballsports geradezu abenteuerlich erscheinen.

Auch in der näheren Umgebung passierte einiges rund ums Oval. So erfährt man von einem sowjetischen General Malzew, der 1950 den Bau des heutigen Erzgebirgsstadions anordnete und dafür auch die Lößnitz umleiten ließ. Im Dresdner Ostragehege fand Ende 1949 das erste Flutlichtspiel in Deutschland statt, wo 12 Lichtmasten, 30.000 Haushaltskerzen und der Vollmond vor 25.000 Zuschauern den 2:0-Sieg der SG Friedrichstadt über eine DDR-Auswahl ausleuchteten. Erzählt wird auch vom Dresdner Rudolf Harbig, der immer noch Vereinsmitglied von Eintracht Braunschweig ist. Wieso das? Als Fallschirmjäger-Offizier diente er Anfang der 1940er Jahre in der Löwenstadt und stellte dort mit der 4x800-m-Staffel einen neuen Weltrekord auf. Ebenfalls erwähnt wird das Fallschirmspringer-Unglück in Halle/S. 1997 oder die Abzockversuche eines Böhlener Ortschronisten 1991, der mit überzogenen Honorarwünschen eine Aufnahme der Jahnbaude in dieses Buch verhindern konnte.

Natürlich sind auch einige Seiten den beiden Chemnitzer Stadien gewidmet. Erzählt wird u. a. vom Kopierdreher Leo Bachmann, der in den 1960er Jahren regelmäßig vor dem Anpfiff mit einer FCK-Fahne eine Stadionrunde lief. Und dass 1970 beim Pokalhalbfinale gegen Vorwärts Berlin (1:2) ein Linienrichter mit seiner eigenen Fahne verdroschen wurde, nachdem zuvor Rudi Glöckner offenbar falsche Entscheidungen traf. Durch das ausgesprochene Stadionverbot wich man u. a. nach Halle/S. aus, wo nachgereiste Wismut-Aue-Fans einen Sarg mit der Aufschrift "Tod dem FCK" ins Kurt- Wabbel-Stadion trugen. Und als 1938 das heutige Sportforum mit dem Länderspiel gegen Polen (4:1) eingeweiht wurde, spielte auf Gästeseite ein Ernst Willimowski mit, damals noch aktiv bei Ruch Wielki Hajduki.

Man neigt dazu, sich fest zulesen, egal welche Seite, welche Stadt und welches Stadion man aufschlägt. Der Hamburger Fussball-Autor Werner Skrentny hat es der Anhängerschaft wirklich nicht einfach gemacht, auf dieses Buch zu verzichten. Zumindest aber einen Blick sollte man da hineinwerfen, und vielleicht sind dann 39,90 Euro doch nicht zu teuer.

Bewertung:

CFC-Bezug: mäßig
Kauftip: Ja!

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12.03.2002 · Fussball Weltatlas- diverse Autoren
Fussball Weltatlas

Gebundene Ausgabe - 215 Seiten

Verlag: Copress Berlin
Erscheinungsdatum: 2001
ISBN: 3-7679-0651-1
Preis: 24,90 Euro

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Rezension:

Fussball-Weltatlas aus Prag mit Fülle an Fakten.

Unter dem Titel "První fotbalový atlas svéta" erschien 2000 im Prager Verlag Infokart ein Weltatlas des Fußballsports, der so gut einschlug, dass er bereits im Folgejahr in deutscher Bearbeitung erhältlich war. Die Übersetzung aus dem tschechischen Original, zu dem eine Armada von Mitarbeitern aus aller Welt die Zuarbeit leistete, besorgte für den Copress-Verlag Lothar Martin. Auf 215 Seiten findet man zahlreiche gängige sowie spezielle Zahlen und Fakten, bei denen sogar Günter Jauch alle Joker verzocken müsste. Denn fast über jeden Winkel auf dieser Welt, wo gegen den runden Ball getreten wird, findet man Informationen über Informationen. Geordnet nach Erdteilen und Regionen erfährt man viel Wissenswertes und absolutes Spezialwissen, untermalt von geographischen Zuordnungen und Tabellen.

Wer weiß z.B., dass sich das größte Stadion der Welt in Nordkorea befindet? Die Arena "1.Mai", koreanisch "Rungnado", fasst in Pjöngjang ca. 150 000 Zuschauer. Ob dort aber auch der Ball rollt, ist ungewiss. In der Sahel-Zone ist es ebenfalls eher ruhig, was regionalen Fußball betrifft. Unschlagbar scheinen mir dagegen die Kicker von Unión Minas aus Cerro de Pasco in Bolivien zu sein, denn ihr Ground (8 000 Zuschauer) liegt in 4 340 Metern Höhe, und da dürfte den meisten Gästen bald die Puste ausgehen. Ein wenig Chemnitz ist auch dabei. Die Deutschland-Karte (A4) zeigt die wichtigsten deutschen Mannschaften, natürlich auch mit den Himmelblauen. Und im 70-seitigen Statistikteil, in welchem in Kleinstschrift alle bekannten Mannschaften der Welt aufgelistet sind, findet man auch den CFC, den CBC, Britannia und Chemie. Kurz und knapp und ohne Kommentar.

Und wer weiß, welche Elf im Jahre 1986 in Namibia den Pokal gewann? Genau, es waren die Orlando Pirates. Bis ins kleinste Detail wurde recherchiert und ein Standartwerk geschaffen, für das es sich lohnt, ins Portemonnaie zu greifen. Zumindest für die Statistikinteressierten.

Bewertung:

CFC-Bezug: wenig
Kauftip: Für Experten unbedingt

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03.02.2002 · Vereinslexikon - Reihe: Enzyklopädie des deutschen Ligafussballs, Teil 7 von Hardy Grüne - Neuerscheinung
Vereinslexikon

Gebundene Ausgabe - 527 Seiten

Verlag: Agon Sportverlag Kassel
Erscheinungsdatum: 12/2001
ISBN: 3-89784147-9
Preis: 45,90 Euro · 89,77 DM

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Rezension:

Kiloschweres Lexikon von National bis Edelstahl.

Im Dezember letzten Jahres erschien beim Kasseler Agon-Verlag ein neues statistisches Großwerk, das nicht nur durch seine Fülle (Telefonbuchformat) und Gewicht (2,4 kg), sondern vor allem durch seinen Inhalt ein schwergewichtiges Argument für das eigene Bücherregal sein dürfte. Es ist Teil 7 der Erfolgsreihe "Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs", über dessen hohen Preis (45,90 Euro) allerdings noch einmal verhandelt werden müßte.

Auf über 500 Seiten findet man Daten, Tabellen, Vereinswappen und teilweise sogar Fotos mit den Heimspielstätten von etwa 3.500 deutschen Vereinen, die mehr oder weniger erfolgreich erst einer Schweinsblase, danach dem runden Leder hinterher jagten. Die Übersichten beginnen mit der Deutschen Meisterschaft 1903 und werden lückenlos bis zur Saison 2000/2001 geführt. Keine große Mannschaft fehlt, und so sind alle Giganten von Hamburg bis München statistisch vertreten. Interessant sind deshalb vor allem die "Kleinen", allein in Breslau waren siebzehn (!) Spitzenteams über die Jahre aktiv, sowie die Vereine mit regionalem Bezug.

Die Seiten 105 bis 107/08 sind dabei vollständig den alten und neueren Chemnitzer Clubs gewidmet. Hießen die Idole unserer Vorfahren noch Teutonia (1901), Sturm (1904), Reunion (1901) oder National (1900), so galt das Interesse später dem CBC oder PSV und richtet sich heute auf den VfB oder Chemnitzer FC. Umfangreiches, aber doch meist bekanntes Zahlen- und Namens-Material füllt den Absatz zu den Gellertstraßen-Kickern, wobei diesmal sämtliche Intertotocup- und FDGB/DFB-Pokal-Ergebnisse mit aufgeführt worden sind. Und damit auch die unvergessenen Blamagen gegen Suhl (1977), Werdau (1978) und die Hertha-Bubis (1993). Sogar den CFC-Amateuren und ihrer großen Zeit als Amateur-Oberligist ist eine Mini-Tabelle gewidmet. Fünf Vereinswappen aus Vergangenheit und Gegenwart konnte der Autor Hardy Grüne unseren Himmelblauen zuordnen, wobei das älteste aus Chemiker-Zeiten stammt. Ein Foto von "Stadion Fischerwiese", allerdings noch ohne Flutlichtmasten, rundet die statistischen Ausführungen zum FCK/CFC gelungen ab. Zusätzlich findet man auf Seite 247 unter dem Buchstaben "K" mit Motor West und Germania diejenigen Mannschaften, welche ausschließlich als Karl-Marx-Städter Kicker den Rasen betraten.

Exoten wie Dunlop Hanau, Dynamo Gera oder Bajuwaren München sind inzwischen von der großen Fußball-Landkarte verschwunden. Und die "BSG Edelstahl Krefeld" ist kein Ergebnis heimlicher Westerweiterung, sondern der Name einer Thyssen-Elf aus den 1940er Jahren. Diese und viele andere kleine und spannende Details machen diesen Titel äußerst lesenswert.

Bewertung:

CFC-Bezug: mäßig
Kauftip: doch, ja

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