Vorbericht

Harter Brocken gegen die Nr. 1 der Frühjahrsrunde 2020 …

… am ungeliebten Montagabend, den nun auch der CFC erwischt hat. Es wird einer optimale Leistung bedürfen, um gegen den Gast Zählbares einzufahren.

Das Saison unseres Gegners bislang:

Mit der II. des Rekordmeisters kommt die "Mannschaft der Stunde", welche alle Spiele 2020 gewinnen konnte. Damit den Sprung aus der Abstiegsregion von Rang 15 auf 8 mit sattem Polster von 9 Punkten auf den 17. schaffte. Nach dem Hinspiel in Runde 6 standen 7 Punkte zu Buche, war die Bilanz im eigenen Stadion mit 1 Sieg, Remis und Niederlage im Aufsteiger-Duell gegen Köln (2:5) durchwachsen. Auf Reisen wurde in Würzburg (1:3), Rostock (1:2) verloren. Dafür in Halle (2:1) gewonnen. Nach dem CFC kam Unterhaching an die Grünwalder Straße, holte sich die 3 Zähler (1:2). Die Bayern damit erstmal im Keller. Konnten sich bis zur Winterpause nicht absetzen. Am Besten lief es von Spieltag 8 bis 11 mit starken 10 Punkten. In München wurde gegen die Mitfavoriten Ingolstadt (2:1) und Braunschweig gewonnen (2:0), in Münster (4:1) vor der Halbzeit mit 4:0 alles klar gemacht. Lohn Platz 8 mit nunmehr 17 Punkten. Eben jetzt begannen die "Roten " zu schwächeln, konnten das Niveau nicht halten und aus 9 Begegnungen bis Ende 2019 nur 1 Sieg gegen Magdeburg (2:1) einfahren. Dagegen standen die Niederlagen in Duisburg (2:3), Zwickau (0:3), Meppen (3:5), im eigenen Stadion gegen Schlusslicht Jena (2:3), Kaiserslautern (1:3). 17 Gegentreffer in den 5 Spielen waren zu viel. Das Derby "auswärts" in der gemeinsamen Heimstätte mit den "Löwen" brachte ein 1:1. Nach den 20 Spielen der Herbstrunde war das Polster zur "roten Zone" auf 3 Punkte geschmolzen. Durchschnittlich die Heimbilanz als 10. mit dem Saldo 4-3-4, auswärts "unter dem Strich" mit 2-2-5. 35:42 Tore waren offensiv sehr gut, nur 4 besser. Defensiv ernüchternd, kassierte nur Jena mehr. Für das Frühjahr 2020 sollten die fehlenden 22 - 24 Punkte so schnell als möglich rein, der Weg stimmt bislang bei bereits 12 eingefahrenen sind es nur noch 10 – 12 aus 14 Spielen. In Düsseldorf wurde der ambitionierte KFC Uerdingen 05 klar besiegt (3:0), Rostock an der Isar (1:0) geschlagen. Erfreulich vor allem ohne Gegentreffer. Beeindruckend vor allem die letzten beiden Auftritte in Köln und letzten Montag gegen einen allerdings in Halbzeit 2 desolaten HFC. Bei Viktoria ließ man sich vom erneuten Ausgleich in Minute 82 nicht beirren, wollte den Sieg und schoss in den Schlussminuten noch 2 Treffer. Enorm wichtig gegen einen damals noch Mitkonkurrenten im Abstiegskampf. Aus diesem hat man sich nach der 6:1-Gala gegen die Saalestädter wohl verabschiedet. Mit dem Dreier sind die Bayern die drittbeste Heimmannschaft, holten 21 Punkte in 13 Spielen. Auf Reisen ist der Saldo aktuell im Minus bei 4-2-5 und 23:23 Toren. 49:45 Tore sind in der Offensive die Nr. 1 vor dem Ersten und Zweiten aus Duisburg und Ingolstadt. Wenn es einen Schwachpunkt gibt, dann die Defensive, wo 15 besser "Dicht hielten". Allerdings kassierten die Münchner in 2020 auch erst 3 Gegentreffer.

Delegierungen seit dem Hinspiel:

Es gab Bewegung im Kader, 4 Spieler gingen in der Winterpause. 3 Akteure wurden in der gleichen Zeit neu hinzugefügt. Nicht ungewöhnlich für eine U23.

Innenverteidiger Theo Rieg (20) wechselte in die Oberliga Baden-Württemberg zu den Stuttgarter Kickers. Rechtsverteidiger Thomas Rausch (19/FC Augsburg II) zog es in die Regionalliga Bayern. Der US-Amerikaner Timothy Tillman (20) im offensiven Mittelfeld wurde von Zweitligist Fürth verpflichtet, Ablöse 50.000 €. Rechtsaußen Maximilian Franzke (20/FC St. Pauli II) ging in die Regionalliga Nord. Rieg wie Rausch und Tillmann blieben ohne Einsatz in Liga 3. Franzke kam im letzten Spiel 2019 für 4 Minuten zum Einsatz. 1 Abgang für die kommende Saison steht bereits fest und ist schwerwiegend, "Tormaschine" Kwasi Okyere Wriedt (25) verlässt die Bayern II. nach dann knapp 3 sehr erfolgreichen Jahren Richtung Niederlande zu Erstligist Willem II Tilburg. Seit Anfang August 2017 kam er in 87 Spielen auf beeindruckende 84 Tore, 17 in dieser Saison. Der erhoffte Sprung in den FCB-Profikader blieb aus, es reichte für 22 Minute Mitte August 2019 gegen Hertha BSC.

Interner Neuzugang war Angelo Stiller (19/U19). Stammposition das defensive Mittelfeld und seit 2010 in der Bayern-Jugend. Bereits im Herbst 2019 kurzzeitig im Kader. Die anderen Neuverpflichtungen betrafen Rechtsaußen und sind "Leihgaben". Der Japaner Woo-yeong Jeong (20) vom SC Freiburg, Nicolas Kühn (20) aus der II. von Ajax Amsterdam. Letzterer zuvor in der Jugend vom FC St. Pauli, Hannover 96 und RB Leipzig. Bilanz in der zweitklassigen "Keuken Kampioen Divisie": 17 Spiele – 3 Tore, 2 Vorlagen. Dazu ist er U20-Nationalspieler des DFB mit 4 Einsätzen und 2 Treffern. Für Jeong reichte es zu 1 Kurzeinsatz im DFB-Pokal, er kam ansonsten um Punkte in der Regionalliga Südwest zum Einsatz.

Die sportliche Leitung:

Sebastian Hoeneß (37) hat auch im Rückspiel das Sagen, führte die Mannschaft als Aufsteiger ins aktuell sichere Mittelfeld der Tabelle. Co-Trainer sind Dirk Teschke (50), zuvor in gleicher Funktion bei der U17 und U19 sowie David Krecidlo (36). Ex-Bayern-Keeper Walter Junghans (61) ist seit 2011 für die Torhüter verantwortlich.

Das Kollektiv:

Mit 31 Akteuren – 4 Keepern inklusive – stellt man den drittgrößten Kader der Liga. Dem Charakter einer Ausbildungsmannschaft entsprechend gab es Rotationen. Als Nr. 1 im Tor gilt Christian Früchtl (20), die Nr. 3 bei den Profis. In 1 Spiel vertreten durch Ron-Thorben Hoffmann (20). Früchtl will sich weiter beim FC Bayern durchsetzen, auch nach der Verpflichtung von Alexander Nübel. Im Gespräch ist eine Ausleihe im Sommer. Keine Rolle spielen bislang Michael Wagner (19) und Michael Netolitzky (26). In der Abwehr haben sich als Innenverteidiger Lars Lukas Mai (19) – Bruder von HFC-Kapitän Sebastian, Kapitän Nicolas Feldhahn (33) und der US-Amerikaner Chris Richards (19) etabliert. Zuletzt mit ganz wichtigem Treffer in Köln zum 3:2. Auf Links ist Derrick Köhn (21) feste Größe. Auf Rechts ist seit der Winterpause Mert Yilmaz (20) gesetzt, U21-Kader der Türkei. Zuvor durfte sich vor allem Jannik Rochelt (20) versuchen, der 4 Vorlagen beisteuerte. Im defensiven Mittelfeld erhielt Routinier Maximilian Welzmüller (30) die meisten Einsätze, im rechten und linken Bereich. Angelo Stiller (19) schaffte nach der Beförderung aus der U19 sofort den Sprung in den Stammkader. Timo Kern (30) kann hier sowohl als "6er" als auch offensiv agieren, musste wegen 5x "Gelb" in Köln pausieren. Ebenfalls variabel einsetzbar ist Sarpreet Singh (20), Neuseeländer mit indischen Wurzeln und 6-facher Auswahlkicker der "Kiwis". Oliver Batista Meier (19) ist der "Offensiv-Allrounder", pendelt auch mal zur U19. Gleiches ist von Leon Dajaku (19) zu sagen, ordentlich die Ausbeute mit 3 Toren und 4 Vorbereitungen. Winter-Neuzugang Woo-yeong Jeong (20) spielt links oder zentral. Der Pole Marcel Zylla (20/3) wurde zweimal wochenlang durch Verletzungen geplagt, agiert als Linksaußen und zentraler Offensiver. Im Angriff ist Kwasi Okyere Wriedt (25) der "Fußballgott". 17x traf er ins Tor, damit derzeit die Nr. 1 der Liga vor Philipp Hosiner, womit es am Montag zum Duell der beiden Topstürmer der Liga kommt. Im Hinspiel ohne Torerfolg, aber als Vorlagengeber. Mit dem Holländer Joshua Zirkzee (18/2) steht ein Top-Talent im Aufgebot, der in der 1. Bundesliga bereits 2 Treffer zeitigte. In den 2 Spielen vor Halle zum Team von Hansi Flick abgestellt, gegen den HFC dann wieder in der Startformation und prompt mit 1 Torerfolg. Aktuell U18-Auswahlspieler der Niederländer mit der Top-Quote von 8 Treffern in nur 9 Spielen.

Die Einkaufsbilanz:

Vor der Winterpause waren 12 Akteure neu hinzugekommen, 3 weitere dann in der Zeit zwischen den Jahren.

Von den 12 konnten sich Chris Richards, Timo Kern (Waldhof Mannheim), Leon Dajaku (VfB Stuttgart), Sarpreet Singh (Wellington Phoenix/Neuseeland), Oliver Batista Meier etablieren. Mit Richards und Meier waren 2 Spieler aus der eigenen A-Jugend darunter, erfreulich. Der Rest spielte keine oder keine wichtige Rolle wobei mehrere Spieler durch Verletzungen zurückgeworfen wurden wie Josip Stanisic und Marcel Zylla, beide ebenfalls aus der eigenen U19 gekommen. Fazit: auf den ersten Blick durchwachsen, relativierend aber durch die vielen internen Berufungen aus dem Nachwuchsbereich, wo man nicht unbedingt von vielen Stammspielern ausgehen kann. Von den 3 Neuen nach der Pause läuft es für Angelo Stiller am besten. Woo-yeong Jeong zählte in Köln zur Stammformation, ansonsten jeweils eingewechselt aber mit ordentlicher Bilanz von 1 Tor und 1 Vorlage. Nicolas Kühn war bislang Ergänzungsspieler.

Gewinner dieser Saison:

Leon Dajaku kam in Stuttgart letzte Saison nur zu Kurzeinsätzen, profitierte von der Ausleihe zum FC Bayern II. Hier feste Größe mit viel Spielpraxis. Erfreulich die Spielzeit auch für die A-Jugendlichen Chris Richards, Oliver Batista Meier, die sich in Liga 3 durchsetzten. Kwasi Okyere Wriedt schaffte zwar nicht den Sprung in die 1. Mannschaft, empfahl sich aber für einen niederländischen Erstligisten als denkbares Sprungbrett für höhere Aufgaben.

Das Krankenlager / Strafbank / Parteistrafen:

Der kroatische Innenverteidiger Josip Stanisic (19) fehlt wegen einer Knieverletzung, musste bereits in der Herbstrunde mehrmals aussetzen. Der gebürtige Leipziger Kilian Senkbeil (20) auf gleicher Position ist ebenfalls wegen Knieproblemen nicht einsatzfähig. Im offensiven Mittelfeld fällt der Pole Marcel Zylla (20) aus, zog sich in der Winterpause eine Muskelverletzung zu.

Bilanz gegen den FC Bayern München II:

Es ist die dritte Begegnung, noch blieb uns ein Sieg nicht vergönnt. Im DFB-Pokal 1994/1995 unterlag der CFC im Elfmeterschießen mit 1:4, nach 120 Minuten stand es 2:2. So endete auch das Hinspiel.

Perspektive für das Spieljahr:

Der vorzeitige Klassenerhalt ist realistisch, die Qualität des Kaders stimmte schon vor der Winterpause und wurde mit Kühn und Woo-yeong Jeong noch mal aufgewertet. Offensiv ist man seit Saisonstart ligatauglich, steigert man sich defensiv, so sollte ein Platz zwischen 10 und 13 drin sein.

Das Umfeld / Stimmung / Wirtschaft:

Nachdem man an der Säbener Straße in den letzten Jahren mit der Nachwuchsabteilung und ihren Ergebnissen bekanntermaßen unzufrieden war, geht es wieder aufwärts. Die U23 schaffte den langersehnten Sprung zurück in Liga 3 und hat sich hier etabliert. Die II. als Bindeglied zwischen der A-Jugend und dem Profikader funktioniert, siehe Zirkzee. Wie in Bremen und bei Hertha BSC ist eine Abmeldung der U23 undenkbar. Die aktuelle Spielklasse ist zielführender als die Regionalliga Bayern mit ihrem großen Anteil an U23-Teams und kleineren "Vereinen vom Land". Mit 2.610 Besuchern im Schnitt liegen die Münchner zwar am Ende der Zuschauertabelle, knapp hinter Großaspach (2.691), für eine U23 ist der Wert aber solide. Den besten Zuspruch im "Stadion an der Grünwalder Straße" vermeldeten die Verantwortlichen gegen Kaiserslautern bei 3.811, dahinter Mannheim (3.309). Unter der 2.000er Grenze verliefen die Gastspiele der Nordost-Vereine Jena (1.802) am Freitagabend und zuletzt Halle am ungeliebten Montag (1.491). Den CFC sahen 2.114. Der "Kassenschlager" steht noch aus, am 25.04. kommt es zum brisanten Derby mit 1860. Diesmal mit den "Roten als Gastgeber". Im Hinspiel war die Begegnung ausverkauft, strömten 15.000 durch die Stadiontore. Allerdings ist das Spiel noch nicht fest terminiert, droht der Freitag oder gar Montag. Die Arena in Giesing wird demnächst umgebaut, soll komplett überdacht und auf eine Kapazität von symbolhaft 18.060 ausgebaut, zur zweitligatauglichen Spielstätte werden. Während die "Löwen" noch eine Ausweichspielstätte suchen und in Unterhaching, Augsburg eine Absage bekamen, sind bei den Bayern keine Pläne bekannt. Eine weitere Unwägbarkeit ist der Aufstieg von TürkGücü München in die 3. Liga, da der Verein gar keine eigene Spielstätte besitzt und in den nächsten Tagen eine drittligataugliche Anlage bei der Lizenzierung angeben muss. Oder wenigstens eine Alternative. Als Lösung wird der dauerhafte Umzug der Bayern U23 ins "Stadion am Campus" knapp 6,5 km westlich der "Allianz Arena" immer mal von Stadtpolitikern ins Spiel gebracht, nur würde das bei 2.500 Plätzen keine Zulassung durch den DFB bekommen. Ausbauplänen erteilten die Bayern-Verantwortlichen ein klares "Nein!".