CFC kann (nur noch) Spielverderber werden…
von Timo Görner & Erik Büttner
…denn unser kommender Gegner dürfte nur durch 2,3 Patzer den fast schon gebuchten Aufstieg verspielen. Halle und der CFC können mit Siegen in Potsdam das Rennen noch mal richtig spannend machen. Für den eigenen Triumph wurde in den letzten Wochen durch beide Vereine zuviel geschludert.
Die aktuelle Saison bislang
Als Tabellenführer seit Spieltag 13 hält der SV Babelsberg 03 seinen Kurs in Richtung 3. Liga. Die Potsdamer präsentierten sich zwar nicht unbedingt überragend, aber sehr beständig und erzwangen zuweilen das Glück.
Nach den ersten 5 Begegnungen war dies mit nur 5 Zählern (Rang 13) noch nicht abzusehen. Neben dem durchschnittlichen Auftritt auf der Fischerwiese und dem Heimpatzer gegen Tennis Borussia (0:1), enttäuschten die 03 vor allem durch Torlosigkeit in den ersten 3 Heimspielen. Denn auch Hertha und Wolfsburg II erkämpften ein 0:0 in Babelsberg. Mitten in die Kritik an Trainer und Mannschaft kam der Umschwung. Das 3:0 in Meuselwitz war der Auftakt einer grandiosen Serie von seitdem 23 ungeschlagenen Spielen, also 17 Siegen und 6 Remis. Von Runde 6 bis 15 wurden gar alle Vergleiche gewonnen. Mehr als die 40 erzielten Treffer in diesem Zeitraum beeindrucken nur die 9 Gegentore. 15x mühte sich der Gegner umsonst um ein Tor. Dabei leisteten sich auch die 03er Ausrutscher gegen die (damals) schwächeren Teams Oberneuland und HSV II (jeweils 0:0), Schlusslicht Goslar (1:1), bei Tennis Borussia und in Plauen (jeweils 1:1). Zufriedener war man mit dem 0:0 in Wolfsburg beim jetzt einzigen ernsten Konkurrenten. Höhepunkte waren die Auswärtssiege beim HSV II (6:1), in Meuselwitz (3:0) und bei Hertha BSC II (4:1). In der heimischen Arena gelang der höchste Sieg wiederum gegen den ZFC (3:0). Die Gegner wurden vor den eigenen Rängen nie so richtig deklassiert. Beeindruckend zur aktuellen Serie ist das man das letzte Heimgegentor am 28.11.2009 beim 1:1 gegen den GSC kassierte - vielleicht ein gutes Omen für uns, siehe das 1:0 in Wolfsburg.
03 stellt die fünftbeste Platz bauende Gemeinschaft. 16:6 Tore sprechen für eine nicht unbedingt überragende Offensive, dafür aber starke Abwehrarbeit. Ein Grund für die Spitze ist die Auswärtsstärke. 15x reiste Babelsberg an und gewann 11x das Duell, nur beim CFC gab es nichts zu holen. 43 Treffer reichen nur zu Platz 5, die 14 Gegentore (CFC: 28) sind dagegen ein Topwert, bei dem nur Wolfsburg mithalten kann.
Im DFB-Pokal schlug sich Potsdam trotz einer knappe Niederlage gegen Bundesligist Leverkusen (0:1) achtbar. Im Landespokal scheiterte 03 schon in Runde 3 bei Union Fürstenwalde (1:2) aus der 6. Liga.
Delegierungen seit dem Hinspiel
Stürmer Clemens Lange (23) seit dem 01.01.2010 für den Ligarivalen VfB Lübeck tätig. Nach 32 Einsätzen in der Vorsaison mit 17 Spielen als Stammkader (4 Tore) spielte er in der laufenden Spielzeit aufgrund mehrere Verletzungen keine Rolle mehr.
Der Trainer
Dietmar Demuth (54) ist seit mittlerweile 3 Jahren und 2 Monaten für die 1. Mannschaft verantwortlich. Zeitweise beim 1. FC Magdeburg im Gespräch verlängerte er seinen Vertrag Ende März 2010 bis Juli 2012.
Gewinner der Saison bislang
Nicola Hebisch (19) kam aus der A-Junioren Bundesliga zum Viertligisten, konnte sich hier durchsetzen. Torjäger Daniel Frahn (22) wird nach dieser Saison ganz sicher aufsteigen, wenn nicht mit 03 dann mit einem neuen Verein.
Die Mannschaft
Im Tor führt kein Weg an Kapitän Marian Unger (26) vorbei. In der Abwehr sind "Jungspund" Ronny Surma (21), Denis Danso-Weidlich (23), "Oldie" Björn Laars (35) und Matthias Rudolph (27) das Gerüst. Im Mittelfeld haben sich der zweite "alte Hase", Almedin Civa (37), Anton Müller (26), Ümit Ergirdi (28) und Julian Prochnow (23) einen Stammplatz erarbeitet. Eine Erwähnung, obwohl vorwiegend Reservisten, verdienen ferner Sven Hartwig (25) und "Inventar" Patrick Moritz (32), immerhin nunmehr seit 7,5 Jahren in Babelsberg. Im Angriff verfügt 03 über den Topstürmer dieser Staffel. Daniel Frahn (22) bringt es auf die Quote von 22 Toren in 27 Spielen. Beim 6:1 in Norderstedt gegen die HSV U23 "erschoss" er die Gastgeber mit 4 Treffern quasi im Alleingang. Zum Hinspiel in Chemnitz blieb er ohne Erfolg. Dahinter sieht es im Angriff allerdings eher mau aus. Stefan Kutschke (21) sorgt 3x für Jubel, Talent Nicolas Hebisch (19) 1x. Zweitbester Torschütze (6 Treffer) ist damit Mittelfeldspieler Ümit Ergirdi. Als bester Vorbereiter glänzt unsere ehemalige Anton Müller mit 7 Vorlagen. 24 Spieler stehen im Aufgebot das einen Alterschnitt von 24,5 hat. Der Kader erscheint nicht besser besetzt als der von Magdeburg und Halle. Dietmar Demuth ist es trotz nicht unbedingt rosiger finanzieller Verhältnisse beim SV 03 gelungen eine starke Mannschaft zu formen.
Die Einkaufsbilanz
Anton Müller kann als "Verstärkung" angesehen werden. Positiv überrascht hat mit Nicola Hebisch ein Zugang aus einer A-Jugend (Tennis Borussia), ihn kann man durchaus als "guten Griff" bezeichnen. Erkan Kilicaslan (24) zählte ab Mitte der Herbstrunde nicht mehr zum Stamm, kämpfte zuletzt mit Verletzungen. Angreifer Guido Kocer (21/FC Hansa II) schaffte bislang nicht den Durchbruch. Pech hatte Felix Dojahn (23/Aue), in den ersten 2 Spielen gesetzt, fällt er noch bis April 2010 wegen eines Kreuzbandrisses aus. Die anderen Akteure kamen aus dem eigenen Nachwuchs und zählten nicht unbedingt zur Kategorie "müssen einschlagen". Fazit also: durchschnittlich.
Die Prognose
23 Spiele ohne Niederlage in Folge sprechen für eine enorme Beständigkeit, eben dies hatte man der Gegnerschaft speziell aus Halle und Chemnitz klar voraus. Was bleibt ist wohl das "Fernduell" mit Wolfsburg II. Für die Niedersachsen spricht das leichtere Restprogramm. Nur wenn 03 die beiden Heimspiele gegen den CFC und Halle verliert kann es noch mal richtig eng werden. Tipp: Platz 1, gesichert am vorletzten Spieltag.
Das Umfeld
Der Zuspruch beim Tabellenführer ist verglichen mit Magdeburg, Halle oder dem CFC eher ausbaufähig. 1.523 Zuschauer im Schnitt wurden im "Karl-Liebknecht-Stadion" bislang registriert, das ist leicht unter dem Wert der Vorsaison (1.655). 4 haben mehr Besucher begrüßen können, u. a. der CFC. Den Rekordbesuch verzeichnete man gegen Mitkonkurrent Magdeburg mit 3.154 zahlenden Fußballfreunden, darunter ein entsprechender Anteil von Gästefans. Über dem Schnitt lag ferner der Auftritte von Tennis Borussia Berlin (2.100). Plauen hingegen lockte lediglich rund 1.100 an. Wilhelmshaven brachte am vergangenen Wochenende 1.601 Besucher in die Arena. Die himmelblauen Auswärtsfahrer dürften sich am Wochenende je nach Wetter auf gut 1.500 bis 1.700 Einheimische einstellen. Mehr Zuschauer zu begeistern bleibt das Ziel der Verantwortlichen, Freikarten an Schulen und andere Einrichtungen sollen dazu dienen.
Kernpunkt auch im Hinblick auf den möglichen Aufstieg in die 3. Liga bleibt die Modernisierung der kleinen Arena. Das Projekt nennt sich "Karli 2011". Die Verantwortung trägt ein Planungsbüro welches bereits recht erfolgreich die Anlage der Stuttgarter Kickers auf Vordermann brachte. Das Vorhaben ist vielfältig wie ehrgeizig. Die Haupttribüne soll umgebaut werden, die Stehränge saniert. Für den Hauptplatz ist eine Rasenheizung vorgesehen, dazu weitere Parkplätze und ein neuer Sozialtrakt. Der Abschluss aller Maßnahmen ist für Sommer 2011 vorgesehen. Gelingt das Projekt, dürfte das "Karli" eine richtig feine Heimstätte der 03er werden.
Das Stadion
Das „Highlight“ des Karl-Liebknecht-Stadion werden die mitreisenden CFC-Fans am Mittwochabend mal in Aktion erleben dürfen: Das einzigartige abknickbare Flutlicht. Denn wenn sie nicht gebraucht wird, fristet die Lampenanlage ihr Dasein auf Halbmast, um die Potsdamer Sichtachsen nicht zu stören.
Daneben hat die Arena (noch) nicht viel zu bieten. Die kleine Haupttribüne bietet 752 überdachte Sitzplätze. 720 Stühle stehen zudem ungeschützt zur Verfügung. Der Rest der maximal 10.499 Besucher muss stehen. Der Gästeblock befindet sich auf der Hintertorseite links der Tribüne und ist von der „Allee am Park“ aus erreichbar.
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Die Route
In Chemnitz geht es auf die A4 Richtung Dresden. Ist man durch die "dynamische" Stadt an der Elbe hindurch, geht es ab dem Dreieck Dresden-Nord (82/24) weiter auf der A13 Richtung Berlin. Nun fährt man gemütlich durch die Baustellen (!)der Pamp...äh, Wald- und Seenlandschaft und schließlich kreuzt einem der Berliner Ring (A10) den Weg. Diese Gelegenheit nutzt man, um am Schönefelder Kreuz (1/11) auf die A10 Richtung Potsdam zu wechseln. Auf dem Ring um Berlin geht es nun weiter bis zum Dreieck Nuthetal (16/9). Dort biegt man auf die A115 Richtung Berlin ab. Nach ca. 15km verlässt man die Autobahn an der Anschlussstelle Potsdam-Babelsberg (6) und fährt nun auf der Schnellstraße (Nuthestraße) Richtung Potsdam.
Alternativ kann auch die Route über die A9 und Leipzig sinnvoll sein – einfach mal ein Ohr an den Verkehrsfunk legen.
An der Abfahrt Horstweg geht es auf eben diesen herunter und rechts Richtung Babelsberg. Nach den Kleingartenkolonien geht es links auf die Großbeerenstraße. Am Lutherplatz - einem Kreisverkehr - fährt man schließlich rechts und ist auf der Karl-Liebknecht-Straße und direkt auf dem Weg zum Stadion. Doch als Gästeanhänger biegt man nach der Bahnquerung links in die Rudolf-Breitscheid-Straße ab um dann an der nächsten Kreuzung in die Straße Alt Nowawes einzubiegen. Diese führt direkt zum Gästeblock. Stellflächen gibt es einige wenige im "umliegenden Verkehrsraum". Oder man weicht auf einen der innerstädtischen Parkplätze aus und fährt per ÖPNV/läuft zum Stadion.
Distanz: Ca. 280 km –
Fahrzeit: 3 h
Adresse des Karl-Liebknecht-Stadions (Gästebereich):
Alt Nowawes 105, 14482 Potsdam
