Die neue Fischerwiese

Die Verkündung des StadtratsbeschlussesDie tolle Aufstiegssaison 2010/2011 der Himmelblauen war gerade Geschichte, da platze im Chemnitzer Rathaus am 28. Juni 2011 eine positive Bombe: Der Chemnitzer FC und die Stadtverwaltung stellten gemeinsam ein Modell und Pläne für eine neue Fischerwiese vor. Noch 2 Monate zuvor hatte Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig heftige Kritik für Ihre zurückhaltenden Aussagen zu einem Stadionneubau einstecken müssen, und nun präsentierte sie mit dem Verein ein fertiges Konzept.

Die Liste der Aufgaben war nun lang. Als erstes galt es den Chemnitzer Stadtrat von einem Grundlagenbeschluss zu überzeugen. CFC-Anhänger zogen ins Land und sammelten über 20.000 Unterschriften als Argumente für das neue Stadion. Projekt-Gegner machten ebenfalls Stimmung. Am 5. Oktober sollte der Beschluss gefasst werden. Über 3 Stunden debattierten die Räte und stimmten schlussendlich deutlich für das Stadionprojekt. Doch die Piratenpartei unterstellte 2 beim CFC engagierten Räten Befangenheit und so musste der Beschluss erneut gefasst werden. Am 9. November 2011 herrschte endlich Rechtssicherheit und die Planungen konnten endlich beginnen. 5 Wochen aber waren im eh schon engen Zeitplan sinnlos ins Land gegangen.

Inzwischen hatte sich auch die AG Faninteressen formiert, um den Wünschen der CFC-Fans Mitsprache beim Stadionprojekt zu verschaffen. Ihre wichtigste Arbeit bisher: Ein Katalog mit 15 Standpunkten und Vorschläge der Fans.

Am 21. Juni 2013 wurde den Pläne dann konkret: Die mittlerweile als Bauherrin festgelegte Stadt Chemnitz präsentierte den Sieger der Ausschreibungen und damit den Siegerentwurf. Den Auftrag bekam die Bietergemeinschaft BAM Sports GmbH Düsseldorf und BAM Deutschland AG Stuttgart und damit ein im Bau von Sportstätten erfahrener Generalübernehmer. Unter anderem die Stadien in Hannover, Gelsenkirchen, Dresden, Rostock und Mainz entstanden unter deren Regie. So ähnelt dann der Entwurf, der offene Ecken und den erhalt der jetzigen Flutlichter vorsieht, der Arena in Mainz.
Die Zuschlagserteilung sollte bis zum 1. Juli 2013 abgeschlossen sein. Doch die unterlegenen Bieter, die Köster-Gruppe und der Baukonzern Max Bögl legten Einspruch gegen die Vergabe ein. Die Vergabekammer der Landesdirektion Sachsen hatte das Vergabeverfahren nun zu prüfen und befand am 28. August 2013, dass alles rechtmäß gelaufen sei. Nach Ablauf der Einspruchsfrist konnte die Stadt Chemnitz am 16. September 2013 die Bietergemeinschaft BAM endgültig mit dem Bau des neuen Stadion beauftragen. Auch eine Prüfung durch die Wettbewerbskommission der Europäischen Union zum Betrieb des Stadions durch den Chemnitzer FC ergab keine widerrechtlichen Sachverhalte. So konnte der Architekt des neuen Chemnitzer Fußballtempels, Dr. Stefan Nixdorf, am 10. Oktober 2013 seinen Entwurf der Öffentlichkeit präsentieren(Präsentation als PDF - 12 MB).

Die nächsten Schritte sind nun der Abschluss des Baugenehmigungsverfahrens durch die Stadt Chemnitz. Dann folgt der Abriss des alten Straßenbahndepots und im Frühjahr 2014 der Umbau der Süd- und Nordkurve.

Fakten
  • Fassnungsvermögen: 15.200 Plätze, alle überdacht
    • 8120 Sitzplätze (davon 920 Gästeblock)
    • 5990 Stehplätze (davon 720 Gästeblock)
    • 100 Plätze für Rollstuhlfahrer und Begleitperson
    • 750 Businessplätze
    • 150 Businessplätze
    • 90 Plätze für Presse und sonstige Personen
    • Erweiterungsmöglichkeit um 1500 Plätze durch Ausbau der Ecken
  • Bauherr: Stadt Chemnitz
  • Generalübernehmer: BAM Sports GmbH Düsseldorf und BAM Deutschland AG Stuttgart
  • Geschätzte Baukosten: maximal 25 Mio. EUR
  • Geschätzte Bauzeit: Ende 2013 - Ende 2015

Modellbilder des konkreten Entwurfs
Neue Fischerwiese - Gesamtansicht Neue Fischerwiese - Haupttribüne Neue Fischerwiese - Südtribüne Neue Fischerwiese - Gegengerade Neue Fischerwiese - Nordtribüne Neue Fischerwiese - Gestaltung der Ecken
Fotos: Freie Presse, Stadt Chemnitz, BAM

Modellbilder des frühen Entwurfs
Das neue Stadion in Flutlichtatmosphäre Die Haupttribüne von außen Außenansicht der Südkurve Außenansicht der Nordkurve Die Gegengerade und Südkurve Die Haupttribüne im Innenraum