Null Bock auf Oberliga!

26.05.2003 von Pierre Schönfeld (Charlie S.)
Am Ende sassen sie da, die Fans der Himmelblauen auf den Stufen des Karl-Liebknecht-Stadion zu Babelsberg. Enttäuscht und ratlos ihre Gesichter. Was sie die 90 Minuten zuvor erlebt hatten, mußte ihnen wie ein ganz schlechter Film vorgekommen sein. Dabei hätte alles so schön werden können. Bei strahlenden Sonnenschein führten ihre Lieblinge 2:0 zur Halbzeit, der Klassenerhalt schien gesichert. Doch als Abwehrmann Zedi sich die Gelb-Rote Karte einfing, prompt der Anschluß fiel, löste die sich sowieso schon löchrige Abwehr in Wohlgefallen auf. Die aus Amateur- und A-Jugendspielern bestehende Babelsberger Mannschaft, schon lange abgestiegen, spielte sich in einen Rausch und demütigte den CFC aufs Äußerste. Am Ende hieß es 2:4, der CFC hatte das Spiel und mit Zedi und Hiemann auch zwei Spieler verloren. Tristesse pur bei strahlend blauem Himmel, denn jetzt heißt es wieder Zittern und Bangen - das Abstiegsgespenst kreist weiter über der ehrwürdigen Fiwi.
Vier Punkte Vorsprung auf einem Abstiegsplatz hat der CFC vor dem entscheidenden Spurt auf der Schlußgerade. Doch was heißt das schon - eine Niederlage gegen Dynamo, bei gleichzeitigen Siegen von Verl und den HSV Amateuren, und es ist nur noch ein einziges Pünktchen was den CFC vom absoluten Super-Gau Oberliga trennt. Sich auf die anderen zu verlassen, kann Abstieg bedeuten.

Ob sich die Spieler ihrer Verantwortung bewußt sind? Dass sie mit Leistungen wie in Babelsberg auch Arbeitsplätze (wenn auch nicht ihre eigenen) und letztlich die Existenz des Vereins gefährden? Haben gerade die Spieler, deren Abschied aus Chemnitz feststeht, soviel Anstand, sich in den letzten Spielen nocheinmal voll reinzuhängen? Die derzeitige Situation erinnert in Zügen fatal an 1996. Auch da war der Abstieg lange kein Thema, auch da gab es kurz vor Saisonende eine 2:4-Auswärtspleite. Der Unterschied zu damals: der CFC hat es diesmal selbst in der Hand, das Tal der Tränen zu vermeiden.

Und deshalb kann für kommenden Sonntag nur folgendes gelten:

Reisst Euch gefälligst den Arsch auf, wenn schon nicht für uns und den Verein, dann wenigstens dafür, dass ihr morgens noch in den Spiegel sehen könnt!

Klemmt den Dresdnern den Dynamo ab! Fresst Gras! KÄMPFT!

Tretet dem Abstiegsgespenst in den Arsch und schafft den Klassenerhalt!


Dann könnt ihr auch gern Eurer Wege gehen, denn dann habt ihr Euch mit Anstand, wenn auch nach einer beschissenen Saison, aus Chemnitz verabschiedet. Und der CFC hat die Chance eine neue, hungrige Drittligamannschaft aufzubauen.

Und für uns Fans kann auch nur eines gelten: Brüllt die Mannschaft nach vorn! Denn es geht um unseren Verein!

Man sieht sich im Stadion!