Früher als in den letzten Jahren üblich starten die Himmelblauen am Sonntag in die Rückrunde. In Berlin gilt es an die herausragende Hinserie anzuknüpfen, um am Ende der Saison dort zu stehen, wo der CFC schon den Großteil der sensationellen Hinrunde verdientermaßen stand - auf Platz 1. Man muss es so klar formulieren, auch wenn das Druck bedeutet - alles andere als der Aufstieg wäre in diesem Jahr eine herbe Enttäuschung. Eine gute Rückrunde, aber am Ende nur Platz 2? Frust pur! Denn wohl selten in der Geschichte des FCK/CFC war die Konstellation vor der Rückrunde so günstig. Mit sechs und wenn man so will, aufgrund der überragenden Torquote sogar sieben, Punkten Vorsprung auf die direkte Konkurrenz geht man ins Rennen.
Es gilt also für unsere Jungs in den restlichen 17 Spielen das, was sie sich mit viel Leidenschaft und Einsatz aufgebaut haben, zu vergolden und nicht mit dem Hintern wieder einzureissen. Dass es schwerer werden wird, als noch im Herbst, liegt auf der Hand. Die Himmelblauen sind jetzt die Gejagden, für die Konkurrenz schlicht die Truppe, die es zu schlagen gilt. Keine Mannschaft lässt sich gerne abschießen - also wird man häufig auf Betonmischer treffen, denen man erstmal den Mörtel aus der Mauer schießen muss. Hinter unseren Jungs lauern Dose, Golf und Marzipan auf ihre Chance den Club von der Spitze zu schubsen. Benni, Chris, Garbu, Penne + Co. - sorgt dafür, dass die umsonst warten!
Wo der CFC vor dieser Rückrunde steht, ist nur schwer einzuschätzen. Die Vorbereitung lief durchwachsen, gegen den Landesligisten Hohenstein spielte man nur Unentschieden und im türkischen Trainingslager kassierte man zwei Niederlagen. Der Sieg gegen Teplice war ein Muster ohne Wert, da die Tschechen nur mit der zweiten Mannschaft antraten. Auf der Habenseite steht, dass sich der CFC mit Tüting und Kurbjuweit sinnvoll verstärkt hat und bis auf den langzeitverletzten Gewelke alle Mann fit sind.
Droht ein Absturz in der Rückrunde, wie man es als Clubfan schon häufig leidvoll erlebt hat? Ein klares NEIN - wenn, ja wenn, die Mannschaft es wieder schafft sich als homogene Einheit zu präsentieren. Wenn jeder im Team seine eigenen Interessen zurückstellt und sich auf das eine Ziel fokussiert - was da heisst, jeweils das nächste Spiel zu gewinnen um am Ende ganz oben zu stehen.
Dann, ja dann, können drei Jahre Aufbauarbeit unter Gerd Schädlich endlich belohnt werden. Würde nach zehn Jahren schleichenden Abstiegs endlich wieder höherklassiger Fussball in Chemnitz gespielt. Die Tür zu Liga 3 steht offen - jetzt muß Gerd mit seinen Männern nur noch hindurchgehen.
Wenn sich unsere Jungs für Sonntag ein Vorbild nehmen sollten, dann Borussia Dortmund. Die kamen wie ein Sturm aus der Winterpause und schockierten die Konkurrenz mit ihrem klaren Sieg in Leverkusen. Vor fast 18 Jahren hat eine Niederlage bei Hertha BSC II einen grossen Traum zerstört. Es gibt am Sonntag also noch etwas gut zu machen...