Der Hammer zum Freitag: Steffen Karl in U-Haft genommen !!!
11.03.2005, 15:55 Uhr | 1730 Aufrufe
Am heutigen Vormittag wurde bekannt, dass der Ex-Bundesligaprofi und jetzige Kapitän des Chemnitzer FC in Untersuchungshaft genommen wurde. Die für die Generalstaatsanwaltschaft Berlin zuständige Ermittlungsrichterin habe den Haftbefehl verkündet und die Vollstreckung angeordnet, welche - nach widersprüchlichen Meldungen - heute morgen vollzogen worden sein soll. Gegen Steffen Karl besteht der dringende Tatverdacht des gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs, der versuchten Verbrechensabrede sowie der versuchten Nötigung.
Die Staatsanwaltschaft wirft Karl gemäß den Aussagen von Skandal-Schiedsrichter Hoyzer vor, im Mai 2004 in Absprache mit dem Mitbeschuldigten Kroaten Ante S. in dem Spiel SC Paderborn - Chemnitzer FC den Auftrag gehabt haben, durch ein gezieltes Foul im eigenen Strafraum Schieri Hoyzer die Gelegenheit zu verschaffen, das Spiel zugunsten des SCP zu beeinflussen. Würden sich diese Vorwürfe bestätigen, hätte der Mannschaftskapitän somit wissentlich versucht, das eigene Team um die Punkte zu bringen. Hoyzer entschied kurz vor der Halbzeit tatsächlich auf Strafstoß, wurde jedoch von seiner Assistentin an der Linie gebremst. Im damaligen Spielbericht der Fanpage heisst es dazu:
Etwas Aufregung gab es noch einmal kurz vor der Pause. Ahlf hatte Tomoski an der Strafraumgrenze, aber eindeutig außerhalb, zu Fall gebracht. Einige SC-Kicker forderten vehement einen Strafstoß. Schiri Hoyzer aus Berlin hatte es auch nicht gesehen und hielt deshalb Rücksprache mit der Lady in Black an der Seitenlinie. Die Linienrichterin, den CFC-Fans bereits aus St. Pauli bekannt und auch in Paderborn "wiedererkannt", hatte die Situation richtig gesehen und entschied auf Freistoß. Donkov trat an und wie schon vier Minuten zuvor schoß er den Ball über das Tor von Süßner - keine Gefahr. Mit einem respektablen 0:0 ging es dann in die Kabine.
Die Staatsanwaltschaft wirft Karl weiterhin vor, im Mai 2004 dem Torwart von Energie Cottbus, Georg Koch, 20.000 Euro dafür geboten zu haben, dass er das Spiel gegen Jahn Regensburg zugunsten der Gäste beeinflussen sollte. Koch lehnte jedoch ab und machte diese Affäre Anfang 2005 im Zusammenhang mit dem Wettskandal auch öffentlich. Daraufhin soll er von einer von Karl angestifteten Person per Telefon bedroht worden sein. Vor allem wegen dieser versuchten Einflußnahme auf Zeugen hat die Staatsanwaltschaft nunmehr die U-Haft angeordnet.