123. CFC-Stammtisch im Gartenheim "Erdenglück"

13.11.2003, 08:10 Uhr | 1390 Aufrufe
Der 123. CFC-Stammtisch im Gartenheim "Erdenglück" brachte letzten Dienstag mal wieder die Erkenntnis, daß sich die Besucher bei guten sportlichen Leistungen gern sehen lassen, bei sportlichen Talfahrten aber lieber zu Hause den zuletzt verspielten Punkten im stillen Kämmerchen nachtrauern. Dabei hätte es doch allen Anlass gegeben, den beiden Offensivspielern Falk Schindler und Krystian Prymula mal ordentlich auf den Zahn fühlen zu können, wo die Säge eigentlich klemmt. Noch dazu waren vom erfolgreichen Team der zweiten Mannschaft Spielertrainer Jens "Bodo" Heinrich und Libero Michael Mühlberg gekommen, bei denen man sich vielleicht einen Schuß himmelblauen Optimismus hätte abschneiden können.

Falk Schindler trauerte immer noch dem verlorenen Spiel gegen Paderborn nach und sprach von einer unnötigen Niederlage. Ihm selbst gefiele es auch in keinster Weise, daß man nach der Pause nicht an die guten Leistungen von vor der Halbzeit anknüpfen konnte. Nach Falks Meinung hat der CFC dabei auch Reserven im taktischen Bereich, da zum Beispiel bei gegnerischen Angriffen zwar das gesamte Team in der Abwehr hilft, bei der Umstellung auf die Offensive aber oftmals nur 4-5 Spieler aktiv werden. Seinen Wechsel von den Hamburger Amateuren zum CFC hat er keinesfalls bereut, da es für ihn auf jeden Fall besser sei, in einer ersten Mannschaft zu spielen, als nur in der zweiten Reihe. Zumal sei der Sprung in die Bundesliga für viele Amateur-Kicker einfach zu groß und man läuft in Gefahr, in der zweiten Mannschaft zu versauern. Positiv äußerte sich Falk auch über das Chemnitzer Publikum, welches ihm vor dem Wechsel nach Sachsen als "kritikfreudig" geschildert wurde. Nach dem bescheidenen Leistungen auf der Fischerweise habe er sich jedoch nahezu gewundert, daß bei der gebotenen "Grütze" nur wenige Pfiffe zu hören waren und in den kurzen Drangphasen das Publikum sofort begeistert mitgegangen wäre. Zum Abschluß der Saison sieht der sympathische und aufgeschlossene Offensiv-Mann, der auch das Internet zu seinen Hobbys zählt, den CFC auf einem Mittelfeldplatz.

Krystian Prymula erzählte von seinem sportlich gescheiterten Ausflug nach Ahlen, wo er vor allem mit dem damaligen Trainer Uwe Rapolder in keinster Weise klargekommen wäre. Nach anfänglichen Aussichten auf erfolgreiche Einsätze in der zweiten Liga, hätte ihn der Coach abgeschoben, da er für den Abstiegskampf des LRA lieber auf erfahrene Profis gesetzt hätte. Mit seinem Nachfolger Werner Lorant wiederum sei er ziemlich gut ausgekommen und dementierte zugleich das allgemein verbreitete Bild eines gnadenlosen Schleifers. Lorant wirke zwar oft so, sei aber sehr wohl ein guter Fußballlehrer. Als er aber auch unter Lorant nicht zum Einsatz gekommen sei, habe sein Berater Kontakte zu mehreren Regionalligisten geknüpft und am Ende den Vertrag mit dem LRA aufgelöst. Zum CFC sei er vor allem deshalb zurückgekommen, weil er hier schon viele positive Eindrücke sammeln konnte und vor allem auf viele Einsätze in der ersten Elf hofft. Krystian ist auch sehr glücklich gewesen, daß er bereits 3 Tage nach seiner Rückkehr in Uerdingen den Treffer zum hochwichtigen 1:1 erzielen konnte. Generell wünschte er sich, ebenso wie Schindler, mehr Unterstützung im Angriff. Es ärgert ihn, wenn er sich zwar aufgrund seiner enormen Schnelligkeit auf der rechten Seite durchsetzen könne, aber dann beim Blick nach innen kein mitgelaufener CFC-Spieler im Strafraum zu entdecken sei. Krystian sieht den CFC am Ende der Saison um den 10.Platz herum.

Der Spielertrainer des CFC-Nachwuchses, Jens Heinrich, machte einen frischfröhlich-lockeren Eindruck. Kein Wunder, da sein Team als Aufsteiger in der Landesliga von Sieg zu Sieg eilt und zur Zeit auf Tabellenplatz 3 steht, welchen er übrigens auch am Ende der Saison für erreichbar hält. Jens, Spitzname "Bodo", führt die Erfolge vor allem darauf zurück, daß den technisch versierten CFC-Kickern die jetzige Klasse mehr liegt als die Bezirksliga. Noch dazu würden mit Arzt, Simic, König und den beiden RL-Keepern Süssner und Klömisch gute Leute zur Verfügung stehen, die, im Gegensatz zu anderen Ama-Teams, relativ fest in den Kader eingebunden sind. Klar gibt es auch Fälle, wo Heinrich fast keine Unterstützung aus der ersten Mannschaft parat hat, und z.B. in einem Fall 5 Spieler der A-Junioren aufbieten mußte, aber mit diesen Problemen müßte jeder halt klarkommen. Lediglich einen älteren Führungsspieler hätte er gern in seinen Reihen gehabt. Er selbst absolviert zwar das komplette Training mit und hat sich dieses Jahr auch schon einmal eingewechselt, da aber ausgerechnet dieses Spiel verloren ging (wie manche Kicks unter seiner Beteiligung in der Vorsaison auch), verzichtet er auf eine aktive Teilnahme. Sein Wunsch an Frank Rohde wäre, den jungen Wilden nach Möglichkeit noch mehr Einsatzchancen im RL-Team einzuräumen, da von Einsätzen über 10-15 Minuten hinweg keine wirklichen Erfahrungen gesammelt werden können.

Der Libero des CFC II, Michael Mühlberg, eröffnete den Fans, daß er eigentlich bisher auf der linken Außenbahn gespielt hat und erst seit dieser Saison zum Libero umfunktioniert worden ist. Auf die Frage, ob sich der CFC damit nicht endgültig die Möglichkeit verbaut, im nächsten Jahrzehnt einen Ersatz für Mehlo zu finden, antwortete der Youngster lachend, daß er seine Leistungen noch nicht ganz so gut einschätzt, um den Ulf alsbald ablösen zu können. Michael ist übrigens ein waschechter CFC-Fan, den man auch, so es die Zeit erlaubt, auf den Rängen der Fischerwiese finden kann. Überhaupt stamme die Mehrzahl der Nachwuchskicker aus Chemnitz und dessen Umland, was die Identdifikaton mit dem Club ziemlich hoch ansiedelt. Beim Auswärtsspiel in Aue habe er auch ein ordentliches Kribbeln im Bauch verspürt und sich geärgert, daß die Partie kurz vor Schluß noch verloren wurde. Erfreut ist man in der Zweiten ebenfalls über die Tatsache, daß die UC mittlerweile ihr Herz für den CFC II entdeckt hätten und bei manchen Spielen ordentlich Stimmung machen würden. Fragen nach den zuletzt in den Medien kursierenden Ausleih-Gerüchten einzelner Kicker beantwortete Michael mit einem Schulterzucken. Für die nächste Zukunft hofft er, irgendwann an das Tor zur ersten Mannschaft klopfen zu können und somit seine Karriere in Chemnitz weiter nach oben führen zu können. Und dies am allerliebsten mit einem CFC, der auf längere Sicht auch mal wieder an die Tür zur zweiten Liga klopfen sollte.

Für alle Freunde des Stammtisches sei noch einmal angemerkt, daß der 124. CFC-Stammtisch am Montag (und somit nicht am gewohnten Dienstag), den 08.12.03, stattfindet, und unter dem Motto "Treff der Generationen" stehen wird. Als himmelblaue Gäste hat dabei Heinz Franke bereits Christoph Franke, Lutz Wienhold und Daniel Göhlert (mittlerweile 15 Jahre im Verein!) engagiert, und hofft u.a. noch auf eine Zusage von Torsten Bittermann. Wie immer zu Weihnachten soll auch eine Tombola zugunsten des himmelblauen Nachwuchses veranstaltet werden, auf der Dies und Das aus der Welt der Himmelblauen und des Sports angeboten werden soll.

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