Bericht vom 103.Stammtisch im Erdenglück

11.10.2001, 23:15 Uhr | 812 Aufrufe
Zum diesmaligen Stammtisch waren neben ca. 60 erwartungsvollen Fans die himmelblauen Vertreter namens Präsident Lutz Waszik, Cheftrainer Matthias Schulz sowie die Spieler Silvio Meissner, Zvetomir Tchipev und Daniel Göhlert anwesend. Zu Beginn wurde Matthias Schulz mit einem Blumenstrauß und dem Beifall aller Fans noch einmal herzlichst zu seiner bestandenen Prüfung als Fussballlehrer gratuliert. Viel Erfolg, Matthias!!
Am Stammtisch selbst drehte sich natürlich vieles um die kleine Siegesserie der Himmelblauen und den als vermeidbar eingeschätzten Dämpfer bei den Amateuren von Leverkusen. Spieler und Trainer ließen aber erkennen, daß man sich zwar über die Niederlage geärgert habe, aber das Spiel bei weitem nicht so trostlos eingeschätzt hat, wie dies nach dem 1:2 in Kiel der Fall gewesen sei. Generell hätte sich wieder bewiesen, daß in dieser Liga jeder jeden schlagen kann, und fast immer derjenige im Vorteil ist, der das erste Tor schießt. Offen beklagt wurde auch, daß der momentane Kader einfach zu klein sei, um beständig konstante Leistungen zu bringen. Drei Dauerverletzte (Ahlf, Renn, Meyer) könne man nur schwer verkraften, zudem fast nach jeden Spiel wieder leichtverletzte Spieler zu beklagen sind. Letztlich müsse man sich aber der Situation stellen und zur Not auch auf die Hilfe der medizinischen Abteilung zählen. Zum Spiel gegen Essen wird mit etwas Glück Hiemann wieder zwischen den Pfosten stehen, mit Meissner ist dagegen kaum zu rechnen. Dafür hat diese Woche Hauptmann wieder mit dem Training angefangen.
Alle 3 Spieler vermittelten einen sehr guten Eindruck bezüglich des Mannschaftsklimas. Es würde alles prima funktionieren, es gäbe keine "Stinkstiefel" im Team und überhaupt würden viele Dinge vom Training bis zum Spiel seit Schulle Coach ist, einfach mehr Freude bereiten und somit auch der Erfolg daherkommen. Gerade Meissner und Tchipev lobten die prima Aufnahme in Chemnitz, und das sie sich schon richtig heimisch fühlen würden - ohne jede Floskel. Meissner freute sich natürlich über seine Torserie, denn bei seinen letzten Vereinen (Karlsruhe, Stuttgart) hatte er weniger Glück gehabt. Allerdings wünsche er sich sehr, daß auch Krieg endlich einmal trifft - er kenne diese seelische Belastung und möchte diese gern von Krieg genommen sehen.
Daniel Göhlert merkte man die jugendliche Freude über seinen gelungenen Einstand als Libero förmlich an. Er verwies aber auch darauf, daß er diese Rolle beim CFC-Nachwuchs schon immer mit Bravour gespielt hätte. Allerdings zeigte er auch volles Verständnis dafür, diese Rolle nicht von Anfang an bei der "Ersten" gespielt zu haben - dafür wäre er einfach "zu jung" gewesen. Dankbare Worte fand er gegenüber Karkuth, der ihn den Weg ins Team geebnet hatte. Auf Nachfrage des Stammtisches hin, bestätigte Daniel, wie übrigens alle anderen Spieler auch, das Karkuth sehr launenhaft gewesen sein muß, und die Zusammenarbeit mit Schulle jetzt wesentlich besser funktionieren würde.
Tchipev zeigte sich erstaunlich aufgetaut und redegewandt - kaum das Fragen an ihn gestellt werden konnten, so gesprächig zeigte sich der Bulgare. Er wäre erst seit 2 Jahren in Deutschland (RW Oberhausen), und ihn würde es prima gefallen. Ausdruck dessen auch sein nahezu perfektes Deutsch. Nach Chemnitz sei er vor allem deshalb gewechselt, weil er keine Lust hatte, in der zweiten Liga immer gegen den Abstieg zu spielen, dann schon lieber in einem sehr guten Regionalligateam mit Ambitionen zum Aufstieg. Nach dem Derby in Aue gefragt, äußerte Tchipi Erinnerungen an die bestrittenen Derbys zwischen ZSKA und Lok Sofia. Ziel von ihm sei der Aufstieg mit dem Chemnitzer FC in die zweite Liga.
Cheftrainer Schulle war natürlich bei allen Fans ein gern gesehener und gefragter Gesprächspartner. Irgendwie schafft es der Dresdner, eine Art ehrliche Sympathie auszustrahlen, der man einfach alles abnimmt - und das im absolut positiven Sinne. Fragen nach seinen Wohlbefinden beim CFC beantwortet der Coach gern und breit mit "Ja" - viel Lob von ihm für Umfeld und Bedingungen, die in Sachsen seinesgleichen suchen würden. Auch die Fischerwiese und deren "Bewohner" imponieren den Coach - Ausdruck dessen auch die spontane Widmung des 3:0-Sieges in Aue "für unsere treuen Fans". Saisonziele wollte Schulz nicht benennen, falls sich aber etwas nach oben ergeben würde, dann würde er jeden Kampf mit dem Team annehmen. Befragt nach den Geschehnissen beim DSC, äußerte sich Schulle enttäuscht über die dortige Situation und zeigte wenig Verständnis für Präsident Dathe's Schmusekurs gegenüber Dynamo.
Wichtigster und ranghöchster Gast des Abends war natürlich El' Presidente Lutz Waszik. Schon erstaunlich, wie oft der Präsident beim Stammtisch vorbeischaut - aufrichtigen Dank dafür, denn Vorgänger Nofri war z.B. nie dort gewesen. Auch Waszik bejahte das Thema "zu kleiner Kader", stellte aber klar, lieber einen kleinen hochkarätigen Kader besitzen zu wollen, als einen zahlenmäßig aufgeblähten Mittelmaßkader (wie z.B. Aue *g*). Lutz ließ allerdings durchblicken, daß für nächsten Sommer sehr wohl eine Aufstockung und auch Verjüngung des Kaders geplant sei. Dafür werde auch das im letzten Sommer eingeführte Scoutingsystem weitergeführt, wonach personelle Entscheidungen getroffen werden. Waszik stellte unmissverständlich klar, daß es für den CFC kein Ziel sein kann, sich in nächster Zeit "nur" für die geplante eingleisige dritte Liga zu qualifizieren - nein, der Weg muß eindeutig zweite Liga heißen, weil man sonst auf Dauer für einheimische und überregionale Sponsoren zu unattraktiv wäre und aufgrund fehlender Gelder immer mehr ins Mittelmaß der dritten Liga abrutschen würde. Zum Thema Karkuth befragt, äußerte sich der himmelblaue Chef dahingehend, daß wohl in nächster Zeit eine einvernehmliche Lösung für beide Seiten im Raum stehen würde. Fragen nach dem leidigen Thema Doppelposten (Manager+Präsident) beantwortete Waszik mit Verweis auf die nächste Mitgliederversammlung, welche noch in diesem Jahr stattfinden soll. Eine Trennung von Präsident und Manager sei durchaus geplant, und Andeutungen zu Folge wird sich der CFC wohl auf Präsidentensuche begeben müssen.
Nach 4 Stunden intensiven Meinungsaustausches neigte sich dann der CFC-Stammtisch seinem Ende zu, wobei die Offiziellen wie immer einen Blumenstrauß und die Fans viele neue Erkenntnisse mitnehmen konnten, was den Weg des CFC in den nächsten Wochen betrifft. Eine wie immer rundum gelungene Veranstaltung, die einen sehr hohen Stellenwert im himmelblauen Vereinsleben hat.

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