Augenzeugenberichte zu den Ereignissen in Ahlen

09.04.2001, 12:17 Uhr | 746 Aufrufe
Ein Teil der ca. 100 mit nach Ahlen gereisten CFC-Fans durfte gerade mal die erste Halbzeit miterleben. Was war passiert? Nach einem Gerangel eines CFC-Fan mit Sympathisanten der Aktion "Pro 15:30", die im CFC-Block eines ihrer Plakate aufhängen wollte, trieb die anwesende, scheinbar übermotivierte, Staatsmacht einen Teil unserer Fans aus dem Stadion Richtung Bahnhof. Die komplette Truppe wurde in den Zug verfrachtet. Einwände, daß man ja mit dem Auto da wäre, wurden ignoriert. Ronny, Erik und Jens erlebten die Ereignisse hautnah mit. Hier schildern sie ihre Eindrücke von den Geschehnissen:

Ronny: "Ahlen, kurz vor der Halbzeit. Es steht 2:3 gegen den CFC, die Stimmung ist trotzdem klasse. Da pöbeln sieben Kerle in schwarzen T-Shirts, die weit abseits der CFC-Fans stehen, herum. Sie wären angeblich 15.30-Sympathisanten aus Gelsenkirchen. Irgendein blöder Spruch von wegen Ossis, die damit ja eh nix zu tun hätten, fällt. Da reißt einer der Himmelblauen wütend das 80 mal 50 Zentimeter kleine, unleserlich gemalte Transparent vom Zaun. Anpfiff für die Polizei: Rein in den Block, erstmal die interessierten Chemnitzer rausgedrängt. Mich auch aus dem Block geholt - ich hätte die Massen angeheizt. Eine Dienstnummer oder gar seinen Namen will mir dieser Kriminelle in grüner Uniform nicht sagen! Vorm Stadion Kesselbildung. Alle ab zum Bahnhof. Zufahrern, Autofahrer, Fußgänger, Radfahrer - egal. Im dritten Versuch komme ich aus dem Bullenkessel raus. Latsche seelenruhig in eine Eigenheimsiedlung, lande dann für 10 Mark Eintritt wieder im Stadion.
Fazit: Diese Polizisten waren Kriminelle in Uniform. Auch unser Zivilpolizist Rückert glänzte durch großkotziges Auftreten, indem er ganz wichtig jeden Platzverweise befürwortete. Seine drei Lehrlinge, die er dabei hatte, verfolgten mit großen Augen die Taten ihres Meisters.
Fazit: Man rechnete offenbar mit einem rechten Schläger- und Hoolpöbel, war entsprechend "motiviert". Als dann nix passierte und die CFC-Fanhorde einfach nur Party machte, sang und lachte, musste man von sich aus was unternehmen. Der Samstag soll ja nicht ganz umsonst gewesen sein."


Erik: "Alles fing damit an, dass wir CFC-Fans unserer Transpis nicht am Zaun aufhängen durften. Kurz vor Spielbeginnn kam aber eben ein Gruppe Gelsenkirchner (wie sich später herausstellte) und hängte ein "PRO 15:30" Plakat am Zaun auf. Erste Protestschreie Klangen aus dem CFC-Block. So ca. 15:40 Uhr wanderte eine Gruppe CFC-Fans (in etwas provozierender Haltung, d.h. Kühlschränke untern Arm, in Richtung der Gelsenkirchner. Darunter die LICHTgestalt. Nach einem kurzem Disput, begab sich ein Chemnitzer an den Zaun und riss das Plakat herunter. Nun griff die Polizei, die sich das Ganze nur wenige Meter entfernt angeschaut hatte, ein. Der Block wurde abgeriegelt und alle, die auf die Gelsenkirchner zugegangen waren, wurden kassiert. Dies löste Proteste im angrenzenden überdachten Bereich des Gästebereichs aus. Fast alle Kassierten waren mittlerweile draußen, da kam einer von den an den Stadionzaun und rief, dass alle CFC-Fans ebenfalls das Stadion verlassen sollen. Einige taten dies auch. Darunter MEX und Manu. Was dann geschah entzieht sich meinen Kenntnissen. Noch in der Halbzeitpause kam die Polizei zurück und postierte sich wieder auf der Krone des Blockes O."

Jens: "Ca. 100 fröhliche Anhänger (keine "Jungs") machten gut Stimmung, etwas Rauch, was auch keinen störte. Dann begaben sich einige auf die andere Seite des Gästeblocks, wo ein "15:30 Plakat" am Zaun hing (Wir durften keine Fahnen am Zaun befestigen). Wieso das Plakat heruntergerissen wurde, kann ich nicht sagen. Die Polizei griff ein, nahm ca. 10 Personen aus dem Block fest? Warum? Diese erhielten einen Platzverweis, worauf sich ca. weitere 20 Personen aus Sympathie anschlossen. Diese wurden dann ohne Fragen zum Bahnhof begleitet. Es betraf auch Leute, die wegen Stau später ins Stadion wollten !!!!"

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