CFC unterzeichnet Protestbrief gegen eingleisige Oberliga

19.04.2007, 11:32 Uhr | 754 Aufrufe
Der Chemnitzer FC ist einer der drei Unterzeichner eines Protestbriefes an den NOFV, in dem gegen die NOFV-Pläne, ab der Saison 2008/09 die Oberliga in den fünf neuen Bundesländern nur noch in einer Staffel (bisher: zwei) auszutragen. Im Zuge der Einführung der dritten Bundesliga und der damit verbundenen Ligenreform wird die Oberliga dann nur noch die fünfthöchste Spielklasse sein. Der Vorstand des NOFV hatte sich auf einer Staffeltagung am 22.03.07 mit Vertretern der jetzigen Oberligisten getroffen, welche sich an diesem Tag mit 26:6 Stimmen für den Erhalt der zweiteiligen Oberliga (mit jeweils einem Aufsteiger in die Regionalliga) ausgesprochen hatten. Umso unverständlicher dann die Entscheidung des NOFV-Vorstandes vom gleichen Abend, sich trotz anderen Votums der Basis für eine eingleisige Oberliga auszusprechen, und dies so dem DFB mitteilen zu wollen. Gegen diese Pläne des NOFV hat nun der Chemnitzer FC zusammen mit Vertretern von Energie Cottbus und dem VfB Auerbach schriftlichen Protest eingelegt. Die endgültige Entscheidung des NOFV, ob ab der Saison 2008/09 mit einer oder mit zwei Staffeln gespielt wird, soll am 24.04.07 getroffen werden.

Der Protestbrief im vollen Wortlaut:

"Liebe Sportfreunde,
bei einer Beratung des NOFV mit allen Vereinen der Oberliga wurden am 22.03.07 in Kienbaum Strukturveränderungen im Bereich des DFB erläutert. Dabei wurden u.a. Modelle der eingleisigen und zweigleisigen Oberliga im Bereich des NOFV demonstriert. Eine schriftliche Befragung der Oberligavereine vor der Diskussion ergab, dass mehr als 80 % der Vereine für die Umsetzung der zweigleisigen Variante votierten.

Überraschend kam der Vorstand des NOFV bei seiner Beratung am Abend des gleichen Tages zu einem ähnlichen Abstimmungsergebnis, aber zu Gunsten der Eingleisigkeit. Alle Argumente der Vereine für die Zweigleisigkeit wurden dabei negiert und den Vereinen mit Schreiben vom 05.04.07 übermittelt. Unverständlich beim Zustandekommen dieser unterschiedlichen Entscheidungsfindung ist aus unserer Sicht, dass nur sechs der 13 Vorstandsmitglieder des NOFV an der Beratung der Oberligavereine teilnahmen. Das empfinden wir als eine Missachtung des Votums der Basis. In der Anlage möchten wir den im Schreiben vom 05.04. vom NOFV aufgeführten Argumenten für eine Oberliga, die Argumente der Mehrheit der Vereine für zwei Oberligen entgegensetzten.

Bitte beraten Sie in den Gremien Ihres Vereins die unterschiedlichen Argumente und teilen Sie uns per Rückantwortfax Ihre Meinung zur ein- bzw. zweigleisigen Oberliga mit. Wir werden Sie, natürlich unabhängig vom Inhalt Ihres Votums, an den Vorstand des NOFV und die Präsidenten der Landesverbände als Entscheidungshilfe weiterreichen. Der Vorstand des NOFV tagt am 24.04. und wird an diesem Tag eine Entscheidung zu diesem Thema fällen. Um die Meinung der Vereine den abstimmenden Vorstandsmitgliedern noch rechtzeitig vor der Abstimmung zu übermitteln, bitten wir um eine möglichst kurzfristige Rückantwort per Fax bis zum 20.04.07. Für Ihr Verständnis für diese Kurzfristigkeit bedanken wir uns im Voraus.

Mit sportlichen Grüßen

VfB Auerbach 1906 e.V.
Manager
Volkhardt Kramer

Chemnitzer FC
Geschäftsführer
Peter Müller

FC Energie Cottbus
Leiter Amateurabteilung
Detlef Ullrich

Argumente für die Fortführung der zweigleisigen Oberliga

- Die Oberliga ist dann die 5. Spielklasse, die sich aus 6 Landesverbänden zusammensetzt und ein Drittel des Territoriums der BRD bereisen müsste.

- Die Oberliga erhält definitiv kein Fernsehgeld mehr, hat aber höhere Reisekosten und zzgl. Übernachtungskosten. MDR-Übertragungen, die den Wert der Banden- und Trikotwerbung erhöhen, kämen mit großer Sicherheit nur beim Verbleib von zwei Oberligen zu Stande.

- Die 5. Spielklasse ist dann eine reine Amateurliga (Arbeit, Schule, Studium). Eine eingleisige Staffel hätte planmäßig mindestens drei bis vier Wochenspieltage zur Folge. Hinzu kämen weitere Wochenspiele an Nachhole - Spieltagen. Die Amateurspieler müssten einen erheblichen Teil ihres Urlaubs für Freistellungen für den Spielbetrieb opfern (falls der Arbeitgeber überhaupt zustimmt!).

- In den ersten zwei Jahren müssten die Landesmeister eine Relegation um den Aufstieg spielen (nur 3 Aufsteiger), bisher gab es noch keinen Verein der nicht in die Oberliga aufsteigen wollte.

- Bei zwei Staffeln bleiben Derbys und der Anreiz vieler territorialer Sponsoren erhalten.

- 3 Jahre gab es keine Insolvenz im Bereich des NOFV, in der Saison 2007/2008 besteht die Gefahr, dass viele Vereine in der Hoffnung das hohe Ziel Regionalliga zu erreichen, über ihre Möglichkeiten gehen.

- 32 Oberligavereine bilden schon jetzt Zentren der zielgerichteten Nachwuchsarbeit, man würde freiwillig Zentren aufgeben.

- Bei einer Staffel eventuell steigende Verbandsbeiträge

- Versinken Mannschaften in den Landesligen, sinken auch Sponsoring mit Sofortauswirkung auf die Nachwuchsarbeit
- Durch die regionale Bezogenheit der Sponsoren in der Oberliga ist fraglich, ob in der einen Staffel mehr Sponsoren akquiriert werden können.

- Zwei Staffeln stellen eine gewachsene und anerkannte Struktur dar, die ohne objektive Gründe, ohne ein unbedingtes "Muss" nicht geändert werden sollte.

- Die Oberligisten stehen in ihrer Region natürlich im Wettbewerb mit anderen Sportarten. Beim Bemühen um Nachwuchs und Sponsoren würden sie unnötig an Kraft verlieren, wenn eine Rückstufung in die Landesverbände erfolgen würde.

Fazit: Eine eingleisige Oberliga im Bereich des NOFV als fünfthöchste Spielklasse ist mit den Bedingungen des Amateursports nicht vereinbar. Der Beschluss für zwei Ligen sichert dagegen die langfristig und mit großer Mühe aufgebauten Strukturen in vielen Regionen des NOFV."

(Quelle: www.mdr.de)

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