Wer war Erwin Helmchen und welche Bedeutung hatte er für den Chemnitzer Fußball? Im folgenden zeichnen wir ein Porträt des "Stars" vom PSV Chemnitz in den 30ern. ![]() In der Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs ist ihm ein Foto gewidmet, dem Chemnitzer Stürmer Erwin Helmchen. Allerdings muß man weit zurückblättern, um den am 10. Mai 1907 in Cottbus geborenen Fussballer zu finden. Oft erinnern sich nur noch die Alten an ihn, wenn er für seinen Polizeisportverein Chemnitz mal wieder ein Spiel entschieden hatte. 1928 zog es den 21-Jährigen von der Lausitz nach Sachsen. Dort wurschtelte gerade der Sportverein der Grünröcke vor sich hin und kam im Duell mit dem großen CBC (Chemnitzer Ballspiel-Club) meist immer einen Schritt zu spät. Das änderte sich zu Beginn der 30iger Jahre. Mit Weggel im Tor und vor allem mit Helmchen im Sturm entwickelte sich der PSV zunächst im regionalen Maßstab zu einem gefürchteten Gegner. Mit der Teilnahme an der Qualifikationsrunde für die Deutsche Meisterschaft 1932 war trotz der 2:3 Niederlage gegen Bayern München auch im nationalen Rahmen der Durchbruch geschafft. Es folgten große Spiele gegen den FC Madrid 1934 (5:2) oder Schalke 04 1935 (2:3), die belegten, dass die Polizisten aus Chemnitz einen guten Fußball spielten. Und immer schoß Erwin Helmchen dabei sein Tor. Seine Begeisterung für den Fußball ging dabei soweit, dass er sich wünschte, nach seinem Tode an der Gellertstraße beigesetzt zu werden. Über 100 Mal spielte Helmchen in der Stadt- und in der Sachsenauswahl. Bei Otto Nerz oder Sepp Herberger fanden die Stürmerqualitäten des Ausnahmefussballers jedoch kein Gehör. Ein Länderspiel war dem Wahl-Chemnitzer nicht vergönnt. Trotzdem blieb er immer eine geachtete Sportlerpersönlichkeit mit großer Vorbildwirkung auf seine Kameraden. Nach dem 2. Weltkrieg und der Auflösung des PSV spielte Erwin Helmchen wiederum an der Gellertstraße bei Chemnitz Nord. 1950 siedelte er nach Lübeck über, wo ihn sein dort beim Arbeitsamt tätiger Bruder bereits erwartete. Die folgenden zwei Jahre spielte und trainierte er beim VfB Lübeck, der damals ebenfalls als Polizeisportverein galt. ![]() Erwin Helmchen wohnte bis zu seinem Tod am 8. Juni 1981 mit seiner Frau Erna in einem roten Siedlungsreihenhaus in Kiel- Elmschenhagen. Dort in der Nähe, wo er ein neues Zuhause fand, wurde er auch begraben. In seinem Leben als Fußballer schoß er über 2500 Tore. |