Spielbericht

Derby-Stimmung an der Fischerwiese! 7000 Zuschauer, davon knapp 1000 Dresdner Anhänger, bekamen im Stadion an der Gellertstraße über weite Strecken ein echtes Spitzenspiel geboten. Sowohl Dynamo Dresden, als auch der CFC, untermauerten dabei ihre derzeitige Spitzenstellung in der Regionalliga Nordost.
In der ersten Hälfte, die noch sehr von der Taktik geprägt schien, waren die Spielanteile relativ gleichmäßig verteilt, wobei die Gäste teilweise die cleverere Spielanlage präsentierten. Es gab Chancen auf beiden Seiten, aber lange Zeit konnten weder die Himmelblauen, noch die Schwarz-Gelben selbige in Tore ummünzen. Dabei wurde Steffen Süssner im CFC-Gehäuse einmal zu einer Glanzparade gezwungen, als ein Dynamo-Angreifer unbedrängt auf das Tor zulief, der CFC-Keeper dessen Schuß aber im Herauslaufen abwehren konnte. Kurz vor der Halbzeit war der Chemnitzer Schlußmann bei einer ähnlichen Situation dann allerdings machtlos. Durch einen Stellungsfehler von Libero Jano Hennig tauchte ein anderer Gäste-Stürmer alleine vor dem Chemnitzer Tor auf, ließ den Torwart aussteigen und hatte dann keine Mühe zu vollenden. So ging es mit einem Rückstand in die Kabinen.
Nach der Pause dann der CFC wie ausgewechselt, was zum Teil auch zutraf, da Coach Christoph Franke mit Mirko Ullmann und Ivica Gvozden für André Krasselt (Verletzung) und Jano Hennig (Unsicherheiten) zwei neue Leute brachte und damit die Offensive verstärkte. Fortan waren die Gastgeber die spielbestimmende Mannschaft und setzten die Dresdner zeitweise unter Dauerdruck. Überzeugend jetzt sowohl die spielerischen, als auch die kämpferischen Qualitäten unseres Teams. Nach einigen guten Möglichkeiten war es dann ausgerechnet dem im letzten Jahr bei Dynamo gefeuerten Jörg Schmidt vergönnt, den überfälligen Ausgleich zu erzielen. Er traf nach sehr schöner Ablage von Amir Osmanovic mit einem Flachschuß aus zehn Metern ins rechte Eck. Anschließend gab es ein kleines Abflauen der CFC-Angriffsbemühungen, auch, da die Dynamos zu zwei guten Kontermöglichkeiten kamen, diese aber ungenutzt ließen. Gegen Ende nahm der Druck auf die Gäste dann immer mehr zu, wobei sich vor allem Oldie Sven Köhler als Antreiber in den Vordergrund spielte. Neben ihm ragten noch die Angreifer Jörg Schmidt, dessen Verpflichtung sich jetzt schon bezahlt gemacht hat, und Mirko Ullmann, der wie immer pausenlos rackerte und kämpferisch alles gab, heraus. Leider wurden die restlichen Chancen bis zum Spielende allesamt vergeben, wobei Amir Osmanovic zehn Minuten vor Schluß mit einem sehr schönen Fernschuß nur knapp am guten Dynamo-Keeper scheiterte. So blieb es letztendlich beim Unentschieden.
Positiv anzumerken bleibt auch die Stimmung auf den Rängen. Die Chemnitzer Zuschauer feuerten ihre Mannschaft auch nach dem Rückstand an, was ja nun bei weitem nicht immer so war. Und nach dem Abpfiff gab es trotz des fehlenden Siegtreffers stehende Ovationen für die starke Leistung des Teams. Desweiteren ist der faire Charakter der Partie, die trotz sechs gelber Karten sauber ablief, hervorzuheben. Dies übertrug sich zu großen Teilen auch auf die Ränge, so daß jegliche Reibereien ausblieben. Alles in allem trugen beide Mannschaften zu einem gelungenen Fußballabend bei. Und angesichts der geschlossenen mannschaftlichen Leistung des CFC scheint es, als seien die Himmelblauen auf dem richtigen Weg.