Weshalb es für Samstach gut aussieht...

Zur Partie VfB Lübeck - Chemnitzer FC (2:1) - Es war die letzte Auswärtsspielkolumne
10.05.2002 von Ritter Runkel
Liebe Freunde der F.D.P.,

heute ist ein besonderer Tag. Mit einem weinenden und einem lachenden Auge verkünde ich die vorerst letzte Kolumne dieser Art vor einem himmelblauen Auswärtsspiel. Weinend, weil Abschiednehmen immer ein wenig weh tut. Der Kohler hat sogar mit beiden Augen geheult. Diese Weichwurst! Mein anderes Auge aber lacht, denn angesichts unserer legendären Auswärtsstärke eine himmelblaue Auswärtsstatistik mit optimistischen Randbemerkungen zu versehen, galt in Straflagern sowjetischer Prägung als Höchststrafe. Es sind Fälle bekannt, in denen derart Verurteilte in Revision gingen und zur Todesstrafe begnadigt wurden. Mir bleibt kein Ausweg, und nach Verabreichung einer kleinen Valiumportion kann ich Euch folgende Statistik anbieten:

16.05.1956: SC Lokomotive Leipzig vs SC Motor Karl-Marx-Stadt 4:0

12.05.1963: SG Dynamo Dresden vs SC Motor Karl-Marx-Stadt 1:1

13.05.1967: BSG Chemie Leipzig vs FC Karl-Marx-Stadt 2:1

15.05.1968: 1.FC Magdeburg vs FC Karl-Marx-Stadt 1:1

09.05.1970: FC Karl-Heinz Jena vs FC Karl-Marx-Stadt 1:1

12.05.1973: Hallescher FC Chemie vs FC Karl-Marx-Stadt 0:1

10.05.1975: BSG Wismut A** vs FC Karl-Marx-Stadt 2:0

08.05.1976: 1.FC Magdeburg vs FC Karl-Marx-Stadt 1:0

15.05.1976: FC Rückwärts Frankfurt vs FC Karl-Marx-Stadt 0:1

11.05.1978: Hallescher FC Chemie vs FC Karl-Marx-Stadt 3:1

10.05.1980: BSG Chemie Leipzig vs FC Karl-Marx-Stadt 0:0

09.05.1981: FC Karl-Heinz Jena vs FC Karl-Marx-Stadt 5:0

15.05.1982: BSG Energie Cottbus vs FC Karl-Marx-Stadt 0:2


12.05.1984: FC Karl-Heinz Jena vs FC Karl-Marx-Stadt 2:0

14.05.1986: 1.FC Magdeburg vs FC Karl-Marx-Stadt 1:0

16.05.1987: BSG Fortschritt Bischofswerda vs FC Karl-Marx-Stadt 2:1

14.05.1988: Berliner FC Dynamo vs FC Karl-Marx-Stadt 3:1

10.05.1989: 1.FC Union Berlin vs FC Karl-Marx-Stadt 0:1

08.05.1993: SV Darmstadt 1898 vs Chemnitzer FC 4:0


16.05.1993: VfB Leipzig vs Chemnitzer FC 3:4

13.05.1994: Tennis Borussia Berlin vs Chemnitzer FC 0:0

10.05.1996: DSC Arminia Bielefeld vs Chemnitzer FC 3:1

11.05.1997: FSV Wacker 90 Nordhausen vs Chemnitzer FC 1:0

09.05.1998: FSV Lok Altmark Stendal vs Chemnitzer FC 3:2

15.05.1999: SD Croatia Berlin vs Chemnitzer FC 0:2


14.05.2000: SpVgg. Greuther Fürth vs Chemnitzer FC 0:1

26 Spiele, von denen wir 14 verloren (54%), 5 mal Unentschieden spielten (19%) und 7 mal (27%) als Sieger vom Acker gingen. Es gab schon aussichtslosere Spieltage.

Streichresultate gibt es zwei: BFC 88 und TeBe 94. Bleiben 24 Spiele (7/4/13). 21:39 Treffer gegen uns.

Wie schon öfter beschrieben, stand der FCK bzw. seine Vorgänger zu DDR-Zeiten mehrmals im Mittelpunkt zweifelhafter sportwissenschaftlicher Experimente. Im Jahr 1956 erhielt die BSG Motor die Aufgabe, die schlechteste Tordifferenz aller Clubs und gleichzeitig die bestmögliche Tabellenplazierung zu erreichen - als Honorar winkten Lebensmittelkarten, die in Abhängigkeit der erreichten Tordifferenz ausgegeben werden sollten. Also: je schlechter die Differenz, desto mehr Futter. Nun mußte für den Klassenerhalt ausreichend gewonnen werden, aber möglichst knapp. Andererseits hieß es, hoch zu verlieren. Die Taktik war in der Regel, daß man selbst versuchte, in Führung zu gehen, und wenn das gelang, das 1:0 über die Zeit zu bringen. Von den 7 gewonnenen Spielen gingen 4 mit ebendiesem Resultat aus, gegen Rotation Leipzig erzielte man versehentlich noch einen zweiten Treffer, und nach dem 4:2 bei Einheit Dresden und dem 6:3 gegen Stendal faltete Trainer Walter Fritzsch seine Mannen in der Kabine zusammen. Auf der anderen Seite erfüllten die Kicker die Vorgabe hoher Niederlagen beachtlich: 0:6, 3x 0:4, 1:4, 2x 0:3, 2:5. Vorbildlich! Einen Ausrutscher erlaubte man sich bei Rotation Leipzig: nur 0:1 verloren. Und gegen den Schacht empfand man einen gewissen Stolz und verlor zweimal knapp 0:2. Der in den Niederlagen enthaltene Debakelanteil ist rekordverdächtig: 8 von 11 oder 73%! Am Ende wurde die BSG Motor 9. mit einer Tordifferenz von -24. Abgestiegen sind Dynamo Berlin mit einer Differenz von -10 und Empor Rostock mit -18. Von der DHfK, die das Experiment leitete, gab es nach Saisonabschluß für jeden Spieler, Trainer und Offiziellen 24 zusätzliche Lebensmittelkarten - eine pro Minustor. Das leitete den temporären Niedergang des Karl-Marx-Städter Fußballs ein: die Spieler überfraßen sich, wurden fett und stiegen ein Jahr später als abgeschlagener Tabellenletzter ab, Walter Fritzsch mußte auch gehen. Aber das Experiment selbst war vollauf gelungen. Natürlich kann sowas nicht in unsere Wertung eingehen!

Bemerkenswert ist übrigens das 63er Unentschieden in Dresden. Das ist nicht irgendein x-beliebiges Unentschieden, sondern eins in DRESDEN!!! Als Aufsteiger!! Wahnsinn! Wenn man das vorher getippt hätte, wäre man glatt nach Hilbersdorf verbracht worden... Natürlich darf man niemandem erzählen, daß Dynamo auch Aufsteiger war. Vor diesem 26. und letzten Spieltag standen die Dynamiker auf dem vorletzten Rang, was den Abstieg bedeutet hätte. Die BSG Motor hatte einen Punkt mehr. Dynamo hätte also bloß gewinnen müssen. Wie unsere Jungs dort in prekärer Situation bestanden haben, ist einfach nur wunderbar. Und die Dynamos stiegen gleich wieder ab. Maximale Ausbeute also. Spontane Aufwertung des Spielergebnisses.

Als der FCK am 7.5.1967 1:0 in Rostock gewann, stand er als Meister fest. Die beiden verbleibenden Spieltage stellten deshalb nur kurzzeitige Unterbrechungen des großen Feierns dar. Bevor es am letzten Spieltag nach Leutzsch ging, war klar, daß der zweite Absteiger (Wismut Gera stand schon lange fest) zwischen dem BFC und den Leipziger Chemikern ermittelt wurde. Leipzig hatte zwar 2 Punkte Vorsprung und das bessere Torverhältnis, aber wenn der BFC im Spiel war, wußte man ja nie... Ende vom Lied: der FCK leistete seinen Beitrag, daß der BFC abstieg, aber das wäre nicht mal nötig gewesen, da der BFC daheim gegen die schwarzgelben Dynamiker vergeigte. Aber es gab damals noch keine Mobiltelefonie und so weiter... der FCK ging halt auf Nummer sicher. Nicht gewertet.

Aufgewertet wird auch das Unentschieden, daß der FCK 1970 in Jena erreichte. Begründung: der FCK stieg nach dieser Saison ab, Karl-Heinz Jena wurde Meister. Von welchem Kaliber Jena damals war, zeigen die letzten beiden Spieltage jener Saison: zunächst wurden die am Ende drittplazierten Dynamiker 2:0 besiegt, und anschließend überfuhren sie den anschließend mit der Silbermedaille bedachten FC Rückwärts Berlin auf dessen eigener Wiese mit 5:0. Was für uns als lapidares 1:1 in der Liste steht, ist eine grandiose Leistung, und wie der CFC-Fanpage zu entnehmen ist, haben sich die Jenaer sogleich unseren Matz Vogel geschnappt.

1975 haben wir im Schacht verloren. Dafür gibt es keine Entschuldigung! Der FCK hätte nur gewinnen müssen, und schon - schwuppdiwupp - wären die Wismutigen in der darauffolgenden Spielzeit nach Tiefenort, Senftenberg und Krumhermersdorf gefahren. Was für eine verpaßte Gelegenheit!

Am 8. Mai 1976 verliert der FCK 0:1 in Magdeburg. Einen Tag später schlägt Ulrike Meinhof in ihrer Zelle in Stuttgart-Stammheim die Welt am Sonntag auf und erfährt von der Niederlage der Himmelblauen. Sie begeht umgehend Selbstmord. Dieses dunkle Kapitel würde ich am liebsten streichen... na also.

Am 11.5.1978 spielte der FCK um 14:15 Uhr in Halle. Das ungewöhnliche an dieser lapidaren Aussage ist, daß es ein Donnerstag war. Alle anderen Spiele dieses 23. Spieltages fanden zwei Tage später statt. Den Grund für die Vorverlegung wußten die FCK-Spieler nicht. Als Trainer Kupferschmied in seinem P70 am Morgen jenes 11. Mai seine Spieler daheim abklapperte (gab ja kein Telefon), fiel manch einem Spieler vor Schreck die Blutwurst von der Bemme. Am kurzfristig verabredeten Treffpunkt "Halb neun an der Blumenhalle" fehlte natürlich prompt die Hälfte, aber der Zug fuhr auch mit einer halben Stunde Verspätung los, weshalb letzten Endes doch eine Mannschaft gen Halle fuhr. Um viertel nach zwei waren noch gar nicht alle Spieler ordentlich angekleidet. Christoph Franke hatte seinen FCK-Aufnäher falsch rum aufs Trikot genäht. Torhüter Dr. Bernd Fichtner diskutierte heftigst mit den Hallenser Programmheftgestaltern, weil die seinen Doktortitel nicht gedruckt hatten. Und so weiter. Fakt ist, daß der FCK ziemlich unvollständig und unkonzentriert im Kurt-Wabbel-Stadion antrat. Und warum? Nur weil der Onkel der Frau des Schiedsrichters am Samstag 60 wurde und der Schiedsrichter deshalb am Samstag nicht konnte. Wo gibt's denn sowas... Wird gestrichen!

Am letzten Spieltag 1980 mußte der FCK mal wieder in Leutzsch ran. Die Chemiker waren abgeschlagener Tabellenletzter und hätten zweistellig gegen den FCK gewinnen müssen, um eine Chance auf den vorletzten Platz zu haben. Der Abstieg war besiegelt. Der FCK war sicherer 12, also auf dem rettenden Platz. Aber passieren konnte nix mehr, denn man hatte 2 Punkte und 12 Tore Vorsprung auf Union. So verständigte man sich früh auf ein 0:0 - das tat keinem weh, und FCK-Trainer Kupferschmied konnte seine Stars Jürgen Bähringer, Joachim Müller und Frank Uhlig schonen, denn die sollten in Moskau bei Olympia ran und kehrten von dort bekanntlich hochdekoriert mit der Silbermedaille zurück. Mit sportlichem Wettkampf hatte jenes Spiel in Leutzsch herzlich wenig zu tun. Wozu also das Spiel werten...

1981 gab es eine Schlappe bei Karl-Heinz Jena. 4 Tage nach diesem Spiel verlor Jena in Düsseldorf das Europapokalfinale gegen Tiflis 1:2. Wenn sich die Jenaer mal gegen uns nicht so verausgabt hätten!!! Der FCK war wohl ebenfalls davon ausgegangen, daß die Jenaer eher einen auf lässig machen würden und sah sich getäuscht. Strafe muß sein.

Und jetzt wird's persönlich: das Spiel Jena gegen AS Rom am 1.10.1980 war das erste Fußballspiel, das ich bewußt miterlebt habe. Mein alter Herr war Jena-Fan. Kein Wunder, daß ich am Ende ebenfalls Jena-Fan war. (Für die jüngeren Semester: Jena verlor das Erstrundenhinspiel in Rom 0:3 und gewann das Rückspiel nach unglaublicher Leistung mit 4:0. Ich sage nur "Andreas Bielau". Bei Rom hatte damals Roberto Falcao das Zepter in der Hand ~mitderzungeschnalz~. In der zweiten Runde schlug Jena den FC Valencia 3:1/0:1, im Viertelfinale Newport/Wales 2:2/1:0 (goldenes Tor durch Matz Vogel) und im Halbfinale Benfica 2:0/0:1.) Es dauerte nicht lange und ich hatte einen FCCZ-Aufnäher auf der Kutte, was mich zum Assi der Makarenko-Schule werden ließ. Deswegen oft verdroschen und gedemütigt hatte der Herr Fußballgott am 28.11.1981 endlich ein Einsehen mit mir und öffnete mir das Tor zur Fischerwiese... Aber diese Jenaer Europapokalsaison hatte irgendwas mit der diesjährigen Leverkusener gemein, und als Reminiszenz an meine Leidenschaft für Karl-Heinz werde ich heute mal die FCK-Niederlagen im Abbé-Ground so stehen lassen...

Die 86er Pleite in Magdeburg habe ich dem FCK schnell verziehen. Immerhin haben sie damals daheim den BFC und Dynamo Dresden abgeledert, die Schachtis geschlagen, ein ausgeglichenes Punktekonto und ein positives Torverhältnis erreicht. Man will ja nicht immer nur meckern.

1987 verlor der FCK in Bischofswerda. Und auch dieses Spiel hat eine Vorgeschichte. Am 2.5.1987 schlugen die Fortschritt-Männer den BFC mit 2:0. Eine Sensation!!! Zur gleichen Zeit hatte der FCK durch ein Steinmann-Tor in der 86. Minute in Prostheißa gewonnen. Wie dieser Sieg aber gegen die BFC-Pleite verblaßte! Die Älteren unter uns werden spontane Freudentränen in die Tastatur vergießen. Bischofswerda spielte von da an wie verwandelt, holte einen Punkt in Cottbus, schlug uns, siegte bei Rückwärts Frankfurt und hatte am letzten Spieltag Rot-Weiß Erfurt vor der Klinge. 3:4 verloren die wackeren Jungs aus Bischofswerda - bei einem Sieg hätten sie die Klasse gehalten. Der FCK jedoch erholte sich von dieser Pleite nicht mehr, ging anschließend daheim gegen die Maggis 1:4 baden und vergeigte erwartungsgemäß beim BFC 0:2. Gerne würde ich dieses Match aus der Statistik streichen, aber ich will gar nicht. Wer nicht aus seiner Geschichte lernt, ist verdammt, diese zu wiederholen. Oder so ähnlich. Und wo sind wir in dieser Saison im Sachsenpokal rausgeflogen? Voilà!

Während es in der DDR Jahr für Jahr 26 Spieltage gab, wurde in der Übergangssaison 1991/92 eine Qualirunde mit 22 Spieltagen und eine anschließende Auf- bzw. Abstiegsrunde mit 10 Spieltagen gespielt. 32 Spiele also. Macht eine Belastungssteigerung um 23%. In der darauffolgenden Saison umfaßte die 2. Liga sage und schreibe 24 Teams, was 46 Spieltage zur Folge hatte. Macht gegenüber der Übergangssaison eine weitere Steigerung um 44%. Oder noch krasser: innerhalb von zwei Jahren stieg die Anzahl der zu bestreitenden Spiele um satte 80%. Kein Wunder, daß die Himmelblauen zeitweilig freidrehten. Der Beweis steht oben. Da verliert man gegen die am Ende letztplazierte Gurkentruppe aus DA 0:4, um vier Tage später die Braunschweiger daheim mit dem gleichen Resultat vom Platz zu fegen und wiederum 4 Tage darauf bei den am Saisonende aufgestiegenen Lokisten 4:3 zu siegen. Unglaublich! Bereits das Hinspiel gegen Darmstadt ging mit 0:1 verloren. Ich weiß nicht, was da los war, aber hier ist irgendetwas faul. Ich streich das mal vorsichtshalber, bevor noch was passiert...

1996 hatten wir Häfner und waren am Absteigen. Heute haben wir Schulle und sind weit weg vom Absteigen. Sieht jemand Parallelen? Ich nicht.

Am 5.5.1997 trudelte in der CFC-Geschäftsstelle ein Fax aus Nordhausen ein. Darin stand, daß der FSV Wacker den CFC um eine angemessene Belohnung für den am Vortag erzielten Nordhausener 5:1-Sieg im Schacht erbittet. Der CFC erklärte sich zu einem kleinen Zugeständnis bereit, unter der Voraussetzung freilich, daß Wacker am letzten Spieltag auch die Dynamiker von der Elbe ärgert. Unter Vorbehalt also verlor der CFC in Nordhausen, zumal es in der Liga eh nur noch um die Goldene Ananas (€ 2,56) ging. Mit dem 2:1-Sieg der Nordhausener gegen Dresden im letzten Spiel wurde das 0:1 amtlich, aber uns dient es für unsere Zwecke in keinster Weise.

Was sich im Stendaler Hölzchen 1998 abspielte, ist für den Laien kaum zu fassen. Wie bereits mehrfach geschildert, bestritt der CFC die Saison 1997/98 mit einem Rumpfteam, das so klein war, daß selbst die Bezeichnung "Rumpfteam" gewaltige Schönfärberei darstellt. Es war der letzte Spieltag; Stendal hätte mit 13 Toren gegen den CFC siegen müssen, um die Himmelblauen in der Tabelle zu überholen. Die CFC'ler waren so dezimiert, daß im Vorfeld niemand auch nur einen Pfifferling auf die Truppe gab. Die Wahrscheinlichkeit für einen zweistelligen Stendaler Sieg war so groß, daß man bei Oddset für einen 24:3-Erfolg der Hausherren 10 Mark für 100 Mark Einsatz bekam. Wie sich der CFC im Hexenkessel zu Stendal gegen das drohende Debakel stemmte, alle Register seines Könnens zog und bereits 80 Minuten vor Spielende die ersten enttäuschten Stendaler Fans das weite Rund verließen, wird Generationen von CFC-Spielern noch ein Denkmal sein. Man mag sich gar nicht vorstellen, wie das Spiel ausgegangen wäre, hätte ein Mann beim CFC mitgespielt... Diese heroische Leistung kann natürlich unter den gegebenen Umständen nur als gewonnen gewertet werden, denn es war ein Sieg des Willens, und was für einer!!!

Unterm Strich bleiben 16 Spiele übrig, von denen 10 gewonnen wurden (63%), eins unentschieden endete (6%) und 5 verloren wurden (31%). Für Sonntag tippe ich, daß es kein Unentschieden gibt. Als Optimist tippe ich einen leckeren 2:0-Auswärtssieg der Himmelblauen, weil Lübeck in bester Mainzer und Leverkusener Tradition das große Popsflattern kriegt. Als Realist tippe ich ein 1:3. Und damit wären wir bei der Antwort auf die Frage, weshalb es für Samstach gut aussieht: weil wir immer noch alle vor Spannung platzen und den Sonntach kaum erwarten können. Weil keine erste und keine zweite Liga spielt und sich alle auf uns konzentrieren. Weil die Bayern nicht mehr Meister werden können. Und überhaupt sieht es für Samstach einfach phantastisch aus!

Es lebe der Chemnitzer Fußballclub! (langanhaltender Beifall, in rhythmisches Klatschen übergehend)

Ritter Runkel.

Träger der Timur-und-sein-Trupp-Medaille in Himmelblau