Ein Rückblick, ein Ausblick und die Frage"Wohin soll denn der Fahrstuhl fahren und kann der CFC überhaupt noch mit rein ?"...

17.02.2002 von Timo Görner (T-Mobile)
...denn ob wir mit im Fahrstuhl stehen werden, der uns wieder nach oben Richtung 2. Bundesliga bringen wird ist die Frage, wo so ziemlich alle z. Z. bewegt, die sich mit dem CFC in irgendeiner Art und Weise verbunden fühlen. Heute vor fast genau 1 Jahr wusste jeder das wir mitfahren dürfen bzw. müssen und wohin die Reise geht. Eine Etage tiefer Richtung Regionalliga, denn das nach einem 0 : 3 gegen einen sich größtenteils als Gurkentruppe präsentierendes Team und späteren Mitabsteiger vom SSV Ulm 1846 was reparieren lässt, was in dieser "Seuchensaison" verbockt wurde war damals bereits abzusehen bei 13 Zählern Rückstand ans rettende Ufer, sprich Platz 14. Den nahm damals nach diesem Spiel eben der SSV Ulm 1846 ein. Kleiner Trost für die CFC-Fans war lediglich dass der SSV heute aufgrund finanzieller und sportlicher Misswirtschaft sogar nur noch Verbandsligist in Baden-Württemberg ist. Da traf es den CFC weniger schlimm, zumindestens das konnte einen aufbauen angesichts der tristen Existenz einstiger DDR-Vorzeigevereine in der Oberliga Süd. Das der Fahrstuhl bei solchen Mannschaften in der nächsten Saison gleich nonstop noch ´ne Etage nach unten fährt war in der Vergangenheit nichts übermäßig sensationelles und einzigartiges. Fortuna Düsseldorf, SSV Ulm 1846 u. a.. Dasselbe Schicksal drohte auch dem CFC nach Meinung nicht weniger Experten und frustrierter Fans und bis zum "Wendespiel" gegen Eintracht Braunschweig am 14.11.2001 sah die sportliche Perspektive für den "FC aus Kalle Malle" nicht so aus, das man auch nur einigermaßen optimistisch in die Zukunft blicken konnte, eher kamen schon Horrorszenarien ans Tageslicht angesichts der warnenden Beispiele der "alten Kameraden" aus Dresden, Leipzig, Berlin-Ost oder Magdeburg. Das ich hier nun an diesem launigen sonnigen Februarnachmittach vor meiner Kiste hocke und über den Aufstieg sinniere ist angesichts der Entwicklung damals eher schon ein kleines Wunder, geschaffen "von Menschenhand oder Menschenfuß". Das Ziel heißt nach den "aktuellen Tabellenkoordinaten" mehr denn je Wiederaufstieg, dafür wurde im Trainingslager auf dem Rasen geschuftet, aber auch außerhalb wurden machbare Möglichkeiten ausgelotet und umgesetzt. Sprich Sponsoren für die Finanzierung der Herren Bustos, Ersin und Prymulla gesucht und gefunden. Tritt der CFC am Samstag gegen die "Burdenski-Enkel" an, so sieht man neue Gesichter. Sergio Bustos ist aufmerksamen Beobachtern der Regionalliga aus seiner Zeit beim Dresdner SC bereits bekannt, Demir Ersin wiederum für mich z. B. ein noch völlig unbeschriebenes Blatt himmelblauer Fußball-Geschichte, denn bei meinem einzigen "Testspiel-Termin" im Jugendstadion des Sportforums war sein Gegenspieler als Probespieler beim DSC so motiviert, dass er Demir netterweise einen Schlüsselbeinbruch verpasste. Übrigens bekam Sengewald, so heißt der Übeltäter", trotz des "enormen Einsatzes" keinen Vertrag beim DSC, wäre ja noch schöner gewesen. Krystoff Prymulla wiederum stößt vom wirtschaftlich und nun auch sportlich kränkelnden Berliner AK 07 zum CFC, momentan für die 2. Mannschaft im Abstiegskampf der Landesliga Sachsen, aber nach den dort gezeigten Leistungen durchaus auch mittelfristig für die Regionalliga-Truppe möglich.

Vergleicht man die Aufstiegstruppe von 1999 mit der hoffentlich parallel erfolgreichen Mannschaft dieser Tage, so sind vergleichbare Fakten eher rar. Die 98er Elf war aus meiner Sicht und ich denke mal auch aus Sicht anderer Fanatiker keinesfalls besser besetzt, dafür ist aber auch die Regionalliga 2001 keinesfalls mehr mit der von 1999 vergleichbar. Die Aufstiegshürden sind gerechter aufgestellt, dafür aber höher. Jammern über unsinnige Relegationen ist nicht mehr angebracht wie noch 1998 im Gleichklang mit den Osnabrücker Fans. Der Aufstieg in die 2. Bundesliga anno 2001 ist "leichter, dafür aber schwerer zu bewerkstelligen.". Die Konkurrenz ist bekannt und wird respektiert, ob sie aus Norddeutschland kommt (Braunschweig, Lübeck) oder Westfalen (Essen, Krefeld, Wattenscheid). Aber nicht gefürchtet. Das in dieser Regionalliga die vermeintliche Favoriten und wirtschaftlich (nach außen) führenden Clubs sich den Erfolg nicht unbedingt erkaufen können ist aus der letzten Saison bekannt (Fortuna Köln, Babelsberg 03). Druck gibt es auch beim CFC und auch mit den verschiedensten Interpretationen und teilweise Schwarzmalereien kann man IMHO behaupten, dass der Druck in Braunschweig oder Lübeck in Sachen Aufstieg "ran an die Fleischtöpfe der 2. Bundesliga" wesentlich größer ist, da man sich dort vor allem beim BTSV wirtschaftlich weniger auf die eigenen Stärken und Potentiale verlassen hat. Konsequenz wird sein dass dem Verein aus Niedersachsen zweifellos beim mittlerweile 10. vergeblichen Anlauf zurück in den Profifußball (den man eigentlich ja seit 10 Jahren dort munter weiter betrieben hat ;)) Schlimmeres droht als dem CFC oder dem KFC Uerdingen 05, dem "Underdog da oben" und eventuellen Babelsberg-Nachfolger. Bleibt festzuhalten das diese Vereine aufsteigen müssen, wir können es. Das wir es werden, daran glauben fast ¾ der CFC-Fanatiker, nimmt man die Umfrage auf der Fanpage als einigermaßen repräsentativ
und vielleicht hat man wieder einen guten Grund, sich Mitte Mai auf dem Chemnitzer Rathausplatz zu Tausenden zu treffen und die himmelblauen Helden gebührend zu feiern, wenngleich diesmal andere auf dem Balkon der "Chemnitzer Machtzentrale" winken werden. Vom "99er Haufen" ist nämlich im Grunde nur ein halbes Dutzend übrig geblieben und von denen wird ein Teil auch nicht mehr lange gegen den Ball treten, weder beim CFC noch anderswo. Aufstiegserfahrung in der Mannschaft, Aufstiegserfahrung aber auch bei "Schulle", für den dieses aus seiner DSC-Zeit fast schon wieder was "Normales" ist. Bleibt uns zu hoffen das es am 18. Mai heißen wird:

"Danke Trainer!"
"Danke Mannschaft!"
"Danke Dirk!"

In diesem Sinne kann man ja schon mal die "größte UFFTA! der Welt" einstudieren, 18.05.2002, Rathausplatz Chemnitz...

Man sieht sich im Stadion.