Steffen Karl: Bestechungsversuch JA, Spielmanipulation NEIN
15.03.2005, 14:29 Uhr | 928 Aufrufe
Der gestern nach 4 Tagen aus der U-Haft entlassene Steffen Karl hat gemäß den Angaben seines Anwaltes Andreas Bartholome zugegeben, am Wett- und Betrugsskandal direkt beteiligt gewesen zu sein. "Herr Karl gab bei den Vernehmungen durch die Staatsanwaltschaft zu, dass er dem damaligen Cottbuser Schlussmann Georg Koch vor dem Zweitliga-Spiel Cottbus gegen Regensburg eine Summe von 15.000 bis 20.000 Euro angeboten habe, um die Partie zu manipulieren", so der Anwalt.
Der Vorwurf, dass Steffen Karl als Spieler auf die Regionalliga-Partie vom 22.05.2004, SC Paderborn - Chemnitzer FC (4:0) Einfluss ausgeübt haben soll, wird von dem beurlaubten Kicker nach eigener Aussage abgestritten. Auch an den telefonischen Einschüchterungsversuchen gegenüber dem Duisburger Torwart Georg Koch sei Karl nicht beteiligt gewesen. Stark belastet hat Karl mit seiner Aussage Ante S., der ihn aufgefordert habe, Koch vor dem Spiel Cottbus - Regensburg zu bestechen.
Der Kontakt zwischen Karl und Ante S. ist nach einem Bericht des Berliner Tagesspiegels Anfang 2004 in einer Diskothek zustande gekommen. Der für eine Spieleragentur arbeitende Karl sollte dabei helfen, junge kroatische Nationalspieler nach Deutschland zu transferieren. Später habe Ante S. dann Karl aufgefordert, das Spiel SCP-CFC zu manipulieren, was von Karl abgelehnt wurde. Der Anwalt von Karl erklärte, dass sein Mandant "keinen Kontakt zu weiteren Spielern, auch nicht zu den Schiedsrichtern Marks und Hoyzer" habe.