Tabula Rasa beim Chemnitzer FC: 22 Hausverbote erteilt

08.09.2005, 12:07 Uhr | 777 Aufrufe
Der Chemnitzer FC hat mit Beginn dieser Woche insgesamt 22 Personen Hausverbote erteilt, welche bis zum 30.06.2006 Gültigkeit besitzen. Der Verein begründet dies mit den Vorfällen anlässlich des Landesligaspiels FSV Zwickau - CFC II vor ca. einem Monat. Als offizielle Begründung führt der Verein in seinem Schreiben an die betroffenen Fans an:

Begründung:

Sie waren mit einer Gruppe von sogenannten Fussballfans unseres Vereins beim o.g. Spiel anwesend.
Bereits bei der Ankunft in Zwickau kam es zu strafbaren Handlungen, wie Beleidigung, Leistungserschleichung usw. durch die gesamte Gruppierung.
Auch während der Rückfahrt mit dem Zug wurde mehrfach im Bereich Bahnhof Pölbitz die Notbremse des Zuges betätigt und in der weiteren Folge ein komplettes Zugabteil verwüstet.

Aufgrund dieser Tatsachen wurde gegen diese Fangruppe ein Ermittlungsverfahren wegen Landfriedensbruch eingeleitet.
Da Sie mit dieser Verhaltensweise erheblich das Ansehen unseres Vereins geschädigt haben, sehen wir uns gezwungen, das o.g. Hausverbot gegen Sie auszusprechen.

(Auszug aus dem Schreiben eines Betroffenen)

In seinem Schreiben teilt der Verein weiterhin mit, dass diese Hausverbote nicht nur für die Fischerwiese, sondern auch für das Sportforum und den Neubauernweg Gültigkeit besitzen. Bei Nichtbeachtung wird den Betroffenen mit einer Anzeige wegen Hausfriedensbruch gedroht, welche dann in ein bundesweites Stadionverbot mündet.

In der Fanszene regt sich ob dieser Vorgehensweise gehöriger Unmut. Vor allem die hohe Anzahl der Hausverbote und die banale Begründung mit der Gruppenzugehörigkeit ist Anlass der Kritik. Noch vor ca. 2 Wochen war in einem Treffen anläßlich der verbotenen Choreo zwischen Fans und Verein verkündet worden, dass in Zukunft zwar härter durchgegriffen werden soll, aber das dies gezielt und gegen einen einschlägig bekannten Täterkreis erfolgen soll. Das jetzige Vorgehen wird diesen Ansätzen in keinster Weise gerecht. Ebenfalls höchst fragwürdig erscheint, dass bei der Auswahl der erteilten Hausverbote noch nicht einmal die Fanbeauftragte Peggy Schellenberger zu Rate gezogen worden ist.

Es ist somit zu befürchten, dass dem Verein nach dem Boykott der ersten Halbzeit gegen Jena nunmehr gegen Essen schon der zweite Südkurven-Protest der Saison 2005/06 ins Haus steht. In puncto gegenseitigen Verständnis und aktiver Fanarbeit ist der Verein von seinen Fans weiter entfernt als jemals zuvor.

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