Eindrücke und Randnotizen vom CFC-Stammtisch

19.10.2005, 16:42 Uhr | 2035 Aufrufe
Trotz besten Herbstwetters war eine recht beschauliche Anzahl von CFC-Fans ins Gartenheim "Erdenglück" gepilgert, um den Worten von Devoli, Salonen, Homola, Baumann und Sittig zu lauschen. Der ursprünglich angekündigte Adamu musste leider absagen, wofür die Stammtisch-Crew aber mit Homola schnell einen Ersatz heranschaffen konnte.

Die himmelblauen Gäste beim StammtischAlle Kicker lobten durchweg den guten Teamgeist in der Truppe, welche sich mit den Rückkehrern aus dem Krankenlager nichts sehnlicher wünscht, als endlich einmal wieder Punkte einzufahren um möglichst ganz fix dem Tabellenkeller zu entkommen. Semir Devoli sprach sogar davon, dass man bis zu Weihnachten auf 25 Punkte kommen möchte und das er für die Zukunft den Wunsch hat, mit dem CFC in der zweiten Liga spielen zu wollen. Er selbst rechnet mit einer Rückkehr ins Team allerdings nicht vor Beginn der Restrückrunde im Jahr 2006. Die Reha-Behandlung verlaufe zwar sehr gut, aber man wolle einen zu frühen Einsatz auf keinen Fall riskieren.

Tuukka Salonen freute sich sehr über das Chemnitzer Umfeld und die hiesigen Menschen. Die Leute wären ehrlich und herzlich, was ihm sehr gefiele. Insgesamt hat er sich seinen sportlichen Einstand beim CFC etwas leichter vorgestellt, was vor allem daran läge, dass in der RL-Nord bedeutend aggressiver gespielt wird. Wo er in Feucht noch Zeit hatte, als Stürmer einmal den Kopf zu heben, klebe jetzt schon ein Abwehrspieler an ihm dran. Die Nordliga findet Tuukka wesentlich interessanter, da es hier viele Traditionsvereine und vor allem vollere Stadien gäbe. Mittlerweile hat er mit seiner kanadischen Frau eine Wohnung in Flöha bezogen. Dieser Stadt, so "Finne", verdankt er wohl auch seine Entdeckung, als er nämlich beim Testspiel mit dem SC Feucht an der Aufholjagd vom 1:3 zum 5:3 gegen den CFC wesentlich beteiligt war. Seine Lieblingsposition ist allerdings nicht der Vollstrecker, sondern die des dahinter agierenden Vorbereiters.

Jiri Homola erwies sich ebenfalls als gesprächiger, aufgeschlossener Typ, der mit dem Club noch viel vor hat. Nachdem im Sommer bei den Wolfsburger Amateuren sein Vertrag auslief, hielt er sich zwar selbst fit, ist aber noch nicht gänzlich bei hundert Prozent angekommen. Er möchte auf jeden Fall bei den Himmelblauen richtig Tritt fassen und seine Qualitäten unter Beweis stellen. In Wolfsburg hatte er ein bisschen darauf spekuliert, vielleicht sogar in den Kader der Bundesligamannschaft aufrücken zu können, leider sei er aber nicht berücksichtigt worden. Homola hofft, nach einer guten Vorbereitung auf die Rückrunde dem CFC wertvolle Dienste erweisen zu können. Sehr interessiert zeigte sich der Tscheche auch für Fanbelange und hörte sich erstaunt an, dass es unter den Auswärtsfahrern genügend Verrückte gibt, die es schick finden, ihre Wochenenden mit stundenlangen Zugfahrten per Wochenend-Ticket auf den Bahnhöfen dieser Republik zu verbringen.

Mike Baumann freute sich vor allem darüber, endlich wieder im Kader der Regionalligamannschaft zu stehen. Noch im April hatte der CFC die Option in seinem Vertrag gezogen, ihn um ein weiteres Jahr bis zum Sommer 2006 an den Verein zu binden. Für ihn völlig unverständlich erklärte ihm zwei Monate später der Vorstand, dass man nicht mehr mit ihm plane. In dieser für ihn schweren Zeit gab es auch Anfragen aus Halle und Auerbach, welche "Baumi" jedoch nicht annahm. Sein Hauptaugenmerk lag nun auf dem Erreichen eines Berufsabschlusses, den er bisher noch nicht in der Tasche hat. Seine sportlichen Fähigkeiten stellte er fortan in der zweiten Mannschaft unter Beweis, bis plötzlich aufgrund der akuten Personalsorgen Chefcoach Demuth ihn ins Team der ersten Mannschaft zurückholte. In seinem ersten Spiel unterlief ihm zwar das Malheur mit dem Eigentor gegen Essen, aber trotzdem hielt Demuth bisher an ihm fest. Trotz seiner Rückkehr in die erste Mannschaft will Baumann nun an seinem Ziel festhalten, in den nächsten Jahren einen Berufsabschluß zu erwerben.

Rechtsanwalt Wolfgang Sittig vom CFC-Vorstand hinterließ bei den am Tisch sitzenden Fans einen kontroversen Eindruck. Er berichtete erleichtert, dass der Club zur Zeit bis auf einen Streitfall alle rechtlichen Auseinandersetzungen vom Tisch bekommen hätte - darunter auch so schwierige Fälle wie mit Ex-Präsident Waszik und dem Konkursverwalter der CEBAG, welcher glaubte, durch Ex-Präsident Nofri gezahlte Sponsorengelder zurückholen zu können. Weniger erfreulich war allerdings, dass der Club auf der Seite der Haus- und Stadionverbote einen Anstieg zu verzeichnen habe. Die gut in der Materie stehenden Fans entwickelten daraufhin eine hitzige Debatte über pauschale Verurteilungen und die zuletzt getätigte Praxis der Hausverbote. Sittig verwies auf die Polizeiarbeit und den damit verbundenen Namensfeststellungen, was wiederum von den Fans mit der Frage gekontert wurde, ob er sich als Rechtsanwalt beim Gericht nicht auch auf die Suche nach der Wahrheit begeben würde. Am Ende wurde klar, dass beide Seiten viele schlagkräftige Argumente zu bieten hatten, und die Wahrheit - wie so oft - wohl in der Mitte lag.

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