Treffen der Generationen im Erdenglück

05.12.2001, 22:06 Uhr | 690 Aufrufe
Um Punkt 18.30 Uhr betrat Sven Köhler das „Erdenglück“, gerade noch rechtzeitig um in die Eröffnungsrede von Cheforganisator Heinz Frank zu platzen. Aber der alte CFC-Haudegen kam extra für diesen Abend aus Dresden nach Chemnitz, deshalb gab es natürlich keine Schelte. Als Erster meldete sich dann aber Jürgen Bähringer zu Wort. Der Mann mit dem unglaublichen Hammer hat auch mit 51 noch keine Lust vom Leder zulassen und strapaziert so noch in der Kreisliga bei einem Greizer Vorortverein die Tornetze. Aber auch in dieser vergleichsweise recht kleinen Stadt zeigen sich die selben Probleme wie in einer größeren, z.B. Chemnitz. So beklagte sich Jürgen, dass viele kleine Vereine nur für sich werkeln und nicht ein großer, starker Club geschaffen wird. So nehmen sich die vielen Vereine das eh schon knappe Sponsorengeld (Greiz ringt zudem in der 1. Bundesliga!) gegenseitig weg, anstatt es auf einen großen Verein zu konzentrieren. Parallelen zur Fußballsituation in Chemnitz sieht da auch ein Blinder. Aber natürlich hat ein erfahrener Fußballer, wie Bähre es ist, viel aus vergangenen Zeiten zu erzählen. So war z.B. zu hören, das die DDR-Auswahlmannschaft nur aus Grüppchen bestand, und dass man da als Einzigster eines Klubs fast keine Chance auf einen Einsatz hatte. Rückblickend betrachtet Jürgen Bähringer den Gewinne des Olympiaturniers in Moskau als absoluten Höhepunkt seiner Karriere. Aber auch an die Internationalen Vergleiche im Rahmen des Intertotopokals erinnert er sich gern zurück. Und dann kam Bähre auch noch zu einem, den ganzen Abend heiß diskutierten Thema: Der CFC und seine Ehemaligen. Er stellte sich ganz klar auf den Standpunkt, dass man nicht mehr aktive Spieler viel stärker in die Vereinsarbeit einbeziehen sollte. So sagte er, dass z.B. zumindest der Co-Trainer ein ehemals Aktiver des Clubs sein sollte. Er selbst würde auch gerne mitarbeiten, doch bis jetzt sei man noch nicht an ihn herangetreten. Als nächster kam Steve Rolleder in die Runde. Er verdeutlichte zunächst erst mal die Schwierigkeiten beim Sprung aus dem A-Jugend-Kader in die erste Männermannschaft. So sei es am Anfang schon ein komische Gefühl gewesen, unter den ganzen „Alten“. Aber er hat sich schnell dran gewöhnt. Auch auf dem Spielfeld geht es ganz anderes zu. So ist die Regionalliga z.B. sehr viel schneller und kraftraubender. Pausen, wie in der Jugend, kann man sich da nur schwer erlauben. Für den Fußball hat Steve nun auch seine berufliche Karriere (erst einmal) an den Nagel gehängt. Bei täglichem Training mit Bitti, Mehlo & Co sei einfach keine Zeit für eine Lehre und so hat er bereits zweimal eine Ausbildung abgebrochen. Doch, so erzählte er, wollte er auch nicht die ganzen vielen Jahre, die er schon beim CFC gekickt hat einfach so umsonst gewesen sein lassen. Und so habe er sich für den Fußball entschieden, zum Glück für den CFC. Als dann der „Zuspätkommer“ Sven Köhler an den Tisch kam, wurden zunächst erst einmal Abschied vom Chemnitzer Fußball genommen. „Köhlei“ erzählte von seinem neuen Arbeitgeber Dynamo Dresden. Man hat ihn und seine Ex-CFC-Kollegen dort gut aufgenommen und er schwärmte von dem fantastischen Fanaufkommen, z.B. beim Oberligaspiel gegen Jena, als 14.000 Zuschauer kamen. Doch schnell wurde auch wieder nach Chemnitz und zum CFC zurückgefunden und natürlich wurde von den Anwesenden noch einmal die vergangene Saison ausgiebig analysiert. O-Ton Sven Köhler: „.Es war alles Scheiße.“. Aber man merkte deutlich, dass er noch mit Franke und Menz zusammenarbeitet. Denn immer wieder verteidigte Sven die Beiden, z.B. bei der Diskussion über die Einkaufspolitik. Zu guter letzt kam Thomas Laudeley an die Reihe. Hier beherrschten zunächst Fragen zum aktuellen Geschehen beim VfB die Szenerie. Die bisherigen Probleme bezeichnete er als ganz normale Anlaufschwierigkeiten, die ihm aber zu lange gedauert haben. Der VfB habe aber eine gute Mannschaft und eine guten Trainer, der auch die alten Hasen mit in Entscheidungen einbezieht, und deshalb hat er den Klassenerhalt auch noch nicht abgeschrieben. Momentan ist Thomas arbeitslos. Enttäuscht war er von der Art und Weise seines Abschiedes beim CFC, doch mittlerweile hat er dies abgehackt und nun konzentriert er sich voll und ganz auf eine Weiterbildung, um in der Wirtschaft Fuß fassen zu können. Wie schon Jürgen Bähringer, äußerte sich Laude zum Umgang der Vereine untereinander. Auch er ist der Meinung, dass eine Bündelung der Kräfte in Chemnitz dringend notwendig ist. Als 5. Gast war Eberhard Schuster zu Gast, doch leider ergab sich mit ihm kein Gespräch mehr.

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