Ordentliche Mitgliederversammlung 2001 beim Chemnitzer FC

12.12.2001, 10:58 Uhr | 977 Aufrufe
Relativ ruhig ging es diesmal auf der ordentlichen Mitgliederversammlung zu. Nicht zu vergleichen mit den beiden vorangegangen, die allerdings auch ganz im Zeichen der erlebten sportlichen Talfahrt standen.
Lutz Waszik legte dann zunächst den Rechenschaftsbericht vor. Darin verteidigte er nochmals den im Winter des vergangenen Jahres eingeschlagenen Kurses wirtschaftlicher Konsolidierung (dem CFC drohte ein Defizit von mehr als einer Million DM) unter Einkalkulierung des damals schon fast sicheren Abstieges. Immerhin, am Ende des Wirtschaftsjahres 2000/2001 stand ein Plus von 314.000 DM (!), und das bei einem Transferminus von 800.000 DM. Insgesamt wurden rund 13 Mio. DM umgesetzt.
In der laufenden Saison nun hat sich der Haushalt auf nun mehr 2,9 Mio. Euro (ca. 5,7 Mio. DM) verringert. Und trotzdem strebt man beim CFC noch die Verpflichtung eines Linksfußes, den Trainer Matthias Schulz schon gerne unter dem Weihnachtsbaum hätte, an. Die Ziele definierte Lutz Waszik relativ klar: Es soll den möglichst zahlreichen Zuschauern in erster Linie attraktiver Fußball geboten werden. Und da dies oft in Einklang mit großem Erfolgt liegt, strebt man natürlich auch den Aufstieg an. Detaillierte Aussagen brachte Lutz Waszik auch zum Nachwuchsbereich. Immerhin nimmt dieser einen nicht unerheblichen Teil des Gesamtetats ein. Da die 300.000 Euro (ca. 590.000 DM) kein Pappenstiel darstellen, verhandelt der Verein weiter mit potentiellen Sponsoren. Eventuelle kann man auch auf die Unterstützung der Fußballverbände, wie NOFV oder DFB bauen. Doch sicher ist da noch nichts.
Auch zum Thema Vereinsmitglieder kamen von Waszik konkrete Aussagen. Durch den Abstieg hat sich die Anzahl der monatlichen Neuanträge von 10 auf 2 verringert. Aktuell hat der Verein 994 Mitglieder, von denen sich 126 am gestrigen Abend in der Mensa des Chemnitzer Sportgymnasiums eingefunden hatten.

Während der Vortrag von Noch-Präsident Lutz Waszik insgesamt recht farblos wirkte, prägten sich doch so manche Worte von Dr. Hueber mehr ins Gedächtnis der anwesenden Mitglieder. Der Verwaltungsratsvorsitzende sprach von einer gefährlichen Sache und meinte damit den Abstieg in die Regionalliga. Nur durch sie breite Sponsorenstruktur des CFC konnte ein Fall ins bodenlose verhindert werden. Auch auf das Thema Vermarkter kam Hueber zu sprechen. Wie zu hören war, lagen dem CFC durchaus Angebote vor, doch die Vereinsführung konnte (glücklicherweise) der Versuchung widerstehen. Dennoch mahnte er an, werde man sich in Zukunft Gedanken über Beteiligungsmodelle machen müssen. Die Unabhängigkeit des Vereins soll aber auch weiterhin gewahrt bleiben, wohin das führen kann, wenn man sie aufgibt zeigen Negativbeispiele in der Region.
Der Zukunft sieht der Verwaltungsratschef recht optimistisch entgegen, meinte er doch: "Eine erfolgreiche Mannschaft weckt Visionen und vielleicht stehen wir ja heute am Anfang einer neuen Erfolgsgeschichte".

Nach dem dann die Entlastung von Nofris und Wasziks Präsidien, des Verwaltungsrates, sowie der noch ausstehenden von Herrn Menz im Schnelldurchlauf erledigt wurden, kam langsam etwas Stimmung in die Mensa des Sportgymnasiums. Es stand der Beschluss einer Neufassung der Vereinssatzung auf der Tagesordnung. Trotz ausführlicher Erklärungen von Vize Eberhardt Langer blieben, nicht zuletzt auf Grund des nicht ganz einfachen Juristen-Deutschs, Fragen offen. Hauptstreitpunkt war die Einflussmöglichkeit der Mitglieder auf die Entscheidungsgremien des Chemnitzer FC. Künftig werden der neu zu bildende Ehrenrat und der Aufsichtsrat durch eine geheime Listenwahl bestimmt. Dies bedeutet, dass dem Mitglied mit der Einladung zur Mitgliederversammlung eine Kandidatenliste vorgelegt wird, die durch Vorschläge aus Reihen der Mitglieder ergänzt werden kann. Allerdings werden die Kandidaten erst durch den Vorstand entgültig auf die Wahlliste gesetzt. Trotz diesen kleinen Schönheitsfehlers ist dadurch der Einfluss der Mitglieder etwas größer geworden.

Die Zweite Bedeutende Reform gibt es in den Führungsgremien. Das Präsidium heißt künftig Vorstand und besteht aus 3-5 Mitgliedern. Diese wählen einen Vorsitzenden und mindestens ein hauptamtliches Mitglied, so dass zumindest der Posten des Geschäftsführers hauptamtlich abgedeckt ist. Der Verwaltungsrat wird künftig Aufsichtsrat heißen und wie der Name vermuten lässt den Vorstand kontrollieren. Des weiteren gibt es einen Ehrenrat, dessen wesentlichste Aufgabe in der Unterbreitung von Vorschlägen für den Aufsichtsrat besteht.
Nach dem die Streitfragen einigermaßen geklärt waren, wurden die Satzung mit einigen kleinen Änderungen bestätigt und so gleich schickten sich die Nun ehemaligen Präsidiumsmitglieder an, die Posten im künftigen Vorstand zu verteilen. Überraschungen gab es keine. Thomas Keussen (Finanzen), Karsten Fluhr (Marketing) und Eberhardt Langer (Nachwuchs) bleiben ihren Ressorts treu. Lutz Waszik wird hauptamtlicher Geschäftsführer und das neue Mitglied, Bernd Leichthammer, wird der Vorstandsvorsitzende. In seiner Vorstellung gab der gebürtige Hesse Leichthammer auch sogleich große Ziele für seine Arbeit bei den Himmelblauen aus. Der CFC solle mit seiner Hilfe zu einer regionalen und überregionalen Marke werden.

Damit schloss wurde die Versammlung geschlossen, die noch eine kleine Kuriosität aufbot: Etwa in der Mitte wurde der Fahrer eines Wagens mit der Nummer xx-xx xxx aufgefordert, sein Auto umzuparken, weil er ein anderes Fahrzeug blockierte. Der Aufgerufene entpuppte sich als Matthias Schulz, der unter tosendem Beifall auch sogleich aufbrach um sein Vehikel umzustellen...

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