Schützenfest in Franken: SV 05 Froschbachthal - CFC 0:13
01.07.2010, 20:25 Uhr | 929 Aufrufe
Noch in alten Kleidern, dafür aber mit neuen Köpfen sowie weiterhin mit der "Getränkewelt" auf der Brust: der Chemnitzer FC startete gegen den SV05 Froschbachtal, seines Zeichen frischgebackener Meister der Kreisliga Hof, mit einem überzeugenden 13 zu 0 in die Saisonvorbereitung. Eine schädliche Vergangenheit führte uns dabei an diesem sonnenüberfluteten und schwülen Donnerstag nach Franken, wo unser erstes Testspiel stattfand. Wie ein gebürtiger Glauchauer, der mittlerweile in eben jener Region sein Zuhause gefunden hat, uns mitteilte, war der Herr Schädlich bereits in den 90er Jahren mit einem Aufstiegsverein zum Trainingslager hier. Ein gutes Omen für uns? Wer weiß, mal sehen, abwarten.
Knapp 400 Zuschauer, darunter immerhin 30 Unentwegte in himmelblau, kamen zu diesem freundschaftlichen Vergleich - und hatten im Höchstfall 5 € für eine Kinokarte zu bezahlen, um auf den einfachen Sportplatz, der einzig und allein einen kleinen Graßwall bieten konnte, zu gelangen. Akkurat wurden zudem Bierzeltbänke nebeneinander platziert, um der Veranstaltung in der Idylle den passenden Rahmen zu geben. Auch bei Speis und Trank ließen sich die Gastgeber nicht lumpen: Weizenbier, Pils und Radler sowie alkoholfreie Getränke zu normalen Preisen, dazu legte der Fleischer des Ortes Bratwürste en masse auf den Quadratmetergrill. Gut bewaffnet konnte man sich somit im Anschluss dem ersten Treiben der Saison auf dem Rasen widmen - und dabei fiel auf: der Chemnitzer FC hat ein neues Gesicht erhalten. In der Anfangsformation präsentierten sich mit Bankert (rechter Verteidiger), Strässer (linker Verteidiger), Gewelke (defensives Mittelfeld), Fröhlich (offensives Mittelfeld) und Dressler (Sturm) gleich 5 Neuzugänge, wobei sich vier davon direkt - und das erfreut - in die Torschützenliste eintragen konnten.
Für das Premierentor sorgte - im übrigen nach einer holprigen Anfangsviertelstunde - Christian Fröhlich, welcher eine Schlosser-Vorlage in klassischer Spielmachermanier einschob und dadurch das dünne Froschbachtaleis brach. In der Folgezeit sollte es in aller Regelmäßigkeit im Gehäuse des Bezirksliga-Aufsteigers einschlagen. Fröhlich, dem man anmerkte, dass er nicht mehr der Jüngste ist und folglich mit der Kondition - zumindest fiel das heute auf - arg kämpfen musste, zeigte dessen ungeachtet eine solide Leistung. Er ist nach wie vor und zu fast jeder Zeit - und genau das braucht unser Angriffspiel - in der Lage, Traumpässe zu schlagen. Eine Vorlage glückte ihm aber nicht. Dies übernahm, sowohl beim zweiten als auch beim dritten Treffer, der spritzige Marcel Schlosser, der ordentlich auf seiner linken Seite, auch in Kombination mit Carsten Strässer, wirbelte. Letztgenannter erzielte den dritten Treffer, vorher vollstreckte mit Rene Gewelke ein weiterer Neuzugang. Und genauso sollte es auch weitergehen. Wenn jemand traf, dann sind es die Neuverpflichtungen.
Zuerst traf Romas Dressler, der sich in Luca-Toni-Jansen-Art-und-Weise durchsetze, der einzige Unterschied zu seinem Vorgänger ist die nicht vorhandene Haarpracht sowie die fehlende solariumgebräunte Haut, ehe danach wieder Gewelke an der Reihe war, welcher durchaus in der Lage ist, in die Fußstapfen von Jörg Emmerichs zu treten. Jener hatte es sich mit Andreas Richter auf einer Bank gemütlich gemacht und beäugte das Geschehen kritisch von außen. Aber zu meckern gab es bis dato nicht sonderlich viel, denn die Heimischen besaßen nur eine Torchance, die aber von Pentke in gewohnter Weise entschärft werden konnte. Kurz vor dem Pausentee gab es letztlich noch einen Doppelschlag zu verzeichnen: nachdem Peßolat einen Ball wunderbar in die lange Ecke geschlenzt hatte, sorgte Schlosser mit einem Volleyschuss von der Strafraumgrenze für das Halbzeitresultat, welches von den Froschbachtalern mit einem Applaus registriert wurde.
Die Pause wurde von uns dabei als Zäsur genutzt: 9 Akteure wurden ausgetauscht - logische Konsequenz: Rhythmusverlust. Trotz dass es mit einem Lehmann- und Kellig-Tor vielversprechend begann, merkte man, dass nun die zweite Garnitur zeigen durfte, was in ihr steckt. Nur Löwe, der wie gewohnt, wenngleich mit unblauen Schuhen, für Betrieb auf der linke Seite sorgte und ein Tor erzielen konnte, wird in der Stammformation stehen. Der andere Rest muss sich erst noch beweisen, wobei einige die sich bietende Chance durchaus nutzten. Benjamin Förster, auch wenn ihm trotz zahlreicher Chancen nur ein Treffer gelang, versprühte enorm viel Spiellaune. Kevin Hampf markierte einen Doppelpack und fungierte zudem als Abräumer vor der Abwehr. Steffen Kellig gelang ebenfalls noch ein weiterer Treffer, jedoch war er der einzige an diesem Abend, der sich eine gelbe Karte abholte. Grund: Meckern.
Am Ende hätte es sicherlich auch noch höher ausgehen können, allerdings hatte unter anderem mehrfach das Aluminium etwas dagegen. Nichtsdestotrotz war es überzeugender Sieg, der eindeutig Lust auf mehr macht. Die Froschbachtaler nahmen die Packung mit Humor und verabschiedeten ihre Besucher mit den weidner’schen Worten: "Gewinnen kann jeder!". Ja, ja, so ist’s. Auf Wiedersehen! Wer wissen möchte, wie sich die Himmelblauen weiter im Testspielmarathon schlagen, dem sei am nächsten Dienstag die Reise nach Frankenberg ans Herz gelegt, wo um 18 Uhr der tschechische Vertreter Dukla Prag wartet.
Ein Dankeschön für den ausführlichen Bericht geht an Lenny vom Team cfcfans.de!
Aufstellung Chemnitzer FC: Pentke (46. Schmidt) - Sträßer (46. Baude), Trehkopf, Wilke, Bankert (46. Wiebel) - Schlosser (46. Löwe), Gewelke (46. Hampf), Fröhlich (46. Förster), Peßolat (46. Vietz), Garbuschewski (46. C. Lehmann) - Dressler (46. Kellig)
Torfolge: 0:1 Fröhlich (13.), 0:2 Gewelke (15.), 0:3 Sträßer (26.), 0:4 Dressler (33.), 0:5 Gewelke (38.), 0:6 Peßolat (43.), 0:7 Schlosser (45.), 0:8 C. Lehmann (49.), 0:9 Kellig (53.), 0:10 Förster (66.), 0:11 Löwe (71.), 0:12 Hampf (75.), 0:13 Hampf (82.)
Zuschauer: ca. 400 (30 Gäste) auf dem Sportplatz in Thierbach
Bilder aus Bad Steben/OT Thierbach:
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