Meistersaison: 3 Tore in 33 Minuten gegen den HFC Chemie
29.03.2017, 12:30 Uhr | 2609 Aufrufe
Nach dem
0:2-Ausrutscher in Stendal, mit dem für den FCK eine große Serie von 16 Spielen in Folge ohne Niederlage zu Ende ging, galt es, zu Hause gleich wieder in die richtige Spur zu finden und der Konkurrenz keine Hoffnungen auf ein weiteres Straucheln des Spitzenreiters zu machen. Dazu kam der HFC Chemie als Tabellenachter gerade recht. Steinmann und Lienemann zeigten den Hallensern wo der himmelblaue Hammer hängt und nach 33 Minuten stand es vor 18.000 Zuschauern bereits 3:0 für den FCK. Die Partie wurde allerdings ruppig geführt, was nach der Halbzeit zum Ausscheiden von zwei HFC-Spielern führte (Verletzung, Feldverweis). Der FCK tat sich gegen die nun neun Hallenser erstaunlich schwer und kam zu keinen weiteren Treffern, so daß einerseits die Fuwo als auch das Sportecho lobende Worte für die Vorstellung der dezimierten Gäste fand. Nach dem 18. Spieltag führte der Club die Oberliga-Tabelle weiter mit vier Punkten Vorsprung an und im nächsten Spiel ging die sportliche Reise zur SG Dynamo nach Dresden.
18. Spieltag der Saison 1966-67
FC Karl-Marx-Stadt – HFC Chemie 3:1
FCK-Aufstellung: Hambeck - Rüdrich, Feister, P. Müller, A. Müller - Posselt, Schuster, Steinmann - Lienemann, Erler, Vogel
Torschützen: 1:0 Steinmann (1.), 2:0 Lienemann (5.), 3:0 Lienemann (33.), 3:1 Ilgner (35.)
Zuschauer: 18.000 im Dr.-Kurt-Fischer-Stadion
Fuwo-Bericht vom 21.03.67:
Kopfballtor des Kleinsten nach Freistoß-Vorlage
[..] Bereits der erste Freistoß des Spiels brachte in der fünften Minute die Entscheidung, führte er doch zum 2:0. Vogel, am Anfang äußerst lauffreudig, im Verlaufe des Spiels jedoch von Urbanczyk sicher beherrscht, trat von der rechten Seite an der 16-Meter-Linie den Ball mit Effet vor das Tor, und ausgerechnet der Kleinste, Lienemann, verwandelte aus Nahdistanz per Kopf. Das Eckenverhältnis lautete am Ende 9:6 für die Platzbesitzer. Die Eckstöße von seiten der Gastgeber wurden zumeist von Vogel ausgeführt (7), und vor allem jene, die mit dem linken Fuß von der rechten Seite getreten wurden, zogen kritische Situationen für die Gäste nach sich. Obwohl die Hallenser nach dem Wechsel durch eine Verletzung von Lehrmann und die Herausstellung von D. Hoffmann auf neun Spieler reduziert wurden, fand der FCK nicht die Mittel, dieses Handikap entscheidend zu nutzen.
(Klaus Thiemann)
Fuwo-Rubrik „Zum Schiedsrichterkollektiv“:
Trautvetter beging zwar keine elementaren Fehler, er pfiff jedes Foulspiel, doch tat er es zu schematisch. Schon in der ersten Hälfte hätte er mit aller Konsequenz duchgreifen müssen, die hektische Atmosphäre wäre im Keime erstickt worden und das Spiel nicht erst nach dem Feldverweis von D. Hoffmann (47.) wieder in normalen Bahnen gelaufen.
Sportecho:
Tapferer Widerstand der neun Hallenser
All die Zweifler, die geglaubt hatten, die erste Saison-Niederlage des FCK in Stendal würde weitere nervliche Folgen nach sich ziehen, wurden schon nach wenigen Sekunden eines Besseren belehrt. Frei vom nervlichen Ballast der langen Serie ohne Niederlage begann der Spitzenreiter mit einem tollen Blitzstart. Ehe sich die Gäste [..] in der Abwehr gefestigt hatten, wurden die Unsicherheiten in der Abwehr durch zwei Kopfballtreffer von Lienemann und Steinmann jeweils nach vorangegangenen Freistößen konsequent genutzt. Nach dieser schnellen Führung zog die gewünschte Ruhe ins Spiel des Spitzenreiters ein. [..] In der 47. Minute wurde D. Hoffmann nach einem Foulspiel des Feldes verwiesen, und nachdem Lehrmann auf Grund einer schweren Oberschenkelverletzung nach der Pause nicht wieder auf das Feld zurückkehrte, mußten die tapfer kämpfenden Gäste die Partie mit neun Spielern bestreiten. Und doch fanden sich die Gastgeber nicht zu einer geschlossenen Leistung. Durch übergroße Nervosität gab es reihenweise Mißverständnisse und Fehlpässe. Um so größere Hochachtung nötigte dagegen die Leistung der Gäste ab. [..]
(Klaus Thiemann)Surftipp:»
Zum Spielplan des FC Karl-Marx-Stadt in der Meister-Saison 1966-67