CFC gibt Erklärung zum aktuellen Lizenzierungsverfahren ab

28.04.2017, 14:22 Uhr | 941 Aufrufe
Die Himmelblauen haben heute nachmittag auf ihrer Homepage folgende Erklärung zum Stand des aktuellen Lizenzierungsverfahrens veröffentlicht, die wir 1:1 wiedergeben möchten:

Nach den am Montag, den 24.04.17, durch den Chemnitzer FC veröffentlichen Zahlen aus den Lizenzierungsverfahren für die 2. bzw. 3. Liga möchten wir weitergehende Informationen und Hintergründe liefern, um auch Ihnen gegenüber transparent zu sein, aber auch um Ihnen die teilweise komplexe Materie der Lizenzierung zu erläutern.

Welches Ziel hat das Lizenzierungsverfahren?

Grundsätzliches Ziel der Lizenzierung ist die Sicherstellung der Liquidität über die gesamte Spielzeit, im konkreten Fall, endend am 30.06.18. Die Vereine sind jedes Jahr im Februar/ März angehalten, die notwendigen Unterlagen fristgerecht an den DFB oder die DFL zu leiten.

Wie rechnet dabei der Deutsche Fußball-Bund (DFB)?

Wir möchten das Prozedere am vereinfachten Beispiel des jetzt laufenden Lizenzierungsverfahrens des DFB für die 3. Liga näherbringen:

Ausgangspunkt für die Lizenzierung ist dabei die Bilanz zum 31.12.16. Aus dieser leitet der DFB den Kassenbestand (Bankguthaben), fällige Forderungen (bspw. Sponsoring) und fällige Verbindlichkeiten (bspw. Darlehen) ab.

Als zweiten Punkt bezieht der DFB die vereinsseitige finanzielle Planung für das 1. Halbjahr 2017 ein: Welche Einnahmen (Zuschauereinnahmen, Sponsoringbeiträge, Fernsehgelder, Mitgliedsbeiträge, Spenden) fließen dem Verein im Zeitraum 01. Januar bis 30. Juni 2017 noch zu? Und welche Ausgaben stehen denen entgegen (Personalkosten, Stadionkosten, Spieltagskosten, Verbandsabgaben)?

Als dritten und abschließenden Punkt untersucht der DFB die vereinsseitige Planung für die kommende Saison 2017/18: Einnahmen und Ausgaben.

Diese vereinsseitigen Planungen prüft der DFB auf ihre Plausibilität und passt sie gegebenenfalls an, wenn dem DFB Einnahmen zu optimistisch bzw. Ausgaben zu gering erscheinen. Hierbei würdigt der DFB die in der Vergangenheit von den Vereinen gezeigte Planungs- bzw. Budget-Treue: Hat der Verein seine Planungen regelmäßig eingehalten oder überzogen?

Für unseren CFC ergab diese Berechnung ein Minus von rund 4,6 Mio. Euro. Hierbei ist (noch) nicht die Zahlung der Stadt Chemnitz in Höhe von 1,26 Mio. Euro enthalten, da hierüber nochmals im Stadtrat abgestimmt werden muss.

Ursache für dieses hohe Defizit sind einerseits heute fällige Verbindlichkeiten, die in der Vergangenheit begründet wurden (aus der Bilanz) sowie andererseits die für einen Verein wie den CFC immensen Kosten aus dem Stadionbetrieb.

Das heißt, der CFC muss jetzt „Altlasten“ aus der Bilanz bedienen, ist aber auch im operativen Geschäft defizitär, d.h. die Ausgaben übersteigen die Einnahmen.

Mit welchen Maßnahmen können wir diese Auflagenlast beim DFB reduzieren?

Voranstellen müssen wir, dass alle Maßnahmen schriftlich dokumentiert und von einem Wirtschaftsprüfer geprüft werden müssen.

Dieses Formerfordernis schließt bloße Absichtserklärungen oder Vorhaben aus. Ein höherer Zuschauerschnitt oder eine steigende Mitgliederzahl freuen uns als Verein sehr und zeigen auch die Verbundenheit mit und unter uns „Himmelblauen“! Leider sind diese Zahlen nicht sauber planbar, sondern meist nur ein Ergebnis einer Saison.

Daher kommen regelmäßig folgende Instrumente zum Einsatz:

- Erreichen der 1. DFB-Pokal-Runde
- (Teil-) Verzichte, Stundungen, Prolongationen auf Darlehen und/oder Verbindlichkeiten
- Konditionsanpassungen bei laufenden Verträgen
- Aufnahme neuer Darlehen
- Liquiditätsmäßige Realisierung von Werbeerträgen der Saisons ab 2018/19
- Aufnahme von Mezzanine- u./o. Genussrechtskapital

Die obige Anordnung gibt auch einen Hinweis darauf, wie realistisch und zeitnah derartige Instrumente greifen. Sprich: Den Einzug in die 1. Runde des DFB-Pokals können wir am 24.05.17 gegen den 1.FC Lok Leipzig „klarmachen“. Die Ausgabe von Genuss-Scheinen ist Stand heute nicht bis zum Fristende durchführbar, da hierfür umfassende Vorbereitungen vonnöten sind.

Wie sind die Fristen?

Der Chemnitzer FC muss das o.g. Minus bis zum Freitag, 02. Juni 2017, 15:30 Uhr nachweislich geschlossen haben. Das bedeutet, dass spätestens zu dieser Zeit alle nötigen Schriftstücke („Dokumentation“), von einem Wirtschaftsprüfer geprüft, beim DFB eingegangen sein müssen. Ein Überschreiten der Frist oder eine nur teilweise Erfüllung der Lizenzierungs-Auflagen bedeutet die Nichtzulassung zur 3. Liga 2017/18. Unser CFC müsste dann in der Regionalliga antreten.

Wie stehen die Chancen?

Wir möchten alle Himmelblauen und Chemnitzer aufrufen, uns auf unserem Weg zu unterstützen, der in keinem Falle ausweglos ist!

Unser Ziel ist es, die wirtschaftliche Teilnahme an der 3. Liga 2017/18 mit Hilfe aller Beteiligten zu sichern, um dann die Spielzeit zu nutzen, den CFC dauerhaft auf gesunde Füße zu stellen.

Alle Verantwortlichen, Gremien-Mitglieder und Mitarbeiter des Chemnitzer FC arbeiten bereits intensiv an Lösungen und bündeln all ihre Kräfte, um das große Ziel „Lizenz für die kommende Saison 2017/2018“ zu erreichen!

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