Liga-Neustart: Thüringen & Sachsen-Anhalt im Clinch mit dem DFB

14.05.2020, 13:59 Uhr | 899 Aufrufe
DFB-LogoDer geplante Re-Start in der 3. Liga, den das DFB-Präsidium am Montag beschlossen hatte und der offiziell für den 26. Mai vorgesehen ist, steht auf wackeligen Füßen. Grund dafür sind die beiden Bundesländer Thüringen und Sachsen-Anhalt, die den Trainings- und Wettkampfbetrieb vor diesem Datum noch nicht lockern wollen. In Sachsen-Anhalt bleibt sämtlicher Trainings- und Spielbetrieb aufgrund der Coronakrise im Amateur- und Berufssport bis zum 27. Mai untersagt. Der HFC und der 1. FCM können sich somit weder auf den Neustart vorbereiten, noch irgendwelche Heimspiele austragen. Der Streit ist mittlerweile bis in die hohe Politik vorgedrungen. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haselhoff telefonierte bereits mit DFB-Chef Fritz Keller wegen der verhärteten Fronten. Noch ärger trifft es den Tabellenletzten Carl Zeiss Jena, denn in Thüringen gilt bis zum 5. Juni ein Verbot für professionellen Mannschaftssport.

Der verärgerte DFB drohte am Mittwoch laut Kicker-Online sämtlichen Drittligisten Regressforderungen an, sollte es zu einem Abbruch der Saison 2019-20 kommen. Der Verband stellte unverblümt durch, "dass etwaige, mit einem selbst gewählten Abbruch der Saison verbundene Zahlungsverpflichtungen des DFB in Bezug auf Schadenersatz und Regress von den Vereinen der 3. Liga getragen würden". Der bayerische DFB-Vizepräsident Rainer Koch tönte von einem "unwürdigem Schauspiel", das "unerträglich und nicht länger hinzunehmen" sei. DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius setzte in Anbetracht der tabellarischen Lage der drei betroffenen Drittligisten noch einen drauf: "Kann man nicht oder will man nicht?". Laut DFB gefährde die jetzt geführte Debatte den Bestand der gesamten 3. Liga.

CFC-WappenDerweil hat CFC-Sportdirektor Armin Caucevic am Montag dem DFB einen eigenen Vorschlag zur Installierung einer neuen 4. Liga zugeschickt. Das Konzept beinhaltet den Erhalt der 3. Liga in der jetzigen Form mit 20 Mannschaften und darunter die Einführung einer 4. Liga mit je 18 Vereinen in zwei Staffeln. Aus den zwei Staffeln sollen jeweils die beiden Erstplatzierten direkt in die 3. Liga aufsteigen. Das Konzept von Caucevic gilt als Gegenentwurf zum Vorschlag des Saarländischen Fussballverbandes, der letzte Woche die Aufteilung der aktuellen 3. Liga in zwei Staffeln mit je 18 Vereinen gefordert hatte. Eine Debatte darüber soll es am 25. Mai geben, wo der DFB einen außerordentlichen Bundestag abhalten wird. Auf diesem könnte auch - einen Tag vor dem Neustart - das heikle Thema 'Abbruch der Drittligasaison' noch einmal ausgepackt werden.

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