Bericht vom 119. CFC-Stammtisch im Gartenheim Erdenglück
14.05.2003, 16:21 Uhr | 2325 Aufrufe
Zum gestrigen Stammtisch konnte Heinz Franke mal wieder ein paar Leutchen mehr begrüssen, da aus Hainichen gleich ein kompletter Fanclub angereist war. Hut ab auch vor Ersin Demir, der sich einen Tag nach Bekanntgabe seines Wechsels nach Augsburg offen und ehrlich den Fragen der Fans stellte.
Erster Mann am Tisch war Youngster Danilo Hänel, welcher beim CFC II mithelfen will, den Aufstieg in die Landesliga zu packen. Seiner Meinung nach gehört der CFC II auf jeden Fall in diese Spielklasse, da nahezu alle anderen sächsischen Vereine dort mit ihrer Zweiten vertreten sind. Die noch vor Wochen diskutierte Auflösung des CFC II ist durch einen nicht näher benannten Sponsor abgewendet worden und der damalige Schock in der Mannschaft ist halbwegs verdaut. Danilo ist seit über 10 Jahren im Verein und pilgert dabei selbst als Fan auf die Fischerwiese, um die "Großen" zu sehen. Aus Fansicht ist für ihn daher auch nicht nachvollziehbar gewesen, weshalb der SC Vielau nach der Niederlage gegen den CFC II wegen einigen Dutzend durch die Luft gesegelten Kassenrollen im Nachhinein den CFC anschwärzen wollte. Auf die Frage nach den in der Zeitung erhobenen Vorwürfen der mangelnden Trainingsanwesenheit, meinte Danilo, dass die Spieler mit Lehre oder Zivildienst auch andere Nebenbelastungen hätten, die eben terminlich nicht immer unter einen Hut zu kriegen sind. Mit vielen guten Wünschen für den Aufstieg wurde der Nachwuchskicker vom Tisch verabschiedet.
Nächster Gast am Tisch war unser Goalgetter Ersin Demir, der natürlich erst einmal seinen Wechsel zum FC Augsburg erklären musste. Ersin ist der Auffassung, dass er beim FCA eine bessere sportliche Zukunft vorfindet als zur Zeit beim CFC. Er habe sehr wohl die Ambitionen, höherklassigen Fussball zu spielen, und leider sieht es in Chemnitz auch im nächsten Jahr nicht so aus, als ob der Verein in Kürze wieder höherklassig spielen würde. Augsburg dagegen könnte sowohl noch dieses Jahr aufsteigen, oder würde eben nächstes Jahr zu den Staffelfavoriten im Süden zählen. Auf die Frage, weshalb er nicht gleich in die zweite Liga gewechselt wäre, meinte Ersin, dass er zwar Angebote aus dieser Liga hatte, diese aber für ihn nicht so interessant gewesen wären. Angesprochen, ob der bevorstehende Wechsel seine letzten Leistungen beeinflusst hätten, meinte der sympathische Kicker, dass der Wechsel zum FCA erst nach dem Spiel in Osnabrück ein Thema geworden wäre. Seine fehlende Form führte der CFC-Torschützenkönig auf die fehlende Vorbereitung zurück, da er in der Winterpause verletzt war und zu Beginn der Rückrunde sofort eingesetzt wurde. Letztlich vermisse er auch Rainer Krieg als Vorbereiter und Lückenreisser im Sturm. Fair und mit vielen Dankesworten wurde Ersin vom Tisch verabschiedet.
Co-Trainer Dirk Barsikow war der nächste himmelblaue Gesprächspartner. Er wünschte sich vor allem am Samstag einen Sieg gegen die Bremer Amateure, um den sicheren Klassenerhalt zu feiern und dann sofort mit der Zusammenstellung einer Mannschaft für die nächste Saison beginnen zu können. Der äussere Eindruck von Untätigkeit bei den Personalplanungen wäre im Übrigen keinesfalls richtig, da Coach Joachim Müller sehr wohl einige Wunschkandiaten auf seinem Spickzettel hätte. Klar sei aber auch, dass der Verein, wie allseits bekannt, nicht auf finanzielle Rosen gebettet ist und dies natürlich auch bei allen Planungen eine wichtige Rolle spiele. Gefragt nach dem Abwehrsystem des CFC meinte Barsi, dass grundsätzlich Göhlert den Libero spielen soll, aber das ganze System sich natürlich immer an Gegner orientiere. Dadurch könne es eben auch sein, dass Manndeckung gespielt wird oder dass eben Göhlert auch einmal vor der Abwehr spielt. Aber gerade im Erkennen dieser Spielsituationen gäbe es Defizite bei den himmelblauen Kickern, die den alten Ex-Libero Barsikow manchmal mächtig wurmten.
Letzter Gast des Tages war das himmelblaue Urgestein Thomas Laudeley, der bekanntlich beim VfB Chemnitz seine Töppen schnürt. Laude sprach mit viel Anerkennung von der jungen und zusammengewürfelten VfB-Truppe, die sich im Laufe der Saison gefunden und phänomenal gesteigert hätte. Nachdem der Klassenerhalt in der Winterpause eigentlich schon kein Thema mehr war, ist man mittlerweile wieder an einem Nichtabstiegsplatz dran. Laude hofft natürlich, das die Schwarzgelben von der Beyerstrasse auch dieses Jahr wieder in allerletzter Minute von der Schippe springen können und somit den Nimbus der Unabsteigbaren weiter gerecht werden. Laude warb bei den Fans bereits dafür, im letzten Heimspiel gegen Gotha den VfB ordentlich zu unterstützen.