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Bezirksderby hielt alle in Atem

Dieses Bezirksderby hielt, was es versprach! Von der ersten bis zur letzten Minute schlug es mit seinem wechselvollen Geschehen die 18.000 im Dr.-Kurt-Fischer-Stadion in seinen Bann. Daran hatten beide Mannschaften gleichermaßen Anteil, so verschieden auch ihre Spielauffassungen wirkten. Und beide waren auch am Ende im Grunde genommen mit dem Remis zufrieden, weil sie genau wußten, was das gegen einen äußerst ehrgeizigen Kontrahenten bedeutete. [..]

Es war keineswegs Zufall, daß es in diesem bewegten Treffen [..] drei Foulstrafstöße gab, von denen zwei zu Toren führten. Nicht etwa auf übergroße Härte beider Mannschaften war das zurückzuführen, sondern auf den immensen Angriffsschwung, den beide entwickelten. Beim ersten Strafstoß war der quicklebendige Routinier Beier urplötzlich im FCK-Strafraum aufgetaucht, beim zweiten wurde J. Müller beim Sturmlauf gebremst. Aber typisch für das angriffsbetonte Spiel vor allem der dritte Strafstoß, bei dessen Ausführung Müller in der 64. Minute an Croy scheiterte. Der Mittelstürmer hatte Erler freigespielt, der - nicht nur in dieser Situation - großartigen Blick für den freien Raum besaß und die Lücke in der Zwickauer Abwehr erkannte. Erler umspielte dann noch Croy, und ein Treffer wäre unvermeidbar gewesen, wenn ihn der Tormann nicht zu Fall gebracht hätte.

Die Zwickauer versuchten das Feuer mit raumgreifenden, weiten Pässen, oft diagonal angelegt, zu entfachen, und sie hatten damit vor allem in der ersten Halbzeit Erfolg. An die Latte klatschte es dann gleich zweimal in der 55. Minute, als der FCK seine Großoffensive, die in erster Linie auf schnellen Dribblings, Angriffen über die Flügel und Fernschüssen beruhte (hohe Bälle bereiteten Croy allerdings keine Schwierigkeiten), noch energischer und auch überlegter als vor der Pause vortrug. Neubert, Zeidler und Erler schufen da größte Gefahr für Sachsenring.

(Günter Bonse)