CFC erlebt Déjà-vu!
von Lenny
Der Chemnitzer FC hat zum zweiten Mal in dieser Spielzeit drei Treffer in der Fremde erzielt und dabei erneut den Platz als Verlierer verlassen. Vor 15.000 Zuschauern im altehrwürdigen „Stadion an der Grünwalder Straße“ unterlagen die Glöckner-Schützlinge dem TSV 1860 München mit 3:4. In der 93. Minute sorgte Owusu für Ekstase bei den Platzbesitzern und Enttäuschung bei den Gästen. Wie schon beim Spiel in Mannheim stehen die CFC-Kicker mit leeren Händen dar, und durch den Sieg von Viktoria Köln beim FC Ingolstadt sogar wieder auf einem Abstiegsplatz.
Hoheneder der neue Hosiner
Im Vergleich zum Heimsieg gegen die zweite Mannschaft des FC Bayern München musste CFC-Coach Glöckner auf die gelb-gesperrten Bohl und Bozic verzichten. Dafür fing Maloney im defensiven Mittelfeld sowie Tallig als hängende Spitze an. Außerdem rückte Bonga für Tuma in die Startformation. Die himmelblauen Akteure – unterstützt von 900 Fans, von denen sich nicht alle vor, während und nach der Partie friedlich verhielten – ging mit der ersten Möglichkeit in der zweiten Minute in Führung. Einen butterweichen Garcia-Freistoß drückte Kapitän Hoheneder über die Linie.
Löwen werden stärker und angriffslustig
In der Folgezeit bauen die Löwen, die in der Rückrunde noch gänzlich ohne Niederlage sind, immer mehr Druck auf und kommen zu gefährlichen Chancen. In der zwölften Minute musste Jakubov gegen Lex das erste Mal sein Können zeigen. Drei Minuten später köpfte Lex an den Pfosten. In der 22. Minute prüfte Mölders den himmelblauen Schlussmann via Distanzschuss. Der nächste Treffer blieb aber den sächsischen Gästen vorbehalten.
Chemnitz kontert, München antwortet
Einen langen Ball klärt Löwen-Verteidiger Erdmann vor die Füße von Hosiner, der – anstatt aus spitzem Winkel selbst abzuschließen – den freien Tallig sieht, welcher in der 36. Minute den Ball aus elf Metern zum 2:0 über die Linie schiebt. Für den Youngster war es der fünfte Saisontreffer. Fünf Minuten später gestattet Langer Lex freies Geleit, der Jakubov aus Nahdistanz überwindet und zu einem psychologisch ungünstigen Zeitpunkt verkürzen kann. In der 44. Minute hatten auf der Gegenseite Tallig und Hoheneder den dritten CFC-Treffer jeweils auf dem Kopf.
Löwen beißen doppelt zu und drehen Partie
Die Löwen blieben auch nach dem Seitenwechsel am Drücker, forcierten den schnellen Ausgleich. Allen voran Mölders – mit zwölf Treffern Toptorschütze – machte ordentlich Betrieb und stellte die himmelblaue Innenverteidigung um Hoheneder um Reddemann ein ums andere Mal vor Probleme. In der 56. Minute war allerdings Oesterhelweg, der eine Minute zuvor für Tallig in die Partie kam, beteiligt, als er im Strafraum Steinhart plump von den Beinen holte. Den berechtigten Foulelfmeter verwandelte der erfahrene Gebhart sicher. In der 59. Minute drosch Mölders den Ball zum 3:2 in die Maschen; Jakubov war bei beiden Gegentreffern chancenlos.
Hosiner trifft gegen Ex-Club
Gegen den 1. FC Magdeburg war er gesperrt, gegen die kleinen Bayern ging er leer aus – doch gegen seinen Ex-Verein knipste Hosiner wieder. Der 30-jährige Österreicher, der 2007 mit den A-Junioren den DFB-Junioren-Vereinspokal mit seinem entscheidenden Treffer beim 2:1-Finalsieg gegen den VfL Wolfsburg für den TSV 1860 München holte, glich in der 65. Minute mit einem sehenswerten Schlenzer von der Strafraumgrenze aus. Damit war das Spiel aber noch nicht vorbei, denn den Löwen gelangen – wie zuletzt auch den Waldhof-Buben – noch ein Lucky-Punch. Nach intensiven und hart umkämpften 93. Minuten köpfte Owusu nach einem durch Reddemann unglücklich verschuldeten Eckball zum Siegtreffer ein.
Die nostalgische Anzeigetafel im altehrwürdigen „Stadion an der Grünwalder Straße“ vermeldete einen 4:3-Heimsieg, wodurch die Serie des TSV 1860 München damit bestehen und im Fußballjahr 2020 weiterhin ungeschlagen bleibt. Die Glöckner-Schützlinge kassierten stattdessen ihre erste Niederlage. Eine denkbar unglückliche und unnötige, die sie auf einen Abstiegsplatz katapultiert.
Wertung: 4,0
Beste Himmelblaue: Hosiner, Tallig
Pressestimmen
kicker.deOwusus Last-Minute-Treffer lässt 1860 jubelnIn einem spannenden Spiel zwischen 1860 München und dem Chemnitzer FC gehen die Gastgeber am Ende als glücklicher Sieger vom Platz. Die Löwen kamen nach einem 0:2 zurück, gingen selbst 3:2 in Führung und kassierten das 3:3. In der Nachspielzeit brachen alle Dämme, als Owusu zum 4:3-Endstand traf. [..]
mdr.deLast-Minute-Schock für Chemnitzer FC[..] Nach dem Wechsel schalteten die Münchner Löwen in den Turbo-Gang. Lohn war zunächst das 2:2 per Foulelfmeter durch Timo Gebhart (56.). Zuvor hatte der eingewechselte Maximilian Oesterhelweg seinen Gegenspieler im Strafraum zu Fall gebracht. Nur zwei Minuten später sorgte Torjäger Sascha Mölders für das 3:2 nach Zusammenspiel mit Lex und Phillipp Steinhart. Chemnitz suchte seinerseits jedoch auch den Weg nach vorn und belohnte sich mit dem 3:3 durch Philipp Hosiner (65.), der einen gravierenden Fehlpass von Efkan Bekiroglu im Spielaufbau nutze und den Ball aus 20 Metern ins Eck schlenzte. In der Folge spielten beide Teams auf Sieg. Dieser gelang den Hausherren durch einen Lucky Punch durch "Joker" Prince Osei-Owusu per Kopf nach einer Ecke in der Nachspielzeit zum 4:3. [..]
blick.deCFC verliert Torspektakel in München!Der Chemnitzer FC steht vor 15.000 Zuschauern im "Stadion an der Grünwalder Straße" am Ende mit leeren Händen da. Owusu köpfte in der 93. Minute zum 4:3-Siegtreffer für die Gastgeber ein. Zuvor waren die Himmelblauen im ersten Durchgang durch Hoheneder und Tallig mit 2:0 in Führung gegangen, in der zweiten Halbzeit egalisierte Hosiner den 2:3-Rückstand sehenswert. Jedoch konnte die CFC-Kicker - wie auch schon beim SV Waldhof Mannheim - das 3:3 nicht über die Bühne bringen. [..]
freiepresse.deTrotz Führung: Chemnitzer FC verliert beim 1860 München[..] Kurz darauf war es der TSV-Chef -Torschütze vom Dienst, Sascha Mölders, der in der 58. Minute das 3:2 für die Gastgeber erzielte und somit das Spiel komplett drehte. Die Himmelblauen wackelten danach. Dann schaltete sich Hosiner, der in der Vergangenheit auch schon das Trikot des TSV 1860 trug, ein. Er nutzte einen Fehlpass der Gastgeber, um von der Strafraumgrenze abzuziehen und zum 3:3 einzunetzen. Anschließend hatte der Münchener Traditionsverein mehr vom Spiel, wenngleich der CFC den Laden zusammenhielt und durch Hosiner und Davud Tuma Möglichkeiten für den vierten Treffer hatte. Schließlich markierte München in der 2. Minute der Nachspielzeit das 4:3.
tag24.deIrre! CFC verspielt 2:0-Vorsprung und verliert in der Nachspielzeit bei 1860Wie bitter ist das denn! Der CFC verliert nach 2:0-Führung und 3:3-Ausgleich in der Nachspielzeit ein völlig irres Spiel! Vor 15.000 Zuschauern gewannen am Ende die gastgebenden Münchner Löwen mit 4:3. Die Chemmitzer führten 2:0. Dann verteidigten sie drei Mal schlecht, lagen plötzlich zurück, bevor Philipp Hosiner mit seinem Schuss ins rechte Dreiangel das 3:3 erzielte. Half alles nichts. In der 92. köpfte Prince Osei Owusu zum Sieg für die 1860-er ein. [..]
Spielerstimmen
Sascha Mölders (1860) bei tz.de:"Wenn du hier im Grünwalder Stadion spielst, liegst 0:2 hinten, dann weißt du: Das Spiel ist nicht entschieden! Die Zuschauer haben gemerkt, dass wir eine Rolle nach der anderen machen. Wir haben einen unglaublichen Aufwand betrieben in der zweiten Halbzeit."
Philipp Hosiner (CFC) bei tz.de:"Das war Kinderfußball von uns, nicht abgeklärt genug. Wir gehen 2:0 in Führung, Sechzig muss kommen, das war kein Drittliganiveau von uns. Da gehören wir alle dazu. Wir laufen auswärts bei 2:0 in Konter. Sechzig kommt mit dem Publikum zurück, dann ist das ganze Stadion da. Am Ende waren wir nicht abgeklärt genug, bekommen einen Standard und stehen ohne Punkte da."
Trainerstimmen
Patrick Glöckner (CFC) bei mdr.de:"Es waren gute Momente dabei. Wir gehen 2:0 in Führung. Aber man hatte nie das Gefühl, dass das Spiel entschieden ist. Wir sind beim 1:2 nicht in die Umschaltbewegung reingekommen. Wir wollten hier einen Punkt mitnehmen. Den haben wir knapp verpasst. Das Spiel war ausgeglichen, mit viel Offensiv-Power."
Michael Köllner (1860) bei mdr.de:"Es war von der Dramaturgie ein Spiel, was man sich nicht ausdenken kann. Das 3:3 war ein Genickschlag, genauso wie die zwei ersten Tore des CFC. Unser Team hat eine Riesen-Mentalität gezeigt. Wir haben hinten raus noch an den Sieg geglaubt. Wir haben heute generell offensiv gespielt, schon von der Aufstellung her."