Es war die Erlösung pur, als Schiedsrichter Schößling aus Leipzig die Sachsenpokalpartie zwischen dem VFC Plauen und dem Chemnitzer FC abpfiff. Chemnitz siegte verdient mit 2:0 (0:0) und alles, was himmelblau war, lag sich in den Armen.
Doch der Weg zu diesem Erfolg war lang. CFC-Trainer Frank Rohde hatte seine Mannschaft auf 4 Positionen umgestellt. Für Priso, Fillinger, Meyer und Schindler liefen Kanitz, Wächtler, Meissner und Lenk von Anfang an auf.
Der Regionalligist ließ dann vor 2130 Zuschauern keinen Zweifel, wer das höherklassige Team ist. In den ersten 15 Minuten war Plauen nur damit beschäftigt, den Ball möglichst vom eignen Tor fern zu halten. Kanitz hatte bereits nach 2 Minuten ein erstes Achtungszeichen gesetzt. Nach rund einer Viertelstunde spielte dann auch der heimische VFC mit, doch die Himmelblauen blieben dominierend. Wächtler kam nach einer Lenk-Flanke einen Schritt zu spät (25.). Gut 10 Minuten vor der Pause musste Chemnitz kurz um Libero Steffen Karl bangen. Er hatte an der Strafraumgrenze einen gegnerischen Ellenbogen ins Gesicht bekommen. Nach einer kurzen Behandlungspause ging es für ihn weiter.
In den 5 Minuten vor der Halbzeitpause nahmen die Chemnitzer noch einmal das Plauener Gehäuse unter Beschuss. Fast im Minutentakt feuerten Meissner (40.), Lenk (43.) und Göhlert (45.) auf das von Jiri Hruby gehütete VFC-Tor. Die Führung für die Gäste wäre zu diesem Zeitpunkt längst fällig gewesen und vor allem auch verdient. Denn aus einer soliden Abwehr wurden teils schöne Spielzüge gezeigt, deren Abschluss aber leider noch Wünsche offen ließ.
Nach der Pause wurde das Spiel in der Quantität ärmer an Ereignissen, dafür erhöhte sich die Qualität – zumindest aus CFC-Sicht. In Minute 53. stürmte Fabio Pinto Richtung Hruby-Kasten und wurde dabei von Findeisen gelegt. Da Findeisen dem Schiri sein andere Sichtweise zu dieser Aktion wohl mit ziemlich ehrlichen Worten darlegte, war für ihn nach Rot Feierabend. Und auch Torwart Hruby holte sich gleich noch eine Gelbe Karte für Meckern ab. Nach dem dann Hruby und seine Plauener Kollegen ihre Mätzchen beendet hatten, durfte Zivic endlich schießen – in die Arme von Hruby. Es war wieder wie immer, nicht einmal Elfmeter halfen dem bis dato noch torlosen CFC zum Erfolg.
Plauen hernach also nur noch zu 10, doch der CFC konnte nicht mehr den Druck aus der ersten Spielhälfte aufbauen. Zudem wurde insbesondere nach dem Elfmeter das Spiel hektischer. Große Gefahr in dieser Phase gab es für die Chemnitzer jedoch nicht, Süssner musste nur bei einem Freistoß eingreifen (64.).
Und als Chemnitz dann ca. 20 Minuten vor Ultimo analog zum Uerdingen-Spiel langsam in Nervosität verfiel, da kam Lenk. Nach einer Flanke von rechts konnte Hruby Lenks Kopfball noch an die Querlatte lenken, doch im Nachsetzen köpfte Lenk ein. Die gute Stimmung im CFC-Block war nun ausgelassen. Und irgendwie dacht fast keiner mehr daran, dass das Spiel noch aus der Hand gegeben werden könnte.
Und Plauen tat auch alles, um dies zu unterstreichen. Nur in Minute 82 musste Kanitz vorm Tor gegen 3 alleinstehende Plauener in höchster Not zur Ecke klären.
Statt dessen konterte Chemnitz über Pinto und Fillinger, die aber fahrlässig die entgültige Entscheidung vergaben (87.).
Als dann bei einem Freistoß und einer anschließenden Ecke VFC-Torwart Hruby die Verlängerung erzwingen wollte und seinen Kasten verließ, schnappte sich Schindler den abgewehrten Ball, rannt übers ganze Spielfeld und schob zum 2:0 ein. Als Sekunden später Schiri Schößling die Partie beendete kannte der Jubel keine Grenzen mehr. Die abgefallene Bürde der Torlosserie war mehr als deutlich zu spüren. Und bei der Mannschaftswelle wurde gewartet bis auch der letzte Spieler sich eingereiht hatte. Überschwänglich ließen sich Jendrossek, Pinto und Kollegen am Zaun feiern. Die Basis für die Wende ist gelegt, nun muss nur in Berlin nachgesetzt werden.
PS: Die Auslosung des Achtelfinales erfolgt am 05.09.2004 in der Halbzeitpause der Landesligapartie zwischen dem Bischofswerdaer FV 08 und Sachsen Leipzig II.
[..] Es war die 50. Minute, als das Grauen und die lange Durststrecke beendet sein sollten. Doch symptomatisch für die Situation des Chemnitzer FC: Zivic scheiterte mit einem Foulelfmeter am starken VFC-Keeper Hruby. [..] Wie unvermögend der CFC in Überzahl seine Konterchancen ausspielte, lässt für den Regionalliga-Alltag Schlimmstes befürchten.