Vorbericht

3. Runde - Sachsenpokal - Saison 2013/2014
Döbelner SC
Döbelner SC
2:8
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC

Spiel 1 nach der "Münster-Schande" und der "Ära Gerd Schädlich"...

von Timo Görner

...wo jeder eine Reaktion der 11 Spieler auf dem Platz erwartet. Vom Begriff "Mannschaft" möchte ich an dieser Stelle betont Abstand nehmen.

Die letzte Saison unseres Gegners

2001 in die Bezirksliga Leipzig abgestiegen, gelang 2011/2012 der lang ersehnte Wiederaufstieg in die höchste sächsische Spielklasse, mit drei Punkten Vorsprung vor der Zweiten des 1. FC Lok Leipzig. Der Klassenerhalt war das Ziel der vergangenen Spielzeit, das erst im letzten Spiel erreicht wurde. Im "Fernduell" mit dem BSC Freiberg unterlag man dem Bischofswerdaer FV 08 zwar mit 1:3, profitierte aber vom 1:2 des direkten Konkurrenten gegen den feststehenden Absteiger BSG Chemie Leipzig. 3 Punkte war man besser, 8 Tore schlechter als die Bergstädter. Ein denkbar knappes und glückliches Ende der ersten Spielzeit in der Landesliga seit 2001.

Der Start war durchaus gelungen. Nach 3 Begegnungen und 7 Punkten hatte man bereits zum zweiten Mal nach dem Auftakt die Tabellenführung inne. Mit der BSG Chemie (3:1) und Borea Dresden (1:1) waren zwei der drei Gegner spätere Absteiger. Sieg Nr. 2, gegen unseren Endspielgegner von 2012, dem VfL Hohenstein-Ernstthal (1:0), rundete das Bild erst mal ab. Letztendlich sollten aus den folgenden 27 Spielen 23 Zähler hinzukommen. Spieltag vier sah die erste Pleite in Freiberg (0:2). Am 24.11.2012 wurde das letzte Punktspiel 2012 bestritten, das folgende fiel der Witterung zum Opfer. Platz 8 war insgesamt erfreulich, 18 Punkte waren in Ordnung und mit 7 Zählern auf den ersten Absteiger ein solides Polster eingefahren, zumal ja noch 5 Vereine dahinter lagen.

Der Start ins Jahr 2013 begann mit einem "Nachzügler" aus 2012 und ging in Bischofswerda (0:2) verloren wie auch das folgende Duell in Hohenstein-Ernstthal (1:2). Weitere Spielabsagen aufgrund des hartnäckigen Winters bestimmten auch beim DSC das Frühjahr. Der Trend ging Richtung Tabellenkeller, Pleiten wie in Eilenburg und gegen Radebeul (jeweils 0:3) machten das Leben schwerer. Beim FC Grimma (1:6) präsentierte man sich eher abstiegsreif ebenso wie gegen RB Leipzig II oder beim Meister Neugersdorf (je 0:5). Auch gegen Absteiger Chemie Leipzig (1:2) blieb man sieglos. Dass es am Ende dennoch reichte, war dem Heimsieg im drittletzten Spiel gegen Budissa Bautzen II geschuldet; das 3:0 brachte die 3 Punkte, welche man schlussendlich besser war.

Die Heimbilanz lag knapp im positiven Saldo bei 6 Siegen und 5 Niederlagen, negativ die Torbilanz (22:23). Auf Reisen kassierte man 10 Niederlagen in 15 Begegnungen. Dreimal durfte man sich über den Sieg freuen, 33 Gegentore waren eigentlich zu viel und die drittschlechteste Gast-Defensive. 37:56 Tore insgesamt waren offensiv knapp über dem Strich (11.), defensiv ausbaufähig (14.). Im Landespokal schaffte man es bis ins Halbfinale und warf dabei im Viertelfinale den kriselnden Regionalligisten VFC Plauen (2:1) aus dem Rennen. Erst in Neugersdorf (0:2) war Endstation. Gegner zuvor waren der SSV Stötteritz und VfB Zwenkau.

Delegierungen für diese Saison bislang

Unter den Veränderungen ist nur ein Name, welcher dem himmelblauen Leser etwas sagt. Und dies ist Sebastian Gasch (31), uns noch bekannt aus den Spielen gegen den ZFC Meuselwitz. Eben von den Zipsendorfern wechselte er nach der letzten Spielzeit zum Landesligisten. 2008 zum ZFC gewechselt, entwickelte er sich dort zum Leistungsträger mit 55 Toren in 4 Jahren. 2012/2013 lief es nicht mehr, nur ein Treffer in 18 Begegnungen stehen zu Buche. Der Wechsel nach Döbeln ist eine Rückkehr zu den Wurzeln. 2001 begann Gasch seine Laufbahn im Herren-Bereich mit dem Aufstieg aus der DSC A-Jugend in die 1. Mannschaft. Über Grimma und Eilenburg ging es dann nach Meuselwitz.

Der Trainer

Thomas Kupper (47) ist seit Beginn dieser Saison der Chef der Landesliga-Mannschaft. Der gebürtige Riesaer war als Spieler unter anderem für die BSG Stahl zu DDR-Oberligazeiten und nach 1990 für den damaligen FV Dresden-Nord aktiv. 2003 wechselte er als damaliger Nachwuchstrainer beim DSC zum damaligen SC Riesa und wurde dort einer der Initiatoren der "Fußball-Akademie Riesa" zur gemeinsamen Ausbildung der Talente der vier lokalen Vereine TSV Stahl, ESV Lok, SC und SG Canitz. Später ging es zur wieder belebten BSG Stahl Riesa, mittlerweile Landesliga während der SC Riesa in der Kreisliga agiert. Kupper löste Axel Frank ab, der Anfang Mai 2013 das Handtuch warf.

Die Mannschaft

Nummer 1 im Tor ist Torsten Jentzsch (28), sein Vertreter Alexander Löser (28). Die Abwehr sieht Patrick Peschel (25), Steffen Zerge (23), Christoph Jahn (20) und Kapitän Sebastian Heyna (28) als Gerüst. Im Mittelfeld haben Christian Partzsch (30), Tommy Jähnigen (23), Ronny Singer (25) und Sebastian Seidel (29) die Nase vorn. Im Sturm sind Sebastian Gasch (30) und Martin Schwibs (24) die festen Größen. Gasch kommt aktuell auf ein Tor, Schwibs übertrifft ihn mit bislang vier Treffern, dazu einem Tor im Sachsenpokal. Er stammt aus der Nachwuchsabteilung des nicht mehr existenten FC Sachsen Leipzig. Christian Partzsch wiederum ist wie Gasch ein Heimkehrer, wurde 2002 aus der A-Jugend zur 1. Mannschaft berufen. Über den damaligen SV Grimma und Budissa Bautzen ging es zwischenzeitlich wie Gasch nach Australien. Eine Mannschaft mit bis auf Gasch für uns unbekannte Größen.

Die aktuelle Saison bislang

Der DSC steckt wieder im Abstiegskampf. Aktuell belegt man Platz 14 und wäre damit wieder in der Bezirksliga gelandet. Der Start ging daneben, beim Aufsteiger FC Stollberg aus der Bezirksliga West bzw. Chemnitz (0:1). Der angestrebte erste Sieg zum Heimauftakt gelang nicht, gegen Bischofswerda reichte es nur zum 1:1. Ohne Punkte blieb man beim zweiten Aufsteiger, dem Ex-Verein von Trainer Thomas Kuppe. Die BSG Stahl Riesa schickte den DSC mit 5:2 nach Hause. Den bislang einzigen Punktspielsieg landete man gegen Aufsteiger Nr. 3 mit dem SV See 1990 (2:1). 4 Punkte aus 4 Spielen – 3 davon gegen Neulinge - nicht unbedingt verheißungsvoll für die weitere Saison und auch richtungsweisend. Nur ein Punkt kam aus den folgenden 4 Begegnungen zustande, bei den Kickers Markkleeberg (2:2). Auf eigenem Rasen holten sich die II. des FSV Zwickau (1:3) und der Staffelfavorit SV Einheit Kamenz (0:1) alle 3 Punkte und reisten wieder ab. Erfolglos auch die Dienstreise nach Hohenstein-Ernstthal (0:3). Macht 5 Punkte aus 8 Begegnungen, mehr als Abstiegsplatz 14 ist da nicht zu erreichen. Das Spiel gegen den CFC zeitigte man durch ein 3:1 nach Verlängerung beim BSC Rapid Chemnitz und verhinderte damit ein nettes Ortsderby. Auf Reisen wie zu Hause belegt man jeweils auch Rang 14, nur 2 Gemeinschaften haben im eigenen Stadion weniger Tore erzielt (4). Es wird ein harter Kampf um den Klassenerhalt, nach der "Kür" mit dem CFC tritt man beim VfB Fortuna Chemnitz an, die derzeit gegen den Durchmarsch in die Bezirksliga kämpfen.

Das Umfeld

Vergangene Saison begeisterten sich 314 zahlende Besucher im Schnitt für die Heimspiele des DSC 02/90 in der Landesliga. Den größten Andrang erlebte man dabei gegen die BSG Chemie Leipzig mit durchaus beachtlichen 740 Fußballfreunden, trotz des Anstoßtermins an einem Mittwoch dem 20.05.2013 um 15.00 Uhr. Eingestuft als "Sicherheitsspiel" wurde die Begegnung ins "Stadion Bürgergarten" verlegt, konnte dort aufgrund der Platzverhältnisse aber zweimal nicht angepfiffen werden. Die reguläre Arena des DSC ist offiziell der "Heinz-Gruner-Sportpark" an der Fichtestraße, der 5.000 Zuschauern Platz bietet. Davon dürfen 250 Besucher im Trockenen sitzen. August 2002 wurde die alte Anlage durch die Flut der nahe gelegenen Freiberger Mulde weitestgehend zerstört. Der Neubau gelang dank Fördermittel und persönliches Engagement der Mitglieder und war knapp ein Jahr später fertiggestellt. Dazu zählten nun zwei Kunstrasenplätze mit Flutlicht und eine Leichtathletikanlage. Der Kabinen- und Sozialtrakt wurde erweitert. Als besondere „Schmuckstücke“ gibt es eine elektronische Anzeigetafel. Das letzte Heimspiel gegen den SV Einheit Kamenz sahen übrigens 215 Fußballfreunde, ausgetragen im "Stadion Bürgergarten" an der Friedrichstraße wie bislang alle Punktspiele in dieser Saison. Auch der CFC darf am Sonntag dort antreten. 4.500 Zuschauer finden hier Platz, 2.000 im sitzenden Zustand.

Hauptträgerbetrieb ist die örtliche Sparkasse. Der Gesamtverein darf sich über stetig steigende Mitgliederzahlen freuen, 1990 mit eher kümmerlichen 56 nach der Gründung aus der BSG Motor gestartet sind mittlerweile 928 Sportfreunde im DSC organisiert. Vereinschef ist Heiner Hellfritzsch, Geschäftsführer der Wohnungsgenossenschaft "Fortschritt" Döbeln e.G.".
3. Runde - Sachsenpokal - Saison 2013/2014
Sonntag, 13. Oktober 2013, 14:00 Uhr
Stadion "Am Bürgergarten", Döbeln
Zuschauer: 1.420
Schiedsrichter: Albert (Tannenbergsthal/Muldenhammer)


Tore

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele00000:0
Heimspiele00000:0
Auswärtsspiele00000:0
Ligaspiele00000:0
Pokal-/Relegationsspiele00000:0