Vorbericht

18. Spieltag - 3. Liga - Saison 2014/2015
SG Sonnenhof Großaspach
SG Sonnenhof Großaspach
1:0
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC

Nachlegen bei der Premiere gegen den Aufsteiger aus dem Süden...

von Erik Büttner

...zum einen weiter punkten, zum anderen ist dies das erste Spiel des CFC gegen die SG Sonnenhof Großaspach überhaupt.

Die letzte Saison unseres Gegners

Der Aufstieg in die 3. Liga ist Teil der bemerkenswerten sportlichen Aufwärtsentwicklung der letzten 11 Jahre. Hervorgegangen aus einer "Freizeit- und Thekenmannschaft" spielten die Süddeutschen noch 2003 in der damals fünftklassigen Verbandsliga Baden-Württemberg. 2005 gelang der Sprung in die viertklassige Oberliga. Nachdem der Sprung in die neue Regionalliga Süd 2008 zunächst verpasst wurde stieg man in diese 2009 auf und spielte fortan eine gute Rolle. Schon 2012 wurde der Aufstieg in Liga 3 als Zweiter zumindest tabellarisch nur knapp verpasst.

In der vergangenen Saison gewann die SGS die Südwest-Staffel, diesmal aber nicht gleichbedeutend mit dem direkten Aufstieg aufgrund der wieder mal reformierten 4. Liga. Der SC Freiburg II und Mainz 05 II wurden jeweils um 8 Punkte distanziert. Bereits 2 Spiele vor dem Finale war Rang 1 nicht mehr zu nehmen. Der Grundstein für den "Platz an der Sonne" war die enorme Auswärtsstärke; in 16 gewerteten Begegnungen ging nur ein Spiel verloren, dafür wurden 11 Spiele gewonnen. Mehr als 33 Tore erzielte keine andere Mannschaft auf fremdem Platz. In der Heimbilanz waren 3 Teams besser, 4 Spiele gingen verloren. An Spieltag 10 wurde erstmals die Tabellenführung erreicht, dann wieder von Runde 19 bis 21 wieder erobert. In Runde 26 ging es dann bis zum Ende auf den Spitzenplatz. Die beiden Highlights setzte man beim 5:1 in Frankfurt gegen Eintracht II und mit dem gleichen Ergebnis gegen Ex-Bundesligist FC Homburg 08. Enttäuschend hingegen war das 1:5 in Kaiserslautern. Gegen VfR Wormatia Worms sahen die Fans im Spiel nach dem fest gemachten Staffelmeister noch mal ein Torfestival (6:5). Die SG bot mit 71 Toren die beste Offensive der Liga, 37 Gegentore sprachen für eine zumindest starke Defensive (4.). Im Landespokal wurde der große Wurf indes verpasst; die Stuttgarter Kickers (0:2) waren im Halbfinale besser. In der Relegation genügte schließlich ein Tor in beiden Duellen gegen den Nord-Champion aus Wolfsburg mit dem "goldenen Tor" im alten VfL-Stadion. Damit setzten sich beide Gemeinschaften aus der Süd-West-Abteilung durch.

Delegierungen für diese Saison bislang

Mit 5 Ab- und 8 Neuzugängen gab es keinen großen Umbruch nach dem Sprung in die 3. Liga.

Für Abwehrmann Moritz Kuhn (23/Sandhausen) ging es gleich noch mal eine Etage höher, der Rest spielte keine Rolle.

Die "großen Kracher" sind bei den Neuen nicht zu vermelden, das ist nicht überraschend. Für das Tor wurde der Deutsch-Serbe Bojan Spasojevic (19) aus der A-Jugend des FC Augsburg verpflichtet. Für die Abwehr zog es Sebastian Schiek (24) aus Karlsruhe zur SG, beim KSC ohne die Perspektive in Liga 2. Julian Leist (26) spielte zuletzt bei den Stuttgarter Kickers und war dort 2012/2013 eine feste Größe. Vergangene Saison reichte es zu 20 Einsätzen, in der Frühjahrsrunde 2014 wurde er kaum noch berücksichtigt. Im Mittelfeld gibt es zum mittlerweile zweiten Mal innerhalb von einem Jahr ein Wiedersehen mit Josip Landeka (26). Nach Darmstadt spielt er diesmal im Trikot der SG Sonnenhof. Seine Bilanz bei den "Lilien" nach dem Wechsel Januar 2014 aus Chemnitz: 10 Spiele und 3 Vorlagen. Für den Kroaten ist Großaspach nach den Stuttgarter Kickers, Wehen Wiesbaden, Jena, Chemnitz und Darmstadt die bereits 6. Station in Liga 3 in den letzten 6 Jahren. Pascal Sohm (22) war zuletzt bei Regionalliga-Absteiger SSV Ulm 1846 am Ball. Claudio Bellanave (22) agierte bislang beim FC Homburg aus der alten Spielklasse. Nico Granatowski (23) wiederum stand bis Juli 2014 im Kollektiv des Relegationsgegners aus Wolfsburg, Referenz dort: 4 Tore + 7 Vorlagen. Er kommt aus der Nachwuchsabteilung des VfL. Einen gewissen Namen hat der Neue im Angriff, der Brasilianer Cidimar (30). Er stand bis Juli 2014 in Diensten von Zweitligist VfR Aalen und kennt den CFC noch aus der Saison 2011/2012. Er spielte dort zuletzt keine wichtige Rolle mehr. Stationen davor waren unter anderem der FSV Frankfurt und die SG Dynamo Dresden.

Die aktuelle Saison bislang

Mit Platz 17 wäre man nach 38 Spieltagen mit Sicherheit zufrieden, denn der Klassenerhalt war und ist das Ziel für den kleinen Verein. Ambitionen wie in Heidenheim oder Aalen sind hier nicht verkündet. Zum Auftakt war die Ausbeute sehr ordentlich, die ersten 3 Spiele wurden ohne Niederlage bestritten. Im Duell der beiden Relegationssieger und Aufsteiger besiegte man Fortuna Köln knapp mit 2:1. Es folgten durchaus beachtliche 1:1-Remis in Duisburg und gegen die Stuttgarter Kickers. In Runde 4 gab es den ersten Dämpfer in Unterhaching (1:3). Die Partie bildete den Start des Gangs in den Tabellenkeller mit kurzen Lichtblicken wie dem 3:1 in Rostock. Zu Hause klemmte die Säge, man konnte bis zum 16. Spieltag keine weitere Begegnung gewinnen. Dynamo Dresden (1:3) und Wehen Wiesbaden (0:3) holten sich die 3 Zähler bei der SG. Zumindest wurde die 3. Heimpleite gegen den VfB Stuttgart II (3:3) verhindert und ein 1:3 noch ausgeglichen. Gegen Erfurt lag der 2. Heimsieg bis zur 89 Minute "in der Luft", bevor die Thüringer das 1:1 machen konnten. Auf Reisen wurden nach dem Sieg in Rostock alle 5 folgenden Gastspiele verloren. Die Schwaben blieben in Cottbus (0:2), Münster (1:3), Kiel (1:3), Regensburg (0:2) und auch Osnabrück (0:2) ohne Zählbares. Nach Spieltag 16 war man schließlich mit nur 11 Punkten am Tabellenende angekommen. 9 sieglose Spiele am Stück waren zu wenig für mehr.

Konsequenzen auf der Trainerbank gab es, aber anders. Rüdiger Rehm ließ sein Amt für die Trainerausbildung ruhen, für ihn übernahm mit Uwe Rapolder bis Saisonende eine erfahrene Kraft. Und das mit Erfolg, beide Punktspiele unter seiner Leitung wurden siegreich gestaltet und der Sprung auf Rang 17 geschafft. Gegen Aufsteiger Mainz 05 II (3:1) gelang der erste Sieg seit dem 26.08.2014 und in Halle (2:0) überzeugte man mit einer soliden Defensive und mutigen wie effektiven Offensive in der Schlussphase. Als Heimteam sind 4 Teams aktuell schlechter, die SGS holte 10 Punkte. Auf Reisen das gleiche Bild. Die Torbilanz von 20:30 spricht für eine durchschnittliche Offensive (12.) und eine Defensive, die nur knapp über dem Strich steht. In der Liga lief es zuletzt gut, im Landespokal reihte man sich in die Reihe der Vereine aus Dresden, Erfurt, Stuttgart (Kickers), ein die vorzeitig gescheitert sind. Oberligist SGV Freiberg Fußball war hier die Endstation (0:1), währen die Stuttgarter Kickers beim FV Ravensburg (0:1) scheiterten. Somit bleibt der DFB-Pokal in Großaspach auch mindestens ein Jahr ein Traum der Fans.

Der Trainer

Uwe Rapolder (56) übernahm das Amt am 28.10.2014 sozusagen als "Stellvertreter" für Rüdiger Rehm bis Ende der Saison. Der Aufstiegstrainer bastelt seit Juli 2014 an seinem "DFB-Fußball-Lehrer" in Hennef. Nach der sportlichen Negativentwicklung gegen Ende Oktober 2014 entschloss man sich zu dieser Lösung, um einen Trainer für die Mannschaft zu haben, der ständig 100% im Job steht. Rapolder kennt den CFC unter anderem aus den Spielzeiten 1999/2000 und 2000/2001 in Liga 2 mit dem SV Waldhof Mannheim. Weitere Stationen waren der damalige LR Ahlen, Arminia Bielefeld, 1. FC Köln, TuS Koblenz und bis März 2011 der Karlsruher SC.

Die Mannschaft

Aktuelle Nummer 1 im Tor ist Kevin Kunz (22). Dahinter kommt als Nummer 2 Christopher Gäng (26), dem einen oder anderen vielleicht aus seiner Leipziger Zeit beim 1. FC Lok bekannt. Die Abwehr sieht bislang Kai Gehring (26), den Italiener Felice Vecchione (23), David Kienast (25) und Julian Leist (26) vorn. Beim 2:0 in Halle lief man zunächst mit einer Dreierkette auf, gebildet von Kai Gehring (26), Daniel Hägele (26) und Julian Leist (26). Vecchione fällt noch bis Ende November verletzungsbedingt aus (Muskelfaserriss). Im Mittelfeld haben bislang Shqiprim Binakaj (25), Kapitän und Defensiv-Allrounder Daniel Hägele (25), der Grieche Simon Skarlatidis (23), Nicolas Jüllich (23) und der Italiener Michele Rizzi (26) die meisten Berufungen in ihrer Praxis. Josip Landeka (26) kam in 11 Spielen zum Einsatz, davon in 8 Begegnungen in der Startformation und kommt aktuell auf 3 Vorlagen. Am torgefährlichsten präsentierten sich hier Rizzi mit 4 Torerfolgen und Skarlatidis mit deren 3. Im Angriff kennt man Sahr Senesie (29) aus Chemnitzer Sicht mittlerweile schon, siehe seine Tore mit Borussia Dortmund II und Wacker Burghausen. Der Spieler aus Sierra Leone erzielte bislang 4 Tore und ist damit gemeinsam mit Rizzi der Torschützenbeste der gesamten Mannschaft. Ihm folgen Pascal Sohm (23) mit 2 und Tobias Rühle (23) mit einer "Bude". Neuverpflichtung Cidimar (30) ist bislang nicht die erhoffte Verstärkung, er kam erst in Halle zu seinem ersten Treffer. 28 Spieler bietet man auf, davon 4 Torhüter. 24,9 Jahre im Schnitt liegen über dem des CFC mit 23,8.

Prognose

Es wird schwer, ohne entsprechende Verstärkung im Angriff den Klassenerhalt zu schaffen. Dennoch ist dieser machbar.

Das Umfeld

Mit 3.124 Zuschauern im Schnitt ist man einer der eher kleineren Vereine in der Gunst der Fußballfreunde. Die Zahl ist allerdings eine deutliche Steigerung gegenüber den eher bescheidenen 770 aus der Vorsaison in der Regionalliga Südwest. Zum Vergleich: Die Offenbacher Kickers, die erst in der Rückrunde sportlich Fahrt aufnehmen konnten, kamen auf rund 6.500. Den Saisonauftakt gegen Fortuna Köln wollten 2.600 sehen. Den größten Andrang an den Stadionkassen erlebten die Vereinsverantwortlichen gegen Dynamo Dresden mit 7.300 zahlenden Fans, darunter rund 4.500 Dynamo-Fans. Auch die Stuttgarter Kickers mobilisierten deutlich über dem Schnitt mit 6.400. Eher wenig berauschend war der Zuspruch gegen Erfurt mit 1.200 oder Wehen Wiesbaden mit 1.100. Mainz 05 II wollten zuletzt deren 2.300 sehen. Nach den zuletzt guten beiden Punktspielen sollten die reisenden himmelblauen Fans am Wochenende mit ca. 1.800 bis maximal 2.000 Einheimischen rechnen.

Heimstätte des 700 Mitglieder starken reinen Fußballvereins ist die "Mechatronik-Arena" mit 10.000 Plätzen. 1976 gründete man sich als "Stammtischmannschaft", 1982 trat man dann als FC Sonnenhof Großaspach an. 1994 die Fusion des FC Sonnenhof Kleinaspach mit der 1920 gegründeten SpVgg Großaspach. Gegründet wurde der Verein 1976 übrigens von Uli Ferber, Lebensgefährte einer bekannten deutschen Schlager-Diva. Ziel ist der Verbleib in der 3. Liga, Hauptsponsor ist ein Unternehmen der Getränkebranche. Vereinschef ist Werner Benignus, Uli Ferber sitzt im Aufsichtsrat.
18. Spieltag - 3. Liga - Saison 2014/2015
Samstag, 22. November 2014, 14:00 Uhr
Mechatronik-Arena, Aspach
Zuschauer: 2.003
Schiedsrichter: Heft (Wietmarschen/ Neuenkirchen)


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Der Vergleich

SG Sonnenhof Großaspach Chemnitzer FC
17Tabellenposition4
17
17
1,0
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
28
17
1,6
4 (23,5%)
8 (47,1%)
Siege
Niederlagen
8 (47,1%)
5 (29,4%)
20 : 30
1,2 : 1,8
Tore
Tore pro Spiel
19 : 11
1,1 : 0,6
3:1 gegen FC Hansa Rostock (A), FSV Mainz 05 II (H)Höchster Sieg4:1 gegen SSV Jahn Regensburg (H)
0:3 gegen SV Wehen Wiesbaden (H)Höchste Niederlage0:2 gegen Stuttgarter Kickers (A), FC Rot-Weiß Erfurt (A), SV Wehen Wiesbaden (A)
N-n-n-S-sDie letzten SpieleS-n-U-n-S
2 Siege in Folge
2 Spiele in Folge ungeschlagen
Aktuelle Serienkeine

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele00000:0
Heimspiele00000:0
Auswärtsspiele00000:0
Ligaspiele00000:0
Pokal-/Relegationsspiele00000:0