Vorbericht

2. Spieltag - 3. Liga - Saison 2019/2020
FC Viktoria Köln
FC Viktoria Köln
3:2
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC

CFC zu Gast beim Heimauftakt des FC Viktoria Köln in Liga 3 …

von Timo Görner

… der nach dem 3:3 in Rostock am 1. Spieltag entsprechend Selbstbewusstsein getankt haben dürfte, wurde doch ein 0:3 noch aufgeholt und war sogar der Sieg durchaus möglich.

Das letzte Spieljahr unseres Gegners:

Brachte nach dem knappen Aus in der Relegation 2017 gegen Jena aufgrund der Auswärtstorregel und Platz 2 in der Vorsaison hinter Uerdingen den ersehnten Sprung in die 3. Liga während dessen der SC Fortuna Köln den bitteren Gang in die Regionalliga antreten musste. Eine Art "Machtwechsel" was die Nr. 2 in der Domstadt hinter dem großen 1. FC Köln anbelangt. Und auch diesmal ging es bis zum letzten Spieltag, diesmal um Staffelsieg und jetzt direkten Aufstieg. Erst im letzten Spiel wurde Platz 1 erfolgreich verteidigt vor Ex-Zweitligist Oberhausen bei nur 1 Punkt Vorsprung im "Fernduell". Vikoria besiegte Borussia Mönchengladbach II im Spitzenspiel mit 1:0, Oberhausen patzte gegen Verl (3:3). Dabei ließ die Viktoria mit einem Trainerwechsel vor den letzten 90 Minuten aufhorchen. Die ersten 6 Punktspiele wurden unbesiegt bestritten, der letztlich entscheidende Sieg in Oberhausen (2:0) eingefahren. Es reichte für Platz 2 mit 14 Punkten knapp hinter den damals starken Rot-Weißen aus Essen. Nur im DFB-Pokal gab es eine Pleite gegen Bundesligist RB Leipzig (1:3). Die erste Niederlage um Punkte wurde in Düsseldorf bei Fortuna II (1:2) kassiert. Bis zur Winterpause gelang die Etablierung auf Rang 1 mit 6 Punkten auf Pokalschreck SV Rödinghausen, der allerdings keine Drittliga-Lizenz beantragte. Der Trumpf des FCV die Heimstärke, 9 der 10 Begegnungen wurden gewonnen. 28 der 30 möglichen Zählern eingefahren. Da konnte niemand mithalten, Oberhausen blieb 10 Punkte schlechter. 24:6 Tore waren offensiv wie defensiv Bestwert. Auf Reisen waren 6 besser, wurde noch in Wattenscheid (0:3) zum Ausklang 2018 verloren. Dafür wurden an Spieltag 13 der Sieg in Essen (1:0) geholt. Der Start 2019 durchwachsen, der weitere Verlauf bis zum letzten entscheidenden Spieltag nicht immer zufrieden stellend. Im März ward in 3 Pflichtspielen nicht gewonnen, in Rödinghausen (0:2) verloren und zudem das Aus im Pokal-Viertelfinale gegen Fortuna Köln (2:3) vermeldet. Im April blieb Viktoria zu Hause sieglos gegen den Köln II (1:2) und Essen beim 0:0. Die Schlappe beim Kellerkind SV Straelen (0:2) nach schwacher Vorstellung verschob den Staffelsieg noch mal auf den letzten Spieltag, war das Aus für den Trainer. So musste bis zur letzten Minute gezittert werden. 67 Punkte waren am Ende deutlich weniger als die anderen 4 Staffelsieger. Aus den 13 Spielen der Frühjahrsrunde 2019 wurden nur 22 Punkte eingefahren nach zuvor 45 aus 21. Die Kölner blieben mit Abstrichen die Nr. 1 der Heimteams, steigerten sich auswärts auf 3. 62:30 Tore waren offensiv Spitze mit Dortmund II, defensiv zeigte sich Rödinghausen knapp besser.

Delegierungen für diese Saison bislang:

Es hat sich mehr getan als beim vorherigen Gegner und dem CFC selber. 12 gingen, 12 kamen.

Felix Backszat (29/Mittelfeld) blieb in der Liga, heuerte beim SV Rödinghausen an. Ebenso der Österreicher Christian Derflinger (25), der als Linksaußen immerhin auf 7 Tore und 6 Vorlagen kam. Im Angriff schloss sich Timm Golley (28) nach 3 Jahren beim FCV dem 1. FC Saarbrücken aus der Regionalliga Südwest an. Er war Leistungsträger mit 30 Toren und 22 Vorlagen in 91 Einsätzen für die Rheinländer. Das die Abgänge die eine Erwähnung verdienen.

Die bekannteste Personalie bei den Neuen war wohl der Trainer mit dem Bulgaren Pavel Dotchev (53), ansonsten fehlten die echten "Kracher".

Für das Tor wurde Daniel Mesenhöler (23/MSV Duisburg) verpflichtet, beim Zweitligaabsteiger 2018/2019 mit 15 immerhin Einsätzen in der 2. Bundesliga. Ausgebildet beim 1. FC Köln in der U17 bis zur U23 und mit 4 Einsätzen in der DFB-U20. In der Abwehr kamen 3 aus der Liga 3, darunter 2 Absteiger mit dem Ghanaen Bernard Kyere (24/Fortuna Köln) und Fabian Holthaus (24/Cottbus). Dominik Lanius (22) spielte in Münster und stammt aus der Jugend des FC Viktoria. Jan-Lukas Funke (19/Eintracht Braunschweig II) gilt als "Perspektivspieler", wie auch Dario De Vita (19) aus der A-Jugend. Im Mittelfeld findet sich mit Moritz Fritz (25) der zweite Ex-Fortune und 4. Absteiger mit Mart Ristl (22/Aalen). Der Pole André Dej (27/Regensburg) spielte beim Zweitligisten keine Rolle, machte "den Schritt zurück" was Viktoria 30.000 € Ablöse kostete. Timo Hölscher (19) empfahl sich wie De Vita in der U19. Im Angriff zog es den Tunesier Suheyel Najar (23/Bonner SC) ein paar km Richtung Köln. Er spielte bis zur Winterpause der Vorsaison beim dann finanziell angeschlagenen TV Herkenrath, wechselte dann wie einige Spieler den Verein. Der Deutsch-Kubaner Ernesto Carratala Jiménez (19) wurde aus der II. Mannschaft befördert, ansässig in der Landesliga Mittelrhein. Kann Mittelfeld links und den Angriff ausfüllen.

Die sportliche Leitung:

Pavel Dotchev (53) wurde für die neue Saison als Cheftrainer präsentiert. Sein Vorgänger war Ex-Nationalspieler Jürgen Kohler (53), der für 1 Spiel übernommen hatte nachdem sich Viktoria kurz vor Saisonende etwas überraschend von Patrick Glöckner (42) getrennt hatte weil man nach den Spielen zuvor den Aufstieg in Gefahr sah. Letzte Station bekanntermaßen Rostock, wo er am 03.01.2019 beurlaubt worden war. Als Co-Trainer fungieren Ex-Profi Markus Brzenska (35) und der Türke Özkan Turp (40). Die Keeper betreut der Grieche Georgios Berneanou (34), zuvor beim englischen Fünftligisten FC Barnet. Marcus Steegmann (38) ist der Sportdirektor, uns bekannt aus den Spielen gegen Darmstadt 98. Franz Wunderlich (55) als Vorstand Sport gilt aber als "der Macher".

Die aktuelle Saison bislang:

Begann – Ironie der Geschichte bei Dotchevs Ex-Verein und endete mit einem dicken Achtungszeichen. Nach 19 Minuten schien "der Drops gelutscht", half der Aufsteiger kräftig mit. Erst brachte Neuzugang Kyere mit Eigentor die Hanseaten in Führung, lieferte dann quasi die Vorlage zum 2:0 für die Norddeutschen nur 4 Minuten später. Beim sehenswerten 3. Treffer durch Opoku stand die Defensive als "Begleitschutz" zur Verfügung. "Oldie" Albert Bunjaku sorgte für Hoffnung mit dem ersten Drittligator der Viktoria vor der Pause. Hansa wiederum mit dem Auslassen klarer weiterer Chancen. Man wurde wurde prompt bestraft. Kevin Holzweiler und wiederum Bunjaku sorgten für den unverhofften Ausgleich und ließen die geschockten Rostocker am Ende sogar noch um den 1 Punkt zittern. Ein spektakuläres Debüt der rechtsrheinischen Kölner. Nach dem CFC gibt Halle kommenden Mittwoch seine Visitenkarte beim Neuling ab, bis es zum Aufsteigerduell an der Grünwalder Straße beim FC Bayern II kommt. Im DFB-Pokal sind die Domstädter bekanntermaßen diesmal nicht am Start.

Das Kollektiv:

In den letzten 2 Jahren war Sebastian Patzler (28) die Nr. 1, das in allen Punktspielen. Wie auch 2016/2017 bei der TuS Koblenz in der Südwest-Staffel. Dazu kommen Neuzugang Daniel Mesenhöler und der Deutsch-Pole Mark Depta (21). Zum Auftakt erhielt Mesenhöler das Vertrauen. Die Abwehr sieht in der Innenverteidigung Tobias Willers (32), Bernard Kyere (24) mit viel Drittligaerfahrung. Dominik Lanius kann spielte zuvor in Münster keine Rolle. Auf der linken Seite ist der Ex-Cottbuser Fabian Holthaus (24) Hoffnungsträger, mit 25 Spielen der DFB-U17 bis U20 des DFB. Die "Jungspunde" Jannis Fraundörfer (20) und Dario De Vita (19) werden um ihren Platz kämpfen müssen. Rechts haben Steffen Lang (25) und Patrick Koronkiewicz (28) ihre Heimat, Lang kann aber auch Links bedienen. In Rostock begann die Viererkette mit Gottschling - Kyere Mensah – Willers – Lang wobei Kyere mit seinem verpatzten Einstand zur Halbzeit durch Dominik Lanius ersetzt wurde. Marcel Gottschling als gelernter Rechtsaußen rückte eine Ebene nach hinten. Dotchev begann beim Ex-Arbeitgeber mit zwei "6ern" die Hamza Saghiri (22) und Mart Ristl (22) besetzen. Hier könnten auch der Österreicher Sebastian Wimmer (25), Eigengewächs" Kai Klefisch (19), Defensiv-Allzweckwaffe Moritz Fritz (25) spielen. Für den offensiveren Part begannen Kevin Holzweiler (24) – Kapitän und "Urgestein" Mike Wunderlich (33) - Simon Handle (26). Wunderlich ist gebürtiger Kölner, kam letzte Saison durch Verletzungspech nur zu 16 Spielen mit der starken Bilanz von 10 Toren und 5 Vorlagen. Gesamt stehen 243 Spiele für die Kölner mit 156 Toren und 73 Vorlagen in den letzten 7 Jahren. Bekanntester Name im Angriff ist der Schweizer und gebürtige Kosovare Albert Bunjaku (35), seit Anfang September 2018 am Höhenberg und bekannt aus Erfurt und Aue. Er kam auf 11 Tore im Vorjahr, 5 in Herkenrath (7:0). Sven Kreyer (28) war 9x erfolgreich. Suheyel Najar und Ernesto Carratala Jiménez schließen den Kreis. 28 Akteure sind ein relativ großes Aufgebot, der CFC hat 25. 25,1 Jahre im Schnitt liegen etwas unter unserem. Mehrere Spieler kennen die 3. und höhere Ligen wie Willers, Holthaus, Bunjaku, Eichmeier, Mesenhöler, Kyere, Ristl, Wunderlich. Ein Kader der in der neuen Spielklasse zumindest so gesehen bestehen sollte.

Das Krankenlager / Strafbank / Parteistrafen:

Linksverteidiger Sascha Eichmeier (29) fehlt wegen Fersenproblemen, fiel den Großteil der Vorsaison bereits wegen Kreuzbandriss und muskulären Problemen. Fabian Holthaus wird gegen den CFC wie in Rostock ebenfalls ausfallen, Grund: Muskelfaserriss. Dafür könnte André Dej wieder mitwirken, er fehlte bei Hansa aufgrund seines Nasenbeinbruchs.

Bilanz gegen den FC Viktoria Köln:

Der Verein vom Rhein ist einer von 3 Vereinen dieser 3. Liga mit denen der CFC noch nie die Klingen gekreuzt hat. Die anderen sind der FC Bayern München II und FC Ingolstadt 04.

Perspektive für das Spieljahr:

Der Kader ist für einen Drittligaaufsteiger gut besetzt, mit einigen erfahrenen Akteuren. Dazu auch ein "alter Hase" als neuer Trainer des es gelingen sollte die Mannschaft zumindest weg vom Abstiegskampf zu halten. Tipp: Platz 10 bis 12.

Das Umfeld / Stimmung / Wirtschaft:

Nach dem Aufstieg in die neue Spielklasse musste investiert werden, der "Sportpark Höhenberg" im gleichnamigen Stadtteil im Kölner Westen auf die vom DFB geforderte Mindestkapazität von 10.000 Zuschauern erweitert werden. Die bis dahin verfügbare Anzahl an 6.214 Plätzen war dafür ungenügend. Betreiber der Anlage ist die "Sportstätten GmbH Köln". Seit 2011 gab es verschiedene Maßnahmen zur Aufwertung. Erst erfolgte eine grundlegende Sanierung, 2012 die Gegengerade in Schuss gebracht und eine Flutlichtanlage installiert. Die nun fälligen 10.000 Zuschauer sollen durch zusätzliche Stahlrohrtribünen erreicht werden. Ein zumindest zeitweiser Umzug in den Kölner Süden ins Stadion des ungeliebten SC Fortuna wurde wieder verworfen. Wie Fortuna steht auch der FC Viktoria im Schatten des übermächtigen "EffZee". Vergangene Saison lag der Zuspruch beim Staffelsieger und Aufsteiger bei 1.349 im Schnitt, etwas unter dem Gesamtschnitt der Liga von 1.550 und weit hinter den "Kassenschlagern" Essen (7.259), Aachen (5.194). Der direkten Mitkonkurrent aus Oberhausen wies 2.681 auf. Immerhin aber ein veritabler Anstieg zu den 967 aus der Saison davor. Rekordbesuch waren die 3.570 zum letzten Heimspiel gegen Gladbach II, dahinter Aachen zum Saisonauftakt bei 2.513. Die Profiabteilung wurde auch hier ausgegliedert, beim FC Viktoria als "FC Viktoria Köln 1904 Spielbetriebs GmbH". Der Hauptsponsor ist der Gleiche wie beim 1. FC Lok Leipzig, ein großes Unternehmen der Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaften in Deutschland mit 870 Kanzleien dem Franz-Josef Wernze (67) vorsteht.
2. Spieltag - 3. Liga - Saison 2019/2020
Sonntag, 28. Juli 2019, 13:00 Uhr
Köln, Sportpark Höhenberg
Zuschauer: 2.510
Schiedsrichter: Alt (Illingen)


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele00000:0
Heimspiele00000:0
Auswärtsspiele00000:0
Ligaspiele00000:0
Pokal-/Relegationsspiele00000:0