Vorbericht

3. Runde - Sachsenpokal - Saison 2019/2020
FC Grimma
FC Grimma
1:3
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC

Mit dem Schwung aus dem Duisburg-Spiel die Pflichtaufgabe in Grimma …

von Timo Görner

… meistern. Für den Oberliga-Aufsteiger wenige km südlich von Leipzig ist das Duell mit dem Pokalverteidiger aus der 3. Liga quasi das "Spiel des Jahres". Das dritte Gastspiel des CFC in Grimma, auch diesmal sind die Rollen klar verteilt.

Das letzte Spieljahr unseres Gegners:

Endete mit der Rückkehr in die Fünftklassigkeit als Staffelsieger der Landesliga nach dem Abstieg 2008. Das mit dem stattlichen Vorsprung von 14 Punkten und 17 Toren vor dem Vizemeister SV Einheit Kamenz. Sowohl auf eigenem Platz als auch in fremden Gefilden war unser Gegner die Nr. 1, beeindruckte vor allem zu Hause mit 13 Siegen und 2 Remis bei 45:10 Toren. In Grimma blieben lediglich der VfL Pirna-Copitz und Radebeuler BC 08 (jeweils 1:1) ohne Niederlage. Dafür wurde der VfB Empor Glauchau (9:2) zum Abschluss der Heimspiele regelrecht deklassiert. Ebenso der FSV 1990 Neusalza-Spremberg (4:0), die BSG Stahl Riesa, SSV Markranstädt (jeweils 4:1) deutlich geschlagen. Auch das enorm wichtige Duell mit den Lausitzern als Verfolger (1:0) konnte siegreich beendet werden. Bei den Gastspielen bekam die "weiße Weste" ein paar Flecken mehr. Ohne Zählbares reiste die Mannschaft nach den Auftritten bei den Kickers 94 Markkleeberg (1:2) und Radebeuler BC 08 (1:3) ab. Letztere nahmen dem Meister damit bemerkenswerterweise immerhin 4 der 6 Punkte ab. Souverän hingegen das 4:1 in Markranstädt wie das 3:0 beim SV Germania Mittweida. Insgesamt wurden 76:26 Tore vermeldet, damit war der FCG die "Torfabrik" der Liga mit klarem Abstand vor Kamenz, dem FC 1910 Lößnitz und FSV Neusalza-Spremberg, die "nur" auf deren 60 kamen. Defensiv war es knapper mit 26 auf 27 zum "Vize". Im Sachsenpokal gelangten die Rand-Leipziger bis ins Achtelfinale, wo gegen Regionalligist Bischofswerda beim 0:4 Endstation war. In Runde 1 mühte sich der FC zum 5:4 n. E. beim TSV Germania Chemnitz 08 aus der Landesklasse West eine Etage tiefer. Danach erneut ein Arbeitssieg beim TSV Rotation Dresden (2:1) – Landesklasse Ost und wiederum knapp mit 1:0 bei der SG Dresden Striesen aus der gleichen Liga.

Delegierungen für diese Saison bislang:

7 Akteure gingen, wiederum 7 kamen hinzu.

Im Tor nahm Kapitän Jan Evers (35) nach 8 Jahren in Grimma seinen Abschied und ging in die Landesklasse Nord zum FSV Krostitz, die Stadt mit der bekannten Biermarke. Im Mittelfeld folgte der "6er" Max Theinert (24) seinem Keeper. Spielmacher Andreas Streubel (34) schloss sich dem FC Bad Lausick in der gleichen Liga an. Der Rest spielte keine oder keine wichtige Rolle.

Bekannte Namen finden sich bei den Neuen erwartungsgemäß nicht, sie kamen alle aus Mitteldeutschland. Nico Becker (21) spielte bei Oberligist Union Sandersdorf, war 2 Jahre von Chemie Leipzig ausgeliehen. Er kam dort immerhin zu 35 Einsätzen. Im Mittelfeld wechselte für den defensiven Part Max Ziehm (19/Neugersdorf), stammt aus der Jugend der SG Dynamo Dresden mit U17 und U19. 2018 der Wechsel in die Oberlausitz, wo er kaum zum Zuge kam. Für die Zentrale heuerte Lucas Bartsch (21) vom ZFC Meuselwitz II aus der Thüringenliga an, schaffte nicht den Sprung in die 1. Mannschaft. Für Torgefahr sollen auf Rechtsaußen Max Salomon (19/HFC U19), Jan Hübner (20/VFC Plauen) und Max Weber (19) aus der eigenen A-Jugend sorgen. Hübner absolvierte bei den Vogtländern 22 Spiele und erzielte 5 Tore. Jasper Hoffmann (20) im Sturm folgte Bartsch.

Die sportliche Leitung:

Trainer der 1. Mannschaft ist seit Beginn der Saison 2018/2019 Alexander Kunert (35), ehemaliger Spieler der Nordsachsen. 2003 wurde der gebürtige Riesaer aus der aus der A-Jugend der SG Dynamo Dresden in den Kader der Profis berufen und wurde dann zum FC Grimma ausgeliehen, von dem er dann auch nach 1 Jahr fest verpflichtet wurde. 2007 ging es für 4 Jahre zum benachbarten 1. FC Lok Leipzig. Letzte Station als Aktiver dann wiederum der heutige Verein. Hier auch der Start als Trainer mit der U17 und U19.

Das Kollektiv:

In den ersten 5 Spielen stand Neuzugang Nico Becker im Tor, danach Pascal Birkigt (20). In der Viererkette gilt in der Innenverteidigung Stefan Tröger (32) als der Eckpfeiler. Daneben durften sich hier Lucas Bartsch, Max Ziehm und Maximilian Sommer (19) versuchen. Sommer bediente zuletzt dann die Rechtsverteidiger-Position. Toni Ziffert (19) kämpft um seinen festen Platz, der Filius von Steffen Ziffert wechselte zwischen dem Posten neben Tröger auf beide Seiten der Abwehrformation. Im defensiven Mittelfeld vor der Abwehr hat sich Robin Brand (27/2) etabliert. Bei den offensiven Läufern konnte sich der Ex-Plauener Jan Hübner durchsetzen und bereits 3x treffen. Er agierte hier auf beiden Außenbahnen. Zentral ist Kapitän und "Eigengewächs" Michel Schwarz (24) die feste Größe. Die absolute Nr. 1 im Angriff ist Christoph Jackisch (27), bereits seit über 7 Jahren im Verein und aus der Jugend des 1. FC Lok Leipzig stammend, wo er aber den Durchbruch nicht schaffte. Er kommt auf sehr gute 7 Tore in 8 Spielen, 115 sind es bei insgesamt 226 Einsätzen für den FCG. In dieser Saison gelangen ihm bereits 2 "Doppelpacks" gegen Neugersdorf und beim FC Eilenburg. Kevin Ruppelt (24) markierte 3 Tore. Kevin Wiegner (30) war 1x erfolgreich. Mit 24 Kickern im Kader haben die Grimmaer ein relativ großes Aufgebot in dieser Oberliga Staffel, mehr haben nur Wacker Nordhausen II und der VfB Krieschow. 23,5 Jahre im Schnitt wiederum sind eher Marke "Jung".

Krankenlager / Strafbank / Parteistrafen:

Im Sturm ist Christoph Jackisch wegen einer Roten Karte im Spiel beim FC Lößnitz gesperrt, der Ausfall wiegt schwer.

Die aktuelle Saison bislang:

Läuft recht zufrieden stellend, mit dem Abstiegskampf haben die Grimmaer aktuell nichts zu tun und das dürfte auch das Ziel sein. Mit Platz 5 und nur 4 Punkten Rückstand zum Tabellenführer aus Luckenwalde könnte sogar Richtung Regionalliga geblickt werden. Aus den 8 Begegnungen wurden 15 Punkte eingefahren, 5 Duelle gewonnen und 3 verloren bei 19:15 Toren. Der Auftakt fand im eigenen Stadion statt und dies erfolgreich gegen den TV Askania Bernburg (3:2) aus Sachsen-Anhalt. Auch die beiden folgenden Duelle brachten jeweils 3 Punkte mit dem Sieg beim FC Inter Leipzig (2:1) und dem starken 4:1 gegen den freiwilligen Regionalliga-Absteiger aus Neugersdorf. Die bislang beste Phase der Saison, die letzten 5 Begegnungen sahen einen vergleichsweise Abwärtstrend mit den beiden Heimpleiten gegen den FC Carl Zeiss Jena II (2:3) und FC Einheit Rudolstadt (0:3) sowie dem 1:3 am vergangenen Wochenende beim 1. FC Merseburg. Stark hingegen ein 4:2 beim FC Eilenburg sowie 3:0 gegen unseren Endspielgegner von 2012 mit dem VfL Hohenstein-Ernstthal. Der Abstand zur Abstiegszone deutlich, der erste mögliche Platz der "roten Zone" als 14. gute 11 Punkte entfernt. Nach dem CFC geht es zum VFC Plauen, derzeit mit zuletzt 3 Siegen in Folge "Team der Stunde". Das Spiel gegen uns verdienten sich die Gastgeber vom Sonntag durch den erneut knappen Sieg beim Ex-Ligarivalen FC 1910 Lößnitz (2:1).

Die Bilanz gegen den FC Grimma:

Sagt mir bislang 2 Spiele, jeweils im Sachsenpokal und damals noch gegen den "SV 1919 Grimma". 2003/2004 kam die damals von Frank Rohde trainierte Mannschaft zu einem glanzlosen 2:0-Arbeitssieg in der 1. Runde, um dann gegen den FC Sachsen Leipzig in Eilenburg mit 1:2 rauszufliegen. Im Herbst 2007 wieder in Runde 1 gewannen die Himmelblauen u. a. durch 4 Tore von Steffen Kellig mit 9:0. Ironie der Geschichte, im Endspiel siegten wir dann mit 1:0 gegen die Leipziger.

Das Umfeld / Stimmung / Wirtschaft:

Mit der Oberliga scheint zumindest derzeit das "Ende der Fahnenstange" beim kleinen Verein vor den Toren Leipzigs erreicht. Ambitionen auf die Regionalliga Nordost mit ihren wirtschaftlichen und strukturellen Anforderungen sind nicht bekannt und wären auch eher überraschend. Ziel bleibt, sich in der 5. Liga nachhaltig zu etablieren. Da sieht es derzeit durchaus gut aus. Derzeit liegt der Zuspruch zu den Heimspielen bei 224 im Schnitt, 4 Vereine haben mehr Besucher begrüßt. Krösus hier der VFC Plauen mit deren 396. Regionalliga-Absteiger Neugersdorf sorgte mit 257 für den Bestwert, Hohenstein-Ernstthal wollten nur 157 sehen. Am Sonntag rechnet man natürlich mit deutlich mehr, eventuell wird die 1.000 erreicht. Zumindest wurde diesmal ein Vorverkauf angekurbelt. Spielstätte im Jahr 2003 war das kleine "Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion" vor damals 482 zahlenden Fußballfreunden, von denen gut 50% aus Chemnitz waren. 2007 wurde im größeren "Stadion der Freundschaft" nebenan gegen den Ball vor 500 getreten. Die Tage der Arena sind gezählt, sie befindet sich im Rückbau. Neue Heimstätte soll eine komplett neue Anlage an der Lausicker Straße mit Funktionsgebäude, Rasenplatz sowie Großfeld- und Kleinfeldkunstrasenplatz werden. Ein durchaus umstrittenes Projekt, dessen Grund die bekannten Hochwasserkatastrophen waren. Der neue Standort wäre in ungefähr doppelter Entfernung zur Mulde. Insgesamt 9 Mannschaften von der G-Jugend bis zur 1. Mannschaft stehen im Spielbetrieb. Chef des Vorstandes ist seit Juni 2018 Frank Weike (48), Geschäftsführer der Geschäftsführer der "Gruma-Automobile GmbH" welche Fahrzeuge mit dem Stern aus Baden-Württemberg anbietet und auch der Brustsponsor ist. Auf die finanzielle Stabilität wird großer Wert gelegt, der aus dem SV 1919 ausgegliederte FC Grimma ist hier auf gutem Kurs.
3. Runde - Sachsenpokal - Saison 2019/2020
Samstag, 12. Oktober 2019, 14:00 Uhr
Stadion der Freundschaft, Grimma
Zuschauer: 640
Schiedsrichter: Hempel (Großnaundorf)


Tore

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele00000:0
Heimspiele00000:0
Auswärtsspiele00000:0
Ligaspiele00000:0
Pokal-/Relegationsspiele00000:0