Rollenspiel: CFC-Fans konnten einen Spieltag nacherleben

22.10.2003, 18:07 Uhr | 961 Aufrufe
Ein Flutlichtspiel, mal einen Blick in die Katakomben der Fischerwiese werfen und sich fühlen wie ein VIP, all das wurde den Anhängern des Chemnitzer FC am Dienstagabend während des 1. CFC-Fantreffens geboten.

Kurz nach 18 Uhr spielten zwei aus CFC-Profis und Fans gemischte Mannschaften unter Flutlicht gegen einander. Danach konnte man erleben, wie und was in den Umkleidekabinen abgeht, wenn die Himmelblauen einen Sieg eingefahren haben. Voraussetzung natürlich, man stand im richtigen Team... Zu einem CFC-Spiel gehört natürlich auch eine Pressekonferenz. Wer nicht zu den Pressevertretern gehörte, konnte im VIP-Raum per Live-Übertragung dabei sein. Bei einer Führung durch den Spieler- und den Pressebereich gab es danach viel zu entdecken. Das anschließend parallel laufende Championsleaguespiel zwischen Lyon und Bayern München interessiert nur wenig. Viel wichtiger waren da doch Plaudereien mit (fast) allen Leuten vom CFC. Angefangen bei den Spieler, über die Trainer, Vereinsführung bis hin zum Platzwart zeigten sich alle für Gespräche offen.

Das Spiel der beiden Profi-Fan-Teams gegeneinander war ein erster Höhepunkt des Abends. Mannschaft Blau besiegt in einer Regenschlacht nach zweimal 30 Minuten schließlich die rote Elf mit 3:2 mehr als verdient. Von Beginn an dominierten die Blauen das Geschehen auf dem Platz. In der Abwehr stand Ahlf sicher, im Mittelfeld wirbelte Schindler und im Angriff zeigte Hiemann, dass er im Tor doch besser aufgehoben ist. Doch trotz mehrer vergebener Möglichkeiten ging die Blaue Elf mit einem Doppelschlag in Führung; ein Ausdruck der Chancenlosigkeit der von Ulf Mehlhorn (Trainer) und Stefan Meissner (Manager) betreuten roten Mannschaft. Die beiden sahen sich dann auch genötigt zu handeln und brachten den 12., 13., 14. und 15. Mann auf den Platz. Der nominellen Übermacht musste sich dann die Blaue Elf, immer noch in regulärer Besetzung, beugen und kassierte kurz vor der Pause den Ausgleich.
Aber das Blatt wendete sich nach er Halbzeit wieder. Trotz der Einwechslungen von Wächtler und Prymula, die nun u.a. Simic und Klömich zur Seite standen behielt die Blaue Elf die Oberhand. Dem Siegtor zum 3:2 hätten noch viele folgen können, doch wenigstens Klömich zeigte im Team Rot Normalform.

Auf der anschließenden Pressekonferenz zeigte sich dann Blau-Trainer Teichmann zufrieden: "Unsere Taktik mit 3 Spitzen ist aufgegangen." Dagegen stellte Rot-Trainer Mehlhorn resignierend fest: "Wir haben gekämpft, als hätten 15, 16 Mann auf dem Platz gestanden, aber es hat nicht gereicht." Die Schelte für den Schiedsrichter Thoralf Wätzold, dem man allerdings höchsten mathematische Schwächen vorwerfen kann, folgte auf dem Fuß. Gerüchten, die Niederlage liege im erhöhten Alkoholkonsum seiner Spieler begründet, erteilte Mehlhorn eine klare Absage: "Meine Männer waren höchstens leicht angetüdelt, aber das ist ja normal im Geschäft."
Mit Gerüchten hatte dann auch Blau-Manager Steffen Karl zu kämpfen. Er musste kleinlaut zugeben, dass ein lokaler Zweitligist an Stürmer Holger Hiemann und den Verein herangetreten ist. Er stellte aber klar, dass man höchstens über eine Ausleihe des stimmgewaltigen "Charlie" nachdenken werde.
Die Pressekonferenz wurde in den VIP-Raum, in dem sich mittlerweile alle Anwesenden versammelt hatten, live übertragen und dort mit großer Erheiterung aufgenommen.

Was nun folgte gehört auch ein wenig in die Kuriositätenecke: Ein Lehrvideo des DFB über Fans wurde auf den TV-Geräten im VIP-Raum gezeigt. Darin wurde u.a. die Gefährlichkeit von Pyrotechnik erläutet und prominente Fußballpersönlichkeiten, wie Uwe Seeler und zahlreiche Erstliga-Manager appellierten an die Vernunft der Fußballanhänger. Von CFC-Geschäftsstellenleiter Peter Müller war zu erfahren, dass diese Video an sämtliche höherklassige Vereine, mit der Bitte es auch seinen Fans zu zeigen, gegangen ist.

Beim Rundgang durch die "Katakomben" der Fischerwiese konnte man nun zum Beispiel Blicke in die Heim- und Gästekabinen werfen und auch in das Reich der Schiedsrichter. Dazu plauderte unter anderen Co-Trainer Dirk Barsikow, selbst jahrelang Platzwart auf der Fischerwiese, aus dem "Nähkästchen". So zum Beispiel, dass weibliche und männliche Schiedsrichter auch in der Kabine eine Einheit sind, es also da keine gesonderten Räume für die Damen gibt. Und auch ein Blick in den Pressebereich bot viel Interessantes.

Nun, soweit noch nicht angefangen, begann der gemütliche Teil des Abends. Die Einsiedler Brauerei hatte reichlich Freibier zur Verfügung und kalt gestellt, Elli Spirelli sorgte für feste Nahrung. Dazu konnte man wahlweise die Championsleaguepartie des FC Bayern in Lyon (1:1) verfolgen oder sich tiefen Gesprächen mit Stefan Meissner, Steffen Karl, Sven Teichmann, Frank Rohde, Rico Steinmann, und wie sie alle heißen mögen, hingeben. Nicht oft hat man schließlich Gelegenheit, himmelblaue Geschichten zu hören, die so mit Sicherheit nicht in den Medien erscheinen...

Das CFC-Fantreffen war auf jeden Fall eine sehr gelungene Sache und man kann nur hoffen, dass Rico Steinmann Wort hält: "Wir wollen das Fantreffen wenn möglich mehrmals, aber mindestens einmal im Jahr machen." Bleibt nur noch eins:

Danke an den CFC für die Idee und das Ermöglichen dieser tollen Veranstaltung, Danke an Peggy Schellenberger für die Organisation und Publikation des 1.Fantreffens, und Dank an den Fanrat für dessen Einsatz hinter den Kulissen dieser Veranstaltung!

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