Langer Diskussionsabend mit CFC-Vorstand, Fanprojekt, Fanrat und Fanclubvertretern

05.11.2003, 16:59 Uhr | 832 Aufrufe
Zu später Stunde gegen 22:30 verließen am gestrigen Abend die letzten Gäste die Einsiedler Brauerei. Der CFC-Vorstand hatte das Fanprojekt, den Fanrat, und jeweils einen Vertreter pro Fanclub zu einer Diskussion über die zukünftige Fanarbeit des Chemnitzer FC eingeladen. Das über dieses Thema insgesamt 3,5 Stunden, zuzüglich einer anberaumten Diskussionspause debattiert wurde, läßt bereits erahnen, wieviel Fanarbeit hier in den letzten Jahren liegengeblieben ist und wieviel ungelöste Probleme sich aufgestaut hatten. Trotz langwieriger und teils sehr kontroverser Diskussionen war man sich am Ende einig, daß dieser Abend ein Schritt in die richtige Richtung war, daß in Zukunft viel mehr miteinander geredet werden müsse, und das bereits vorhandene Ideen von Fanprojekt und Fanrat nunmehr gemeinsam umgesetzt werden müssen.

Zur Eröffnung stellte Herr Kapp kurz die anwesenden Herren des CFC-Vorstandes vor und formulierte eine kurze Tagesordnung. Gemäß dieser Ordnung versuchte dann Jörg Illing als amtierender Fanbeauftragter, ein kurzes Resümee zu ziehen. Hierbei gab es nix zu beschönigen und Illing versuchte mit vielen Worten darzustellen, daß die Fanarbeit seit dem Abstieg aus Liga 2 mangels personeller Unterstützung und beruflicher Veränderungen bei ihm ständig bergab gegangen sei. Bereits vor einem Jahr hätte er seinen Posten angeboten, es habe sich aber kein Nachfolger gefunden. Indirekt warf er dem Fanrat vor, sich vor der Verantwortung zu drücken und forderte die anwesenden Fanratler auf, sich im Fanprojekt zu engagieren. Von deren Seite erfolgte sofortiger Einspruch, daß man sich als das frei gewählte Gremium der CFC-Fans verstehe, welches ganz einfach die vom Fanprojekt hinterlassenen Lücken in der Fanarbeit schließen möchte. Der insgesamt schlechte Ruf des Fanprojektes verhindere einfach ein dortiges Engagement. Der Fanrat betonte dabei, daß man sich keinesfalls als Konkurrenz zum Fanprojekt sehen möchte, sondern viel mehr als zweckmäßiger Partner, der sich Woche für Woche um die auftretenden Probleme der Fans bei Heim- oder Auswärtsspielen kümmert. Dem Fanprojekt selbst verblieben dann immer noch wichtige Aufgaben wie z.B. Vertretung der CFC-Fanarbeit vor dem DFB, die Organisation von Events wie Fanturnieren, oder das zuletzt erfolgte 1.CFC-Fantreffen.

Erwin Trageser, vom CFC-Vorstand für die Fanarbeit zuständig, erklärte dann die Erwartungen des CFC an die weitere Fanarbeit und stellte klar, daß sich der Verein eindeutig auf die Fahne geschrieben hat, die zuletzt eingeschlafene Fanarbeit wiederzubeleben. Generell wurde auch das Engagement und die bisherigen Gespräche mit dem Fanrat gelobt und als positiver Weg für die Zukunft angesehen. Trageser zitierte dann aus den DFB-Richtlinien zur Fanarbeit und stellte klar, daß dem Verein die doppelte Vertretung der Fans mit Fanprojekt und Fanrat vor keine größeren Probleme stellen dürfte. Wichtig sei dabei vor allem ein gemeinsames Konzept aller Beteiligten, mit dem man an den DFB herantreten könne. Nach nochmaliger Intervention von Illing, der dem Fanrat zum wiederholten Male fehlende Legitimation vorwarf, wurde dann auch festgesellt, daß der Verein seine Fanbetreuer selbst ernennen kann und das diese nicht zwangsläufig zum Fanprojekt gehören müssen. Vom Fanrat wurde Illing dann unmißverständlich aufgefordert, sich klar zu bekennen, ob er seinen Posten als Fanbeauftragter weiterführen oder beenden möchte, da der gegenwärtige Schwebezustand für die Fans untragbar sei. Illing stellte daraufhin seinen Posten zur Verfügung. Vorstandsmitglied Kapp brachte dann die Kuh vom Eis, in dem er den Vorschlag machte, Frau Schellenberger als offizielle Fanbeauftragte seitens des Fanprojektes vorzuschlagen und daneben die Mitglieder des Fanrates als Fanbetreuer zu positionieren. Dieser Vorschlag fand allgemeine Zustimmung.

Einen kritischen Punkt erreichte die Diskussion bei Tagespunkt 4, als der SKB (szenekundige Beamte) des CFC, Wolfgang Rücker, zum Thema Sicherheit und Fans das Wort erteilt wurde. Viele der anwesenden Fans griffen in diese sehr emotional geführte Debatte ein, als Rücker bestimmte Situationen aus seiner (eigenen) Sicht schilderte und somit den Widerspruch der teils persönlich betroffenen Fans erntete. Rücker betonte, vor allem im Sinne des CFC zu handeln, um den Verein vor negativen Schlagzeilen zu bewahren. Gegenargument der Fans waren hierbei (aus ihrer Sicht) fadenscheinige Haus- und Stadionverbote, die wiederum dazu führten, daß der Verein gegenüber seinen eigenen Fans in einem sehr schlechten Licht dastehen würde. Die Diskussion uferte derart aus, daß Einzelaussagen aus dem Internet und vor Gerichten zitiert wurden und man sich gegenseitig der Falschaussage beschuldigte. Den interessierten Beobachter dürfte dabei allerdings aufgefallen sein, daß diese Diskussion lediglich zwischen Rücker und den Fans geführt wurde und keine der beiden Seiten nachgeben wollte. Positiv sei anzumerken, daß beide Seiten endlich einmal Tacheles geredet hatten und am Ende festgestellt wurde, daß man trotz unversöhnlicher Standpunkte viel mehr miteinander reden müsse.

Anschließend erfolgte eine kleine Pause, in der der dankenswerten Einladung des Herrn Kapp zu Speis und Trank ausgiebig gefolgt wurde. Nach der Pause ergriff der CFC-Vorstandsvorsitzende das Wort und äußerte folgende 5 Vorschläge des CFC-Vorstandes für die zukünftige Fanarbeit des Chemnitzer FC:
1. Das Fanprojekt soll Frau Schellenberger als offizielle Fanbeauftragte vorschlagen.
2. Der Fanrat soll eng mit dem FP zusammenarbeiten und möglichst in dieses eintreten.
3. Der Fanrat benennt zwei seiner Mitglieder, welche als offizielle Fanbetreuer fungieren.
4. Herr Trageser ist offizieller Ansprechpartner zu Fanfragen. Es sollen regelmäßige Treffen im Abstand von 4-8 Wochen stattfinden.
5. Der Vorstand räumt den FP und dem FR ein, mit 1 Vertreter an Vorstandssitzungen teilnehmen zu können.

Nachfolgend stellten Fanprojekt und Fanrat, welche sich bereits im Vorfeld der Veranstaltung zu einem Arbeitsgespräch getroffen hatten, ihre Ideen vor. Nächste Schritte sollen die Belebung der Fanhalle mit eigenem Stand, einer Pinwand für Auswährtsfahrten, die Wiederauflebung der Spielerinterviews, die Errichtung eines Kapo-Standes im Block 6, die Vorbereitung von CFC-Fahnenpässen, ein Meeting der einzelnen Fanclubs mit FP und FR - um einige Beispiele zu nennen - sein. Am Ende der Veranstaltung wurde von allen beteiligten Seiten festgestellt, daß die Einladung des CFC-Vorstandes zu diesem Treff sehr wichtig war und das nur durch gemeinsames Wirken von Verein, Fanprojekt und Fanrat die himmelblaue Fanarbeit insgesamt verbessert werden kann. Der Wunsch, eine derartige Veranstaltung in absehbarer Zeit erneut durchzuführen, dann vielleicht mit ersten Ergebnissen auf dem Tisch, stieß auf breite Zustimmung.

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