Neue Anschuldigungen im Wettskandal: Kiel - CFC verschoben ?
21.05.2005, 07:34 Uhr | 1043 Aufrufe
Der Hauptbeschuldigte im Wettskandal, Ante S., hat nach viermonatiger U-Haft sein Schweigen gebrochen und nach Meldungen des Berliner "Tagesspiegel" sowohl Skandal-Schieri Hoyzer als auch Spieler der sächsischen Vereine Dynamo Dresden, Sachsen Leipzig und den Chemnitzer FC erneut schwer belastet. Nach Aussage des Kroaten sollen 10 Regionalligaspieler dieser Vereine an den Wettmanipulationen beteiligt gewesen sein. Namentlich wurden vom bisherigen Hauptverdächtigen des Wettskandals lediglich der vom CFC mittlerweile entlassene Steffen Karl und der Ex-Chemnitzer in Dresdner Diensten, Torsten Bittermann, erwähnt.
Gemäß der Aussagen des Kroaten, der nach seiner jetzigen Darstellung von Robert Hoyzer zu seinen Taten angestiftet wurde, soll auch die Regionalliga-Partie zwischen Holstein Kiel und dem Chemnitzer FC (01.05.04, 3:0 für Kiel) verschoben worden sein. Hoyzer hätte mit dieser manipulierten Partie gegenüber Ante S. geprahlt und ihn nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" angeblich gefragt, was es ihm denn wert wäre, "...wenn Paderborn am Wochenende gewinnen würde". Die von Hoyzer geleitete Partie des SC Paderborn gegen den CFC (22.05.04, 4:0 für Paderborn) sei dann nach Ante S. die erste gemeinsam manipulierte Partie gewesen.
Hoyzer wird vom bisherigen Hauptverdächtigen auch beschuldigt, im gesamten Wettskandal mehr Geld kassiert zu haben, als bisher bekannt wurde. Die Spuren der Wettmafia sollen dabei nach Informationen des "Spiegel" bis nach Österreich reichen. Im Zuge des Wettskandals hat der DFB-Kontrollausschuss gegenüber Schiedsrichter Dominik Marks mittlerweile Anklage erhoben und wirft diesem eine Manipulationsabsprache zum Zweitligaspiel zwischen dem MSV Duisburg und dem Karlsruher SC vor. Die Aussagen der Führungsriege des DFB zu dessen Bundestag in Mainz, wo vollmundig der Abschluß des Wettskandals verkündet wurde, dürften somit einigen Herrschaften noch mächtige Kopfzerbrechen bereiten.