1966-67: Medaillenübergabe zum Heimspiel gegen Jena
10.05.2017, 22:15 Uhr | 3098 Aufrufe
Nach dem meisterlichen
1:0 in Rostock empfing der FCK am 25. Spieltag daheim den FC Carl Zeiss Jena. 23.000 Zuschauer pilgerten an jenem Mittwochabend ins Sportforum und bejubelten vor dem Anstoss die offizielle Meisterehrung durch die Vertreter des Deutschen Fußball-Verbandes (DFV) der DDR. Jedem Spieler wurde eine goldfarbene Medaille, eine Meisterspange und eine persönliche Urkunde überreicht. Zusätzlich gab es für die FCK-Mannschaft den „Pokal des Staatsratsvorsitzenden der DDR“, eine kniehohe Figur, die einen Fußballer auf einem Sockel darstellt. Blumen gab es auch noch, diese wurden aber an das treue Publikum weitergereicht. Der Gast aus Jena erwies sich als zäher Gegner, der sich in den 90 Minuten sichtlich mühte, den Heimnimbus des neuen Meisters anzukratzen. Am Ende hieß es aber 2:2 und der FCK konnte stolz darauf sein, in der Saison 1966-67 kein einziges Heimspiel verloren zu haben. Am letzten Spieltag der Saison stand für den FCK noch die Auswärtsfahrt zur BSG Chemie Leipzig auf dem Spielplan.
25. Spieltag der Saison 1966-67
FC Karl-Marx-Stadt – FC Carl Zeiss Jena 2:2
FCK-Aufstellung: Hambeck - Rüdrich, Feister, P. Müller, A. Müller - Hüttner, Schuster, Steinmann - Posselt, Erler, Lienemann
Torschützen: 1:0 Steinmann (17.), 1:1 R. Ducke (72.), 2:1 Posselt (76.), 2:2 Lange (87.)
Zuschauer: 23.000 im Ernst-Thälmann-Stadion
Fuwo-Bericht vom 17.05.67:
Die Blumen für die treuen Anhänger
Der neue deutsche Fußballmeister hatte vor dem Beginn des letzten Heimspiels dieser Saison seine große Stunde: DFV-Vizepräsident Günter Schneider und Generalsekretär Kurt Michalski nahmen im Auftrag des Präsidiums des DFV die offizielle Titelehrung vor und überreichten die goldenen Medaillen. Der Jubel der 23 000 brauste auf, als der Vorsitzende des Staatlichen Komitees für Körperkultur und Sport, Staatssekretär Alfred B. Naumann, danach den Pokal des Vorsitzenden des Staatsrates und Ersten Sekretärs der SED, Walter Ulbricht, Nationalmannschaftskapitän Dieter Erler übergab. "Hoch soll`n sie leben" - die Sprechchöre wollten kein Ende nehmen. Cheftrainer Horst Scherbaum und und alle Aktiven dankten auf ihre Art, als sie ihrem begeisterungsfähigen treuen Anhang die soeben erhaltenen herrlichen Blumensträuße schenkten. [..]
Die Gäste boten das optisch wesentlich gefälligere Spiel, ihr Laufpensum war größer, ihre Kampfkraft stärker. Gegen die stellungssichere, von A. Müller (seine Sicherheit am Ball beeindruckte, wenngleich er auch mehrfach den richtigen Zeitpunkt des Abspiels verpaßte) und Feister gut organisierte Abwehr der Karl-Marx-Städter aber nahmen sich viele ihrer Angriffszüge nicht sehr durchschlagskräftig aus. [..] Der FCK blieb damit auch in seinem letzten Heimspiel ohne Niederlage. Seine Zurückhaltung im kämpferischen Einsatz sowie das geringe Laufpensum fast aller Aktiven aber ließ ihn doch in größere Schwierigkeiten kommen als ihm lieb war. Dennoch imponierte die Art, wie er aus seinen wenigen Chancen Kapital schlug. Erlers Steilpaß auf Lienemann, mit dem er den ersten Treffer einleitete, war ebenso sehenswert wie sein tückisch angeschnittener Freistoß, der dem zweiten Tor durch Posselt vorausging. [..] (Günter Simon)
Freie Presse:
FCK ohne Heimniederlage
Noch einmal Hochstimmung herrschte gestern im Ernst-Thälmann-Stadion, als DFV-Vizepräsident Günter Schneider und DFV-Generalsekretär Kurt Michalski der neuen Meistermannschaft des FCK die Meisterplaketten überreichten. Den Pokal des Vorsitzenden des Staatsrates der DDR überreichte Staatssekretär Genosse Alfred B. Neumann. [..] Hoch-Rufe und Gesang schallten an diesem herrlichen Sonnentag im weiten Rund. Es war mehr als nur eine Geste, als Horst Scherbaum mit seinen Jungen die ihnen überreichten Blumensträuße bis zu den Traversen zu ihren Zuschauern trugen. Das war die enge Zusammengehörigkeit zwischen den Fußballern des FCK und ihren treuen Anhängern.Surftipp:»
Zum Spielplan des FC Karl-Marx-Stadt in der Meister-Saison 1966-67