CFC stellt Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens!
10.04.2018, 12:14 Uhr | 1877 Aufrufe
Der Chemnitzer FC hat am heutigen Tag beim Amtsgericht Chemnitz den Antrag auf Eröffnung eines
Insolvenzverfahrens gestellt. Laut Spielordnung des DFB werden dem Club damit 9 Punkte abgezogen, womit sich die bisher 29 erspielten Zähler auf 20 reduzieren werden. Damit liegt man drei Punkte hinter dem Drittletzten Bremen II zurück. Eine Mini-Chance auf den Klassenerhalt gibt es aber immer noch: Sollte der Club in den letzten fünf Spielen die Bremer überholen und ein anderer Drittligist keine Lizenz erhalten, könnte der CFC auf den Klassenerhalt hoffen - dies gilt aber nur, wenn er selbst vom DFB eine Drittligalizenz für 2018-19 erhält.
Die offizielle Erklärung des CFC:
Sehr geehrte Mitglieder, Sponsoren, Förderer und Fans unseres Chemnitzer Fußballclub e.V.,
wir müssen Sie darüber informieren, dass es uns trotz vielfältiger Bemühungen in den vergangenen Monaten nicht gelungen ist, den Rucksack der Vergangenheit abzulegen. Nach intensiven Verhandlungen, Prüfungen und Beratungen haben die Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates daher jeweils einstimmig die Einreichung des Antrages auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beschlossen.
Der Verein hat Verbindlichkeiten aufgebaut, die vom Vereinsvermögen nicht gedeckt sind. Eine Beseitigung des Insolvenzantragsgrundes der Überschuldung infolge positiver Fortführungsprognose ist aufgrund der weiteren sportlichen und wirtschaftlichen Entwicklung des Vereins nicht mehr möglich. Hinzu tritt, dass der erarbeitete Liquiditäts- und Finanzplan in seiner Vorschau ergeben hat, dass gegen Ende der Saison 2017/2018 trotz der Einnahmen aus dem DFB-Pokal-Spiel gegen Bayern München eine erhebliche Unterdeckung vorhanden sein wird. Der Verein wird voraussichtlich nicht in der Lage sein, trotz einer Stundungsvereinbarung bestehende Zahlungsverpflichtungen im Zeitpunkt ihrer Fälligkeit zu erfüllen.
An dieser Beurteilung würde sich auch durch die Inanspruchnahme so genannter Liquiditätshilfen nichts ändern. Hierbei handelt es sich jeweils um Darlehen, welche kurzfristig zurückgezahlt werden müssten. Die Problematik der fehlenden Liquidität würde somit lediglich erneut kurzfristig verschoben, jedoch nicht behoben werden und sich im Falle eines Abstiegs in die Regionalliga weiter verschärfen.
Diese Rahmenbedingungen und Entwicklungen haben zu der Einschätzung sowohl der Gremien des Vereines, als auch der hinzugezogenen externen Sachkundigen geführt, dass die Sicherung des Fortbestandes des Vereines und die Eröffnung von Entwicklungsoptionen nur im Ergebnis eines erfolgreichen Insolvenzverfahrens erzielt werden kann.
Auch wenn der aktuelle Vorstand und Aufsichtsrat des Vereines die dargestellte Situation in keinster Weise zu vertreten hat, möchten wir ausdrücklich das Bedauern über den nunmehr gegangenen Schritt zum Ausdruck bringen. Zugleich möchten wir jedoch an alle Mitglieder, Fans und Unterstützer des Vereines appellieren, den Verein nicht fallen zu lassen, sondern gemeinsam für einen erfolgreichen Neustart zu kämpfen. Unseren Verein und den leistungsbezogenen Fußball in Chemnitz zu erhalten kann jedoch nur über solide, ehrliche und bodenständige Arbeit sowie die Einbeziehung der Mitglieder, Fans, Sponsoren und Förderer gelingen. In diesem Sinne rufen wir auch diejenigen auf, die sich von dem Verein abgewendet haben, dem Neustart eine Chance zu geben. Nur wenn alle zusammen rücken, denen dieser Verein am Herzen liegt, werden wir ihn wieder zu dem machen können, was er sein soll - ein Aushängeschild für die Stadt und die Region Chemnitz.
Da nicht alle Mitglieder eine E-Mail Adresse angegeben haben, möchten wir hiermit nochmals alle Himmelblauen über den Beschluss informieren.
Chemnitzer Fußballclub e. V.
Vorstand und Aufsichtsrat