Kein Aprilscherz: LED-Anzeigetafel geht nach Auerbach!

16.04.2019, 08:55 Uhr | 1779 Aufrufe
Die LED-Wall im Heimspiel gegen AuerbachLetzten Freitag, als viele CFC-Fans auf der Fahrt nach Nordhausen waren, kam von der Chemnitzer Bild-Zeitung die erste News darüber, dass Liga-Konkurrent VfB Auerbach die Anzeigetafel aus dem Chemnitzer Stadion weggekauft hätte. Der erste Blick ging unwillkürlich zum Kalender, aber dort stand 12. April, und nicht der 1. April! Einen Tag später erklärte der umtriebige VfB-Manager Volkhardt Kramer auf der Homepage der Vogtländer den Coup ausführlicher: "Wir haben uns schon länger nach einer LED-Leinwand umgeschaut. Wir haben eine drei Jahre alte Leinwand angeboten bekommen. Die Offerte hat gepasst, weil sie technisch noch ein paar Jahre auf dem aktuellen Stand sein wird." Das es sich dabei um die Tafel aus Chemnitz handelt, erfuhr Kramer erst vom Leasingunternehmen aus Stuttgart. Die Vogtländer ließen sogar das Spiel gegen den CFC verstreichen, bevor sie mit ihrem Kauf in die Öffentlichkeit gingen. Kramer dazu auf der VfB-Homepage: "Es ging uns nie darum, unserem Nachbarn zu schaden. Daher haben wir uns beim Leasingunternehmen erkundigt. Wir haben uns das Schreiben mit der Ablehnung durch Insolvenzverwalter Siemon zeigen lassen. Deshalb haben wir auch vor dem Spiel nichts öffentlich kommuniziert. Andernfalls hätte man uns den Vorwurf machen können, wir hätten damit das Sportliche gestört."

Die LED-Wall, welche im Mai 2016 ins Chemnitzer Stadion eingebaut wurde, gehört nun dem VfB Auerbach. Laut Recherche der Freien Presse haben die Vogtländer dafür einen niedrigen fünfstelligen Betrag hingelegt. Aber auch dem CFC war die Tafel zuvor angeboten worden - allerdings für 110.000 €, wie die Freie Presse erfuhr. Insolvenzverwalter Klaus Siemon lehnte diese Summe ab. Eigentlich reicht der Streit bis in das Jahr der Stadioneröffnung, 2016, zurück. Die Stadt baute zwar das Stadion, aber verschiedene Einrichtungsgegenstände, wie z.B. Kabinenausstattung, VIP-Bereich, Trainerbänke und Anzeigetafel wurden nicht bezahlt. Dies musste der CFC über Leasingverträge finanzieren, die mit Eröffnung des Insolvenzverfahrens hinfällig wurden. Bei Eröffnung des Verfahrens wäre noch eine Rate von 117.000 € offen gewesen, da aber der CFC nicht Eigentümer des Stadions ist, habe der Insolvenzverwalter den Leasingvertrag nicht fortgeführt. Die Grundsatzfrage dreht sich wohl in nächster Zeit darum, was zur Grundausstattung eines Stadions gehört, bei welchem die GGG der Pächter ist. Siemon erklärte dazu in der gestrigen Ausgabe der Bild-Zeitung: "Wir sehen das nach wie vor als Grundausstattung des Stadions an!", und erteilte zugleich einer symbolischen Miete für den Neu-Besitzer VfB Auerbach eine Abfuhr: "Von uns gibt es keinen Cent."

Foto: Fokus Fischerwiese

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